Super frostempfindlich - Aloen und Agaven. Sofort zurück ins Warme. Furchtbar, wenn man eine Generation Nachwuchs gepäppelt hat und dann die ganze Jungfamilie verliert, wegen einer einzigen Frostnacht. Ist mir einmal passiert. Von sieben Jungpflanzen konnte ich nur eine retten. Die Mutter-Aloe ist aber seit ihrem ersten "Wurf" extrem fruchtbar, ich könnte eine Plantage aufmachen. Interessant, wie unterschiedlich sich die Jungpflanzen aus demselben Jahrgang trotz absolut ähnlicher Bedingungen entwickeln, gleiche Erde, gleich großer Topf, Standort nahezu identisch. Und doch gibt es Alphatiere mit Superkräften und kleine zarte Mimosen. Die haben Charakter. Der größte Nachwuchs meiner Aloe vera, aus der zweiten Generation, sieht aus wie ein Herrscher, ein König. Hat auch den größten Topf inzwischen, so expansiv, wie er ins Leben tritt. Und mein junger Olivenbaum ist auch für die nächsten drei Tage im Frostasyl in der Küche. Empfindliches Blattwerk. Und ein junger Rosmarin. Am Freitag ist die Eiszeit überstanden, dann geht es wieder in die Berliner Nachtluft.
Besprechung mit Jochen Hahn, dem Manager von SOEHT 7, wg. dem Event im September. Wird alles dokumentiert. Mehr oder weniger. "Der Prozess ist das Produkt" hat Cosmic gerne proklamiert. Ich verstand das sofort. Ich habe eine sehr starke Neigung, alles was mir widerfährt, zeitgleich mit einer artifiziellen Perspektive zu betrachten. Das wertet das Geschehen ungemein auf. Es adelt gewissermaßen den Augenblick. Ich kann gar nicht anders. Romy Schneider hat in einem von vielen Interviews sinngemäß gesagt, sie lebt nur im Film, wenn die Kamera läuft, empfindet sie die Intensität des Augenblicks, des Lebens stärker. Ich möchte weiter gehen und diese Intensität, dieses Bewusstsein mit dem tatsächlichen Geschehen verbinden. Nicht mit Fiktion, sondern wahrhaftigen Begebenheiten.