19. Oktober 2015

"(...) Ich schreibe nicht, um zu sagen, was ich denke, sondern um zu erfahren, was ich weiß" (Autor unbekannt). Jedes Wort stimmt. Denn der Akt des Schreibens ist wie Tiefseetauchen. Um in der Tiefe (des Unbewussten, des Intuitiven) auf Neuland zu stoßen: auf das, was - bisher - in einem verborgen war.

Andreas Altmann. Frauen.Geschichten

19. Oktober 2015





In der letzten Woche vom August lebte dieser mein Selbstvergewisserungs-Impuls wieder auf, der sich in den letzten zwei, drei Jahren beruhigt hat. (Nun auch wieder). Aber diese letzten Tage vor diesem runden, fünfzigsten Geburtstag schienen mir angemessen. Zeit hatte ich auch. Selten habe ich Muße, durchs Lafayette zu spazieren, in aller Ruhe, als gäbe es nichts Anderes, nichts Wichtigeres, nichts Interessanteres. Ich mag Luxuskaufhäuser, kostspielige Auslagen, mit viel Liebe zum kleinsten Detail ausstaffierte Schaufenster und Vitrinen. Ich hatte Lust ins Lafayette zu gehen, mit aller Zeit der Welt, mit Hingabe und Interesse und Respekt, wie man eine hochkarätige Kunstausstellung besucht. Ich sehe das auf gleicher Ebene. Für mich sind hochwertige Produkte, mit denen wir uns kleiden, einbalsamieren, schmücken, die wir uns einverleiben, eine Kunstform. Dinge, die eine starke emotionale Kraft haben, ich finde es sogar magisch, alchimistisch, in welche Zustände ein großartiger Wein einen versetzen kann. Das sind Seelenzustände, die durch Einwirkung auf unsere Materie manipuliert werden. Auf andere Ebenen katapultiert. Das vermag auch elektrisierend schöne Kleidung. Wenn wir uns erlesen kleiden, werden wir bildende Künstler an uns selbst. Ich weiß nicht, ob ich meine Kamera dabei hatte. Ich glaube es gar nicht. Ich wusste, dass ich Ausschau nach Blanquette de Limoux halten wollte, im Untergeschoss, einem Schaumwein aus dem Languedoc, der für meinen Geschmack mehr Potenzial in Richtung Champagner hat als Crémant. Ich muss das noch genauer eruieren, ich trinke mich da systematisch durch. Bislang spricht alles dafür. Zum Lafayette zu kommen, ist von mir aus am einfachsten, wenn ich mit der U-Bahn vom Oranienburger Tor bis Französische Straße fahre, und da ist es auch schon. Auf der Straßenebene, wo es Kosmetik und Parfum und Taschen und Schuhe und Gürtel und Tücher und Hüte und Schals gibt, ging ich, ohne etwas zu suchen, auch durch die Auslagen mit Schmuck, sehr schönem Modeschmuck. Sehr fein gearbeitete Preziosen, die nicht unbedingt aus hochkarätigem Gold oder Silber sind, aber dennoch als Kunsthandwerk einen eigenständigen hohen Wert besitzen. ich entdeckte Halsschmuck in einer Vitrine von langani. ich ließ die Vitrine mit dem Schlüssel öffnen und hielt mir eine Preziose vor einem Spiegel an den Hals und war schon entschieden. Und noch ein zweites Exemplar. Selten kaufe ich Schmuck, sehr selten. Alle Jubeljahre. Es war ja ein Jubeljahr. Ich beschloss, das wird ein Nachmittag, an dem ich mir Geburtstagsgeschenke schenke. Dann fuhr ich mit der Rolltreppe nach oben, wo es Kleidung gibt. Und ziemlich viel Personal im Vergleich zur Kundenfrequenz. Kaum war ich oben, fiel mir an der hintersten Wand eines Bereiches ein animalisches Muster an einem Mantel auf. Er hing zur Präsentation auf einem Bügel, es gab keine weiteren Exemplare. Ich hoffte sehr, dass mir die Größe passen würde, ich war sofort verliebt. Ganze Filme löste dieses Muster und die Silhouette in mir aus. Ich nahm ihn selbst von der Wand und veschwand in der Kabine, ganz aufgeregt. Der Preis war mir nachrangig. Ein Exponat, das ich in meiner Sammlung haben möchte, mein Leben lang. ich probierte ihn an. Und ich fand ihn für mich gemacht. Das ist keineswegs immer so, dass ich etwas auf dem Bügel sehe und anprobiere und es mir ebenso gefällt. Er war nicht heruntergesetzt, ein neues Modell offenbar, und doch nur eines da. Es war immerhin noch ein Preis im dreistelligen Bereich, nicht einmal fünfhundert Euro. Ich kaufe doch sowieso viel weniger als alle anderen. Das wäre mein kostspieligstes Geschenk, das ich mir mache. Es war eine Freude, Geld dafür auszugeben. Die Damen vom Verkauf überzeugten mich, dass die Kundenkarte vom Lafayette doch noch einen beträchtlichen Nachlass bringen würde, zwanzig Prozent, für diesen ersten Einkauf damit. Ich musste nicht einmal umständlich ein Formular ausfüllen, alles haben die Damen gemacht, sehr charmant und zuvorkommend. Mit der Karte habe ich dann im Untergeschoss zwei Sorten Blanquette de Limoux gekauft, die erhielt ich mit der Karte auch günstiger. Ich verließ das Lafayette durch das Untergeschoss, diese schöne Passage zum Quartier 206 mit dem Art Déco-inspirierten Bodenmosaik aus schwarzem und weißen Marmor, über das zu laufen, mir jedes mal ein sakrales Gefühl verursacht. Es ist erhebend, der Gang durch eine Kathedrale. Damit war das für mich ein Tag mit einem erfüllenden Erlebnis. Der Gottesdienst bestand nicht in profanem Konsum, sondern in hingebungsvoller Würdigung der Kunst, irdische Materialien in Vollendung in eine Form zu fassen, die einen göttlichen Aspekt mit irdischem Sensorium erlebbar macht.




