27. September 2016

Opus 117 - Maria Schuster & Jovica Hendrix - "Who the fuck is Angelina". Maria Schuster und Jovica Hendrix singen gemeinsam am 1. Juni 2016 im Rickenbackers Berlin ein Medley aus "Wicked Game", "Weißen Leinen", "Alles wird besser" und "Angelina", mit Herzblut und viel Vergnügen improvisiert,. Anlass war das dreijährige Jubiläum von Jovis Mittwochssession im Rickenbackers, musikalisch gefeiert mit befreundeten Musikern.


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Vor zehn Jahren und zehn Tagen, am 17. September 2006, habe ich mein erstes digitales, mit "weltweit gesperrt" ausgewiesenes Opus 1 auf youtube veröffentlicht. Die weltweite Sperrung* liegt an dem darin zu hörenden Medley, nicht weil ich so furchtbar gesungen hätte (nur ein bißchen), sondern weil dieser Audiotracker diverse Hits identifiziert hat, die für meine Karaokevorstellung aus dem off im Wohnzimmer herhalten mussten. Ein bißchen Jimi, ein bißchen Iggy. All along the Watchtower, Passenger. Das hat schon gereicht. Eines von vielen Experimenten mit mir selbst als Versuchskaninchen. Der Ton war ziemlich krachig, weil ich damals noch nicht wusste, dass bei digitalen Fotokameras die automatische Justierung zu den besten Tonergebnissen führt. Jedenfalls hatte ich bald Blut geleckt, da dieser erste Versuch zu nicht geringem Amusement bei meinen Bloglesern führte, die mich bislang nur von meinen Texten und Fotos kannten. Meine relativ lebhafte Mimik schien zu überraschen. Ein Leser meines Blogs - war er zumindest damals - kommentierte allen Ernstes (nicht auf yoiutube, sondern im Blog) dass er den Bildschirm geküsst hätte. Ich war dann doch seltsam berührt. Aber auch amüsiert. Eine etwas unerwartete Reaktion. Allerdings muss man erwähnen, dass er ein bißchen in mich verknallt war. Wie auch immer. Zehn Jahre digitaler Filmdokumente. Mal privat, mal weniger. Ach eigentlich immer. Selbst wenn ich Künstler, ob Musiker oder Schriftsteller oder Fotografen filmte, gab es immer einen privaten Bezug. Dass ich nur eine Verbindung zum Kunstschaffenden, um seiner Kunst willen hatte, war eher Ausnahme. Sei es Vera von Lehndorff, sei es Helge Timmerberg. Cosmic, Duke Meyer, Farin Urlaub. Wie sie alle heißen. Zuletzt Little Annie und Tom Adams waren da eher insofern eine Ausnahme, als ich sie erstmalig auf der Bühne sah und unmittelbar den Impuls hatte, sie im bewegten Bild einfangen zu wollen. Aber selbst da ergab sich im Nachhinein ein persönlicher Austausch. Und heute Opus 117. Ich gehe nicht ganz chronologisch vor. Die Aufnahmen von Opus 115 und 116 mit Karl und Saskia sind später entstanden als diese hier. Die hier verewigte launige Session im Rickenbackers, bzw. der Teil von "Wicked Game" (ja, ich habe vorher auch eine Kleinigkeit weggeschnitten, aber das Schönste bewahrt), als Maria angeschubst von Jovica im Rickenbackers begann zu improvisieren, nachdem sie zwei, drei Strophen von Wicked Game und dem Refrain gesungen hatten, war am ersten Juni 2016. Es war eine Bombenstimmung,, wie man so schön sagt und auch mal gerne nicht Dabeigewesenen gegenüber übertreibt, aber die war da wirkllich. Habe ich auch darüber geschrieben, als ich die Bildstrecke veröffentlichte. Ist hier zu lesen. Ich glaube, Maria und Jovi müssen schon langsam gedacht haben, ich rede nur von dieser Aufnahme und mehr passiert nicht mehr. Oh nein, das wäre ein Irrtum - wie man sieht. Ich gehe nach Lust und Laune vor. Über Nacht, von heute auf morgen bin ich im Flow und nehme mir nach Monaten eine Datei vor und es ergibt sich alles in kurzer Zeit. Die oft schon sehr wackelige Kamera rührt daher, dass ich nebenher die ganze Zeit getanzt habe und mich dabei nur hin- und wieder in verhaltenen Bewegungen übte, damit überhaupt irgendeine fokussierte Aufnahme zustande kommt. Ich wollte mir diesen Spaß nicht nehmen lassen und wie betoniert am Bühnenrand stehen, um makellos wackelfreie Bilder zu bekommen. Das ist der Luxus, den ich mir erlaube. Keiner bestellt mich, ich agiere selten nach Vorgaben, völlig autonom, und auch nur, wenn ich inspiriert bin. Normalerweise hätte man den Anspruch, eine Bühnensituation mit mindestens drei bis sechs Kameras aus verschiedenen Perspektiven einzufangen. Ich mache so etwas wie hier gerne aus dem Handgelenk, ungeplant, mit einer. Aber dafür haben Sie auch die Möglichkeit der sehr realen Erfahrung, wie mein Blick wandert. Das ist rough. Und ein bißchen dirty. Ich mag das. Nicht die aufgesetzte Version davon.... "heute machen wir mal was, das so ein bißchen lasziv rüberkommt" (... Schnute.... Hauchen... ). Nein. Nein. Nein. Ohne mich. Zuerst kommt das wahre Erleben. Und wenn es schön ist, ist der Lebensmoment im Recall für meine Aufnahme. So geht das bei mir. Gekürzt habe ich schon auch, das Ende wurde noch ordentlich ausgedehnt, aber das ist dann im Video auch irgendwann eintönig, wenn es auch musikalisch und atmosphärisch ein schöner Vibe war, hat aber für die laufenden Bilder dramaturgisch nichts mehr hergegeben, das die Sache intensiviert hätte. Ich habe jetzt beim Hochladen nicht angegeben, dass es nur für einen eingeschränkten, erwachsenen Personenkreis geeignet wäre. Ich weiß ja nicht, was Fünf- bis Zwölfjährige für Reimideen auf Tanz haben. Ich finde,man sollte die Kreativität im Umgang mit Sprache und Phantasie nicht beschränken. In keinem Alter. Da bin ich ganz streng. Hardlinerin.

