15. Juli 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XX.
14. Juli 2019:

"01:59 Uhr, in Inas Auto, Playlist Radio Eins,
hypnotisch-sphärisches Ambient-Stück"

Aufgeschrieben, um später auf der Internetseite von Radio Eins die Playlist von der Uhrzeit anzuschauen, und so das Stück zu identifizieren. Der Musiker heißt Loscil und das Stück "Equivalent 3". Genau das ist nicht auf youtube, aber ein anderes von demselben Album, "Equivalent 7". Auch beeindruckend. "Loscil is the electronic/ambient music project of Scott Morgan, from Vancouver, British Columbia, Canada. The name Loscil is taken from the "looping oscillator" function (loscil) in Csound." (Wikipedia). Seine erste Platte erschien 2001. Gerade ist das Equivalents-Album erschienen. Musste auch an Brian Eno denken, als ich es im Auto hörte.

Bin gar keine Radio-Hörerin mehr. Ich zu Ina: wenn man mir hoch und heilig versprechen würde, keine Verkehrsmeldungen, keine Nachrichten, keine Jingles und keine Zeitansagen zu senden, könnte ich es mir vielleicht überlegen. Auch mag ich viele Radiostimmen nicht gerne. Ina hatte auch ein Beispiel für einen Moderator auf Radio Eins, der ihr auf die Nerven geht, weil er immer seine privaten Banalitäten verbreitet, als sei davon auszugehen, dass er so ein Charisma auf die Hörergemeinde ausstrahlt, dass es von Interesse ist, ob er sich am Sack kratzt.

Ich konnte dazu beitragen, dass ich es nicht mag, wenn Moderatoren vertraulich mit ihrem prominenten Gesprächspartner werden und dauernd durchblicken lassen, dass man sich privat kennt und zusammen Feste feiert. Wenn dann noch vor dem offenen Mikro gegessen und gekaut wird, sinkt meine Bereitschaft zuzuhören, in den Keller. Ich erwarte von Moderatoren, dass sie sich bemühen, nicht den Eindruck zu erwecken, ich habe die Ehre an ihrer Freizeitgestaltung teilzunehmen. Dafür möchte ich keine Gebühren zahlen. Die Gäste dürfen machen, was sie wollen, aber der Moderator hat zu arbeiten! Auch wird mir zu viel geduzt.

12. Juli 2019



Seit heute neu in meinem kleinen Haushalt: schicke Kurzhanteln von Karstadt Sport! Gestern hat Clark mich zum Hanteltraining animiert, wir haben gemeinsam geübt. Das ist sehr gut für meine Muskulatur. Wir standen so nebeneinander vor dem Spiegel und haben synchron Gewichte gehoben. Ich hatte kleinere Hanteln, ich bin ja auch kleiner (Clark ist einsneunundneunzig). Die waren aus Plastik und sahen aus wie Kinderspielzeug. Er meinte, das könnte ich auch daheim mit 1,5-Liter-Flaschen machen. Ich: „so Plastikflaschen?“ Er: „äh, ja!“ Ich: „überlege gerade, was für ein Getränk…“ Er: „was haben Sie denn da so?“ Ich: „in Plastikflaschen eigentlich nur Tonic Water. Keinen Wein.“ Er: „Ach? Schon klar, Sie nehmen den im Tetrapack!“ (grinst frech) Ich: „nur den!“ Wir hatten es die Stunde davor schon mal ausgiebig von Wein, er kennt sich da (noch) nicht so aus, ist aber wissbegierig. Clark ist ja auch erst dreißig, das entschuldigt ihn. Ich hatte ihm bei der Gelegenheit einen Fachvortrag über die verschiedenen Herstellungsverfahren von Schaumweinen und insbesondere zu den von mir bevorzugten Provenienzen von Flaschengärungen zuteil werden lassen. Wie ein guter Schüler hat er mich nicht unterbrochen und seine Fragen erst artig nach Vortragsende gestellt. Aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls gefiel mir die Idee mit den Flaschen als Hantelersatz nicht so gut. Er fragte mich nun, ob ich mir vorstellen könne, in einem Fitness-Studio zu trainieren. Ich reagierte sehr zögerlich, da mir das Interieur von Fitness-Studios allgemein nicht zusagt, ich halte mich gerne in einer schönen Umgebung auf. Diese ganzen Geräte, die da rumstehen, das wirkt doch nicht sehr wohnlich. Immerhin würde ich da ja Teile meiner Freizeit verbringen. Deshalb antwortete ich: „Hm, eigentlich nur, wenn das Fitness-Studio zu mir kommt.“ Er: „Sie möchten also am liebsten in Ihrem Atelier oder zuhause…? Ich: „Nein, nicht im Atelier, da hab ich ja zu tun, keine Zeit! Wenn schon, dann in der Wohnung.“ Er: „Könnten Sie sich dann vorstellen, daheim mit einem Thera-Band zu trainieren? Das wäre auch sehr gut.“ Ich: „Ach nein… so ein Band – da weiß ich jetzt schon, ich würde es nicht machen, das würde nur herumliegen. Das kostet ja auch alles Zeit und ich hab ja auch immer zu tun! Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht bewege, ich bewege mich sogar dauernd! Bohren, schrauben, malen, das ist auch anstrengend! Ich liege nicht auf der Couch und esse Pralinen!“ Er: „Das hätte ich auch niemals von Ihnen gedacht!!!“ Ich: „wieso nicht – manche machen das sehr gerne und finden das sehr entspannend!“ Er: „Aber SIE doch nicht!“