Auf diesen Bildern trage ich nichts von den erstanden Dingen, denn sie entstanden ja davor. Aber ich verbinde auch mit diesen Dingen persönliche Geschichte und Erinnerungen. Die Tasche mit dem Leopardenfell(imitat) begleitete mich 1995 Tag für Tag, auch bei einer Reise nach Paris und sie ist fast auf jedem Foto dieser Reise zu sehen, ich habe sie seit vielen Jahren nicht mehr benutzt, hüte sie aber, und alle Erinnerungen, die damit verbunden sind. Bei dem massiven, goldenen Anhänger, den man für einen Thorshammer halten könnte, der jedoch die Replik eines aztekischen Opfermessers ist, handelt es sich um die Kopie eines Exponats aus dem Museo del Oro in Bogotá, das ich nie sah, doch in Jugendjahren war ich vom Gold der Azteken und Inkas fasziniert, und später hatte ich einen kolumbianischen Liebhaber, der mir diese Kultur noch auf andere Weise näher brachte. Er war sehr an den Mythologien unserer Welt interessiert, nicht nur seiner Herkunftskultur, eine seiner Bibeln war "Die weiße Göttin" von Ranke-Graves, die er mir auch zum Geburtstag mit einer sehr schönen Widmung überreichte. Wir waren gemeinsam in jener Ausstellung in Berlin auf der Museumsinsel, in der es viele Leihgaben aus dem großen Goldmuseum seiner Heimatstadt gab. Das ist sehr lange her. Etwa Anfang, Mitte der Neunziger Jahre.