*auf youtube gesperrt - nicht Vimeo

26. September 2016

Was ist an mir eine Schauspielerin verloren gegangen. Oscarreif auf der Lebensbühne absurden Theaters. Korrigiere: Alma-Seidler-Ring-reif, das weibliche Pendant zum Iffland-Ring - für Theater gibt es ja keinen Oscar. Da standen wir neulich unten im Rauchereck vorm Grünen Salon, kleine Frauenrunde, darunter zwei Schauspielerinnen. Das Gespräch kam auf Asta, Gott hab sie selig, und ich erwähnte, dass auch ich in grauer Vorzeit eine Schauspielausbildung genossen habe, die große Laufbahn jedoch daran scheiterte, dass ich mir keine Texte merken konnte, doch stetiglich wurde mir überragender Ausdruck attestiert. Niemand könne so bedeutungsvoll, ohne auch nur ein Wort zu verlieren, quer über die Bühne gehen wie ich, lobte die Lehrerin. Stanislawski hätte ganz große Freude an mir gehabt. "STUMMFILM" benannte Saskia scharfsinnig und völlig korrekt die einzige für mich geeignete Sparte, Fortführung der Familientradition. "Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers". Gerne möchte ich das Feuer des Stummfilms weitergeben! Ein Zitat, das gerne Gustav zugeschrieben wird. Ich fühle mich durch die nun bald jahrelange Beschäftigung mit Alma und ihm mittlerweile quasi familiär verbunden, deshalb darf ich Gustav sagen. Eigentlich soll es ursprünglich von Thomas Morus stammen, etwas anders formuliert "Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme". Wie auch immer. Es wird auch noch einem Dutzend anderen großen Köpfen in Abwandlungen formuliert in den Mund gelegt. Aber SO war das alles dann vielleicht doch nicht gedacht, dass dieses brachliegende Schauspielpotenzial mangels Stummfilmrollenangeboten aufs Private übergreift. Es sprang mir heute Vormittag manifestiert ins Gesicht. Eine Reihe, die vor sechs Jahren in Pankow entstand.



Das hier ist ein Bild daraus. Was sieht man? Einen zutiefst traurigen Menschen, der auf die Scherben eines zerbrochenen Traumes blickt und gerade das ganze Ausmaß des Verlustes realisiert, noch dazu personifiziert vor Augen geführt? Sie denken vielleicht, ich habe beim Copypasten die Bildadresse verwechselt. Wenn Sie das denken, wissen Sie, was ich meine. Das war mein innerer Zustand an diesem Abend, bei diesem Konzert vor sechs Jahren. Ich habe mich zusammengerissen und alles aufgeboten, um die Lebensbühne nicht mit dem Ausdruck des Scheiterns zu verlassen. Wenn ich mir die Bilder ansehe, bin sogar ich rückblickend von dieser darstellerischen Leistung beeindruckt. Denn ich erinnere mich noch genau, wie ich mich fühlte. Unendlich verlassen. Und jetzt bitte diesen Alma-Seidler-Ring auf Lebenszeit. Ich wäre aber durchaus gerne bereit, ihn vorher weiterzugeben, wenn ich die Schauspielerei einmal an den Nagel hänge. Besonders in der Sparte "Absurdes Theater". Ich habe eigentlich gar keine Liebe dazu. Wikipedia: "Das absurde Theater ist eine Richtung des Theaters des 20. Jahrhunderts, die die Sinnfreiheit der Welt und den darin orientierungslosen Menschen darstellen will. (...) Der Begriff des Theaters des Absurden (fr. Théâtre de l'Absurde) bildete sich in den 1950er Jahren als Sammelbegriff für eine vorwiegend in Frankreich aufkommende Art von Dramen mit grotesk-komischen sowie irrealen Szenen." "Sinnfreiheit". "orienterungslos". "Grotesk-komische sowie irreale Szenen". Ich möchte das nicht. Meine Liebe gilt unverändert einzig und allein dem Stummfilm.

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