Auf alle Fälle hatte ich während der gesamten Konversation die kleinen Hanteln in der Hand und habe weiter damit herumgespielt, so gut hat es mir gefallen, die kleinen Gewichte in der Hand zu halten. In den Stunden danach arbeitete es noch weiter in mir, dass er mit seinem Kennerblick festgestellt hat, dass meine Haltung soldatischer werden sollte, Schulterblätter zusammendrücken (ich sage immer „Flügelchen“ dazu, weil ich mir „Schulterblätter“ nicht so gut merken kann), Brust raus, Hals gerade. Sehr gerne möchte ich ein braver Soldat sein! Aber doch nicht mit so einem quietschgelben Gymnastikband. Das kann ich mit meinen ästhetischen Ansprüchen nicht in Einklang bringen. Mir war so, als gäbe es diese putzigen Kurzhanteln auch in schicker Ausführung. Verchromt möchte schon sein. Und da hat doch Karstadt Sport ganz zufällig etwas im Angebot. Ich bin ein bißchen verliebt in meine neuen kleinen Kurzhanteln. Das Gewicht kann man variieren. Wenn ich zur nächsten Stunde am Montag meine schicken Chromhanteln dabei hätte, würde er bestimmt Augen machen! Wenn er mich dann wieder in den Turnraum bittet und zu einer preisgünstigen roten Plastikhantel greift, sage ich ganz lässig: „ach nein, das ist nicht nötig – ich hab meine eigenen!“ Könnte natürlich auch sein, dass er ausgerechnet am Montag dann wieder auf die Liege bittet und mich nur manuell behandeln möchte. Während ich dann auf der Liege auf ihn warte, könnte ich beim Warten ja ein bißchen mit meinen glänzenden Hanteln herumspielen. Also irgendwie muss ich das schon einbauen. Ich habe mein Sportgerät gefunden, Plastikflaschen sind für Anfänger!