Die Schuhe sind noch nicht annähernd so betagt, aber sie haben bereits einen besonderen Wert, weil sie eine besondere Anfertigung sind, da es im Handel solche Schuhe nicht so leicht zu finden gibt, zumal nicht für meine Größe. Es ist selten, dass ein italienischer Hersteller ein Modell für meine Maße produziert. Ich liebe Schuhe aus Lackleder, und diese Schnürschuhe mit der farblich abgesetzen Ledersohle sind besonders fein gearbeitet.



Es sind Dinge fürs Leben.

17. Oktober 2015

No. 8

(unerfragte Acht/7)

NUR ZUR ERINNERUNG

Quartär --- Tertiär --- Kreide --- Jura --- Trias --- Perm --- Karbon --- Devon --- Silur --- Ordovizium --- Kambrium --- Proterozoikum --- Archaikum

Hinter den Zähnen, zwischen den Lippen,
Die Zunge küsst hervor das Wort
Als Dreh-, Mittel-, Angelpunkt
Nur zur Erinnerung

Alles muss zurück auf Anfang
Nur zur Erinnerung
Alles muss zurück auf Anfang
Nur zur Erinnerung
Alles muss wieder haut- und haargenau porentief zurück
In die alte Ordnung
Die Ordnung vor der Ordnung
Die tobende warme Ordnung

Ich setz' mich zusammen aus Sekundärrohstoffen
Wiederverwertbarem Staub
Zusammengeklaubt aus den Zwischenräumen
Langgereister Staub

Ich setz mich zusammen aus zerstörten Sternen
Linke Hände und das Herz
Aus dem Gold geplatzter Sonnen
Interstellarem Erz

Ich singe das Wort, weit weit weg
Manchmal sogar unbemannt
Manchmal tritt es ein im spitzen Winkel
Verglüht nicht, landet unverbrannt

Alles muss zurück auf Anfang
Nur zur Erinnerung
Alles muss zurück auf Anfang
Nur zur Erinnerung
Alles muss wieder haut- und haargenau porentief zurück
In die alte Ordnung
Die Ordnung vor der Ordnung
Vor, vor, vor, der Ordnung

Ich setz mich neu zusammen
Aus intergalaktischem Müll
Aus verworfenen Ideen
Am billigem, teuren Make-Up
Meinetwegen neonfarbenem Tüll

Den Spiegel zerbrochen
Ohne Vorbild, ungestalt
Die Augen geschlossen
Kein Nachbild mehr
Kein Tod mehr an der Arbeit

Ja.

Blixa Bargeld 2013

17. Oktober 2015

Vielleicht doch häufiger Einträge. Ich mag das, wenn gute Schreiber in zeitlicher Dichte posten. Wenn das Potenzial da ist, nehme ich immer eine Zeile oder auch nur eine halbe mit, die mich inspiriert. Spielt keine Rolle, wieviel unveröffentlichtes Bildmaterial auf meiner Festplatte schlummert. Kann sowieso nicht in drei Tagen bewältigt werden. Hingabe ist entscheidend. Nicht etwas aufgreifen, zu dem man gerade nicht die große Liebe hat. Wobei die Liebe manchmal auch mit der Beschäftigung kommt, der Konzentration auf eine Sache. Ich lasse das noch ein bißchen ruhen. Es kommt, wie es kommt, wie es sich bemerkbar macht, nach vorne drängt. In den vergangenen vier Wochen traf ich zweimal auf Vera von Lehndorff. Dabei sind viele Aufnahmen entstanden. Die sie auch gesehen hat. Und mochte. Sogar sehr. Aber das erfuhr ich nicht von ihr selbst, sondern von Holger Trülzsch, ihrem Lebensfreund, der mir vor einer Woche erzählte, dass sie ihm davon erzählte. Freute mich sehr, natürlich. Zumal sie sehr umfangreich in der Reihe zu sehen ist und dafür bekannt ist, dass sie es zwar hinnimmt, bei öffentlichen Gelegenheiten abgelichtet zu werden, sich aber sehr bedeckt hält, wenn sie jemand exclusiv treffen möchte, um sie zu fotografieren. Was mich aber auch nicht so sehr wundert. Mir ginge es ähnlich. Ach was - mir geht es ähnlich. Nur dass ich keine vergleichbare legendäre Historie habe, von den größten Fotografen aller Zeiten eingefangen worden zu sein. Ich wollte gar nicht über Vera Lehndorff schreiben. Fange ich einmal an, gehen sie durch die Gedanken, die Inspirationsfragmente. Was einem so unterschwellig unterläuft. Der immerwährende Subtext des Gedankenstroms. Ich bin ein wenig scheu, jeden Gedankenfetzen, der ein bißchen schillert, zu posten. Oft sind sie auch flüchtig, diese Erscheinungen. So oft beobachte ich Kleinigkeiten in der S-Bahn oder beim Einkaufen. Ich neige zu einer etwas lakonischen Betrachtungsweise der Dinge. Und ich will eigentlich gar nicht so gerne Lakonisches lesen. Das nutzt sich auch ab. Es ist ein bißchen Mode geworden. Wahrscheinlich macht es die richtige Mischung. Ich bin nicht aus Kalkül lakonisch, es ist eher impulsiv. Charakterimmanent. Oder lebensalterbedingt? Ich weiß es nicht genau. Als Mode nutzt es sich jedenfalls ab. Man darf es nicht instrumentalisieren, dann droht Inflation und Langeweile. Mir ging ganz etwas anderes durch den Kopf, als ich gerade zu tippen anfing. Nämlich: ich erinnere ein paar deutliche Bilder aus einem Traum von gestern oder vorgestern. Und immer wenn Bilder sehr deutlich sind, sehr plastisch und gar nicht so sehr phantastisch, sondern nur ein bißchen, bleiben sie mir scheinbar eher haften. Ich habe hier zuhause von der Buchpremiere neulich, von Bov, noch zwei weitere Exemplare des Buches, außer meinem eigenen. Ich würde die gerne weitergeben, verschenken, an jemanden, den es interessiert, der neugierig ist. Ich mailte deshalb kid37 an die mir bekannte Mailadresse, über die wir uns seit Jahr und Tag zum Geburtstag gratulieren und manchmal ein paar persönlichere Zeilen wechseln, fragte ihn, ob er daran Interesse hätte. Ich schob noch eine Mail hinterher, dass es natürlich gratis wäre, also kein Verkaufsangebot, das hatte ich nicht so klar formuliert, in der ersten Mitteilung. Das war vor etwa vier Tagen. Schon sehr ungewöhnlich, über diesen Zeitraum so gar keine Reaktion zu erhalten. Ich begann ein wenig zu grübeln. Ob die Zeiten vorbei sind, wo er diese Mail-Adresse täglich nach Eingängen prüft? (Er hat noch eine andere) Oder ob ich im Spam-Filter gelandet bin? So existenziell wichtig ist es dann auch wieder nicht, dass ich deswegen in Hamburg anrufen würde. Wir telefonieren äußerst selten. Aber dann träumte ich vor etwa zwei Tagen, dass ich mit ihm kommunizierte, ich weiß nicht, ob wir sprachen oder mailten oder skypten (ich skype nicht, weiß aber was das ist). Jedenfalls gab ich ihm noch einmal zur Kenntnis, dass ich ein, zwei Exemplare zu vergeben hätte. Seine Antwort bestand darin, dass er mir die Möglichkeit eröffnete, über ein visuelles Fenster Einblick in seine Wohnung zu nehmen, und nicht nur IN die Wohnung, insbesondere das Wohnzimmer, sondern auch auf den Ausblick aus dem Fenster. Ich erinnerte mich im Traum, dass wir den ja teilweise schon kannten, und dass seine Wohnung in Hamburg am Fluss liegt, ganz nah am Wasser, wo er Boote sehen kann, Ufergestrüpp und etwas, das aussieht wie Schrebergärten. So meine ich es zu erinnern. Jedenfalls öffnete sich ein elliptisch geformter Fokus innerhalb des Bildes, mit weichgezeichneten Rändern, so ähnlich, wie wenn man durch ein Fernglas sieht, und im Fokus erschien eine Hütte, ein Häuschen. Mit Holz verkleidet, wettergegerbt, eine dunkle Hütte. Und kid37 meinte: "Siehst du das? Ich wohne hundert Meter Luftlinie davon entfernt, ich sehe es jeden Tag aus dem Wohnzimmer, warum soll ich da noch ein Buch darüber lesen? Ich habe es dauernd vor der Nase, jeden Tag, ständig!" Und ich: "Ach...! Da bei dir in Hamburg ist das Auerhaus? Das ist ja wirklich sehr nah." Kid37: "Eben!" Ich verstand natürlich sofort, dass er damit als Adresse für meine zu verschenkenden (übrigens signierten) Exemplare ausfiel. Die Traum-Kamera machte noch einen Schwenk durch sein Wohnzimmer, das mich sehr überraschte. Nicht weil es so durchgestylt war, sondern weil ich gewisse Arrangements so nicht erwartet hätte. Es war ein sehr großer Wohnraum, der etwas dachgeschossartiges hatte. Ich weiß nicht, ob dort schräge Wände sind, aber das Gefühl war so heimelig, wie ich es mit solchen Räumen verbinde. Ich wohne ja selber unter schrägen Wänden. Ich glaube, der Boden war mit Sisal bespannt und es gab kleine Inseln mit Bodenkissen und Tabletts. Besonders ein Tablett fiel mir auf. Ich überlegte, ob ich es ihm überlassen hätte, mir kam es so bekannt vor, aus Schilfblättern geflochten, rechteckig, darauf sehr schöne, sehr polierte Kristallgläser für Wein. Zwei. Sehr einladend. Alles sehr gepflegt. Man hätte sofort ein Fotoshooting machen können. Liebe zum Detail bei allen Gegenständen. Erlesene Gegenstände aus Silber, Kerzenhalter, Schatullen, kleine Preziosen. Dann wurde langsam abgeblendet, der Fokus verkleinerte sich, bis das Bild verschwand. Das war das Letzte, woran ich mich erinnere.