11. Juli 2019



Ein schönes sommerliches Thema ist der Sonnenschirm. Da ich gerade dieses Foto entdeckt habe, das meine Mama am Strand von Grado 1961 zeigt, kann ich damit illustrieren, wie Sonnenschirme in den Sechziger Jahren ausgeschaut haben. Hinten auf dem Foto - na gut, etwas klein - aber wenn man genau hinschaut, sieht man ein paar Modelle mit Fransenborte. So muss das sein. Passend dazu gab es auch die Hollywoodschaukel, die auch eine Fransenborte am Dach hatte. Und weil ich ein Kind der Sixties bin, wollte ich auch gerne einen Fransensonnenschirm haben. Es gibt aber kaum welche zu kaufen. Eigentlich nur von der kalifornischen Luxusmarke „Beachbrella“, die auch damit Reklame macht, dass es Luxus-Retro-Sonnenschirme sind, sehr hübsche Modelle dabei. Ich habe mir die Beachbrella-Schirme angeschaut und ernsthaft überlegt, ob ich einen in Amerika bestellen soll. Sie sind mir aber zu teuer – ich bin nämlich sparsam. Außerdem brauche ich eigentlich keinen normal großen Sonnenschirm, sondern einen in Regenschirmgröße, für meine blauen Hortensien, die ich mir eingebildet habe, auf meinem blauweißen Balkon haben zu wollen, wo den ganzen Tag die Sonne drauf scheint. Was die Hortensie gar nicht liebt, sie mag es gerne ein bißchen schattig. Dann hatte ich die tolle Idee, dass ich mir einen Regenschirm in blauweiß mit sommerlichem Ringelmuster besorge, und selber eine Fransenborte drannähe. Gesagt, getan! Jetzt habe ich vielleicht den einzigen kleinen Retro-Ringel-Sonnenschirm mit Fransen auf der ganzen Welt! Ich hatte mich vorher auch über kleine Sonnenschirme erkundigt, da gibt es Modelle für die Braut, mit Spitze und Rüschen. Oder so asiatische Geisha-Modelle, auch nicht schlecht. Aber meine Eigenkreation ist ideal. Nur für eine Hollywoodschaukel habe ich leider keinen Platz auf dem Minibalkon vom Atelier. Sonst hätte ich längst eine. Mit Fransen!

11. Juli 2019

Gerade in einer kleinen Unterhaltung mit meiner musikalischen Freundin Sabine darauf gekommen, wie sehr man die Hits der Sixties in Fleisch und Blut hat, auch wenn man in den Sechzigern noch ein Kleinkind war. Oder vielleicht auch gerade deswegen. Eine meiner ältesten Erinnerungen ist, dass mich meine Mama nach dem Baden abgetrocknet und in ein flauschiges großes rosa Frotteetuch mit weißem Wabenmuster gewickelt hat (das ich heute noch habe), und aus dem Radio kam Puppet on a String von Sandie Shaw. Dazu hab ich dann herumgewackelt, es war eines meiner Lieblingslieder. Müsste im Frühling oder Sommer 1967 gewesen sein, da war ich so zwischen eineinhalb und eindreiviertel Jahre alt. Also ich brauche bestimmt keinen Nachhilfeunterricht in Sachen „Die größten Hits der Sechziger Jahre“. Im Wiki steht zum Grand Prix-Sieg von dem Lied (wir haben immer nur vom „Grand Prix“ gesprochen, das mit dem Eurovision Song Contest oder cool ESC abgekürzt, ist eine neumodische Erfindung!):

„Der Eurovision Song Contest 1967 war der 12. seit Bestehen dieses Musikwettbewerbs der Eurovisionsländer. Er fand am 8. April 1967 in Wien im Großen Festsaal der Wiener Hofburg unter dem offiziellen Titel 12. Grand Prix de la Chanson statt, da der Vorjahressieger Udo Jürgens aus Österreich gekommen war. Sandie Shaw, die für das Vereinigte Königreich angetreten war, gewann erdrutschartig mit dem Lied Puppet on a String.“



Erdrutschartig! Ich wusste ja als Kleinkind gar nicht, dass das Lied was gewonnen hat, das beweist, dass ich das absolute Gehör für Lieder mit Hitpotenzial besitze. Daher sollte man im Zweifel immer mich befragen, bevor man ein Lied auf Schallplatte veröffentlicht. Ich kann dann genau vorhersagen, ob es in der Hitparade gespielt wird. Alles andere wäre unverantwortlich! Wer darauf verzichtet, ist dann halt selber schuld!

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