14. Oktober 2015





Das wird ein Eintrag über einen schönen Abend, aber keine Buchkritik. Ich will ehrlich sein: nicht Bücher treiben mich mit der Kamera vor die Tür. Menschen, Kontakte, Persönlichkeiten. Menschen, Tiere, Sensationen. Aber eines muss ich doch sagen. So kann man ein Buch auch vorstellen. In einem Club, in dem - na gut auch eine Lesebühne stattfndet - aber sonst eher musiziert wird. Und einen Musiker - nein, zwei - einladen. Ich meine gehört zu haben, dass der Musiker Robert Stadlober auch als Schauspieler tätig ist. Ja natürlich - ja - ich weiß es. Das ist eine Art durch die Blume zu sagen, ich nehme ihm den Musiker ab, ich habe ihn gesehen und gehört und es gibt Beweise. Ich finde sogar, dass man das auf den Fotos sehen kann, auch wenn die Tonspur fehlt. Dieser Mensch gibt sich total hin. Und gelesen hat er auch. Aus dem Buch, das ich da noch nicht kannte, nur auszugsweise. Ich sage es ganz unverblümt: ich bin nicht die Zielgruppe für solche Jugenderinnerungen, mich beschäftigen andere Dinge in meiner Gegenwart. Aber EGAL. Also dieser Stadlober. Mit seiner trotzigen Schnute. Ein bißchen arrogant sieht er aus. Könnte man denken.












Tatsächlich glaube ich, er ist hochkonzentriert und fokussiert. Auf Qualität. Hohe Professionalität. Dieser nicht so kleine Raum war in ein blaues Dunkel getaucht, als er gelesen hat, Auszüge - er hat den Text als Hörbuch eingesprochen. Er wurde unsichtbar. Der Text wurde nicht gelesen, er hat etwas erzählt, mit einem maximalen Verzicht auf Effekthascherei, so dass der Effekt auf mich kaum größer hätte sein können. Ich war sehr beeindruckt, wie alles, was er erzählte, in den Vordergrund rückte und ich nicht über die Person Stadlober nachdachte. Das passiert mir nämlich, wenn jemand beim Lesen mit kalkulierten Effekten arbeitet. Ich denke über den Effekt und den Impetus nach und der Text erhält kaum noch Aufmerksamkeit. Bov hat auch gelesen. Und auch das war gut - aber nicht das, was der geniale Sprecher Stadlober auf die Bühne gebracht hat. Wenn ich Bov höre, läuft bei mir ein anderer Film ab, ich denke an ihn als Blogger und als warmherzigen und scharfsinnigen Menschen, und dass wir derselbe Jahrgang sind.




So ein Zeug geht mir durch den Kopf. Dass wir beide seit langem in Berlin Heimat gefunden haben, ultimativ, lange schon. Ich wusste, dass Bovs Buchpremiere einige Blogger locken würde, die ich auch kenne und lange oder länger nicht mehr gesehen habe. Immer wieder gerne sehe. Oder sogar noch nie gesehen habe. Das war auch ein Highlight für mich. Und dass man sich gemeinsam daran freut, wenn jemand aus diesem Kreis sein Buch in den Händen hält. Nicht sein erstes, aber dennoch. Es ist so ein Sympathieding, dass ich da ganz unbedingt hinwollte und ihm ein paar Bilder als Erinnerung schenken. Weil man solche Abende ja nicht jedes Jahr seines Lebens erlebt. Und ich wollte ihn so sympathisch einfangen, wie ich ihn immer erlebe, so selten ich ihn sehe. Das habe ich - glaube ich - hingekriegt. Doch. Isa war extra aus Hamburg gekommen. Und Mek und Modeste waren da. Und Doro und Elvira. Und Katia und Wortschnittchen saßen da, und ruhepuls, die ich noch nie vorher live sah. Es gab gar keinen vorbereiteten Tisch für unseren Autor, um zu signieren, da habe ich kurzerhand einen abgeräumt, der in der Ecke mit Flyern und Postkarten bestückt war, neben den Büchertisch bugsiert und einen Stuhl dazu. Und darauf geachtet, dass er an einer Stelle steht, wo einigermaßen Licht ist, weil ich ja Fotos machen wollte. Und die sollten unbedingt brauchbar werden, denn ich wollte ja der schönen Widmung in meinem Buch gerecht werden. Ehrensache. Danach bin ich trunken heim gelaufen. Invalidenstraße. Gartenstraße. Tor. Kleine August, Joachim. Ich finde Lesungen sollten immer mit Signiertischen und Live-Musik sein. Und so sympathischen Autoren. Und bitte immer auch mit mir.

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Ina Weisse Wenn einer...
05.09.25, 20:19
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Margarete 5. September...
05.09.25, 15:25
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Margarete 4. September...
04.09.25, 22:52
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Margarete 4. September...
04.09.25, 19:02
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Lydia G. Der Himmel...
04.09.25, 15:28
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Margarete 3. September...
03.09.25, 23:43
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Margarete 1. September...
01.09.25, 20:56
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Beate Wedekind Nur...
01.09.25, 17:36
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Lydia Gebel Ach Gaga,...
01.09.25, 17:33
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Margarete 29. August...
01.09.25, 17:12
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Margarete 28. August...
01.09.25, 17:10
arboretum
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Saskia Rutner Klingt...
30.08.25, 11:07
g a g a
Margarete 28. August...
28.08.25, 15:13
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Margarete 28. August...
28.08.25, 01:02
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Margarete 26. August...
26.08.25, 10:01
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Margarete 26. August...
26.08.25, 10:00
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Ina Weisse Wie im...
25.08.25, 18:43

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