28. Januar 2015




Beinah aktuell, die letzten Bilder, die im letzten Jahr entstanden sind, am 27. November 2014. Was statistisch bedeutet, dass ich zwischen dem ersten September und diesen Bildern fast ein Vierteljahr kein einziges Foto gemacht habe. Es war keine Askese und kein Plan, ich war nur so absorbiert von der Verarbeitung der Wien-Bilder, die ich derart intensiv und ultimativ auslotend betrieb, auch mit den Einträgen, dass sogar Victor aus Wien halb fragend, mit einem wie mir vorkam, kritischen Ton konstatierte, dass er den Eindruck hätte, dass ich irgendwie 'festhänge' mit Wien. Ich weiß nicht, was er unter dem positiver(?) besetzten Gegenteil von 'festhängen' versteht, ich weiß nur für mich, dass ich dazu neige, Eindrücke äußerst intensiv zu verarbeiten, indem ich maximal eintauche, mit nur erdenklicher Empathie und Recherche, auch rückwärtig, was aber sicher nicht in einem psychotischen Festklammern ausartet. Ich bringe Dinge gerne angemessen zu Ende, mit Ehrerbietung. So war das letzte Jahr in Bildern in der Tat, sehr stark von meinen Eindrücken von Wien dominiert, was keiner Relativierung bedarf, weil Wien keiner Relativierung bedarf. Genauso wenig wie Berlin einer Relativierung bedarf. Wo ich mich hinbewege, bin ich mit Haut und Haar, auch wenn ich mich daran erinnere. Und wer in diesen Tagen hier herumblättert, könnte auf die Idee kommen, ich hänge in Berlin fest, was ja auch stimmt. Aber nicht, wie an einem Galgen oder an einer behinderlichen Fußkette. Seit diesen Bildern hier, Ende November, sind keine mehr entstanden, ich bin nun auch in bildtechnischer Hinsicht mit der Aufarbeitung in der Gegenwart angelangt. Ich empfehle meinen Lesern, die Datierung der Bildstrecken zur Kenntnis zu nehmen. Das ist insofern interessant, weil sich daran eine Entwicklung ablesen lässt, dahingehend, dass ich scheinbar wieder mehr dazu komme, zu besonderen Gelegenheiten Bilder zu machen. Sieht mir doch sehr danach aus. Dass die Bildstrecken nun so kurz hintereinander kommen, entspricht nicht den Intervallen, in denen sie entstanden sind. Ich bin mir ganz sicher, dass es keinen instagram-Benutzer gibt, der ein Vierteljahr lang kein Bild macht. Interessante, dem Gegenwartsgeist gegenläufige Dynamik. Ich mag es, wenn ich zufällig an mir beobachte, dass sich meine Gewohnheiten und Befürfnisse ändern. Sich selbst zu überraschen ist ein interessantes Erleben. Und umso leichter möglich, wenn man keine Vorsätze fasst. Ich mache es mir noch einmal bequem und kopiere ein Stück von dem Novembereintrag unter die Bilder.




































"Ein bißchen Berlin zwischen all dem Wien. Donnerstag traf ich mich bei Hiltawsky mit Jan, da war so eine Eröffnung, Kate Moss huldigend. Sie war nicht da, aber dafür kam später Ina, was mich sehr freute. Wir haben viele, viele Bilder gemacht, die ich irgendwann im nächsten Jahr hochladen werde, wie es bei meinem meditativen Verarbeitungs-Tempo aussieht, aber damit einmal dokumentiert ist, dass ich nicht nur in Wien-Erinnerungen lebe, sondern auch noch in der Gegenwart iln Berlin, eine Aufnahme von Jan vom 27. November. Einer der Fotografen aus der Moss-Ausstellung war auch da, der Berliner Fotograf Jurgen Ostarhild. Sehr gesprächig auch. Wahrscheinlich weil die Atmosphäre auf seinen Bildern so lasziv war, fragte ihn ein anderer Mann launig, ob sie, Kate, ihn denn auch geküsst hätte? Daraufhin meinte Osterhild breit grinsend: "Natürlich. Kate küsst A L L E ." Ina und ich sind danach noch in ins 3 minutes sur mer, wo..." usw. (...)


27. Januar 2015

Ich muss nicht noch einmal alles rekapitulieren, was mich während des Films und danach bewegte. Ich habe damals, es war mein neunundvierzigster Geburtstag, in einem Kommentar beschrieben, was mich bewegte. In diesen Tagen war zu erfahren, dass der Film für den Oscar als bester Dokumentar-Film nominiert ist. Was ich verstehen kann. Ich mache auszugsweise copy-paste meines Kommentars vom ersten September, nach dem unmittelbaren Eindruck des Films, frisch aus dem Kino kommend. gaga, 1. Sep, 21:14








"Endlich den sehr sehenswerten Finding Vivian Maier in der Vorstellung um 14:45 gesehen. Es waren außer mir nur ungefähr fünfzehn andere im Kino. Der vielbeschriebene und -gelobte Film hat mich teilweise seltsam berührt, wie wohl die meisten, die viel fotografieren und archivieren und sich manchmal fragen, was aus all dem werden soll. Großartiges Lebenswerk von zwiespältiger Persönlichkeit. Fällt mir auf, dass ich vor genau einem Jahr bei Hilma af Klint war, die ihr malerisches Lebenswerk auch unter Verschluss gehalten hat. Ich kann mir vorstellen, dass Vivian Maier auch einfach keine Lust darauf hatte, dass ihr Werk und ihr Tun und ihre Biographie diskutiert und zerfleddert wird. Wenn man es nicht zeigt, ist man auch nicht in der "Gefahr", dass sich jemand kritisch damit auseinandersetzt. Bei Straßenfotografie, wie sie es betrieben hat, ist man sowieso an der Grenze des Illegalen, der Überschreitung der Persönlichkeitsrechte. Sie hat ja auch paparazzt. Ich konnte mich da auch seltsam wiedererkennen, als deutlich wurde, dass ihr viele Bilder nur gelungen sind, weil sie mit ihrer Rolleiflex - ähnlich wie ich mit dem schwenkbaren Display - oft nach unten geschaut hat, obwohl sie das Motiv fokussierte. Was nur mit dieser Kamera ging. Das war schon ein ziemliches déjà-vu. Allerdings gar nicht, was ihre sonstigen Vorlieben anging. Die widersprüchlichen Aussagen ihrer ehemaligen Kinder, was ihre liebevolle oder auch lieblose Zuwendung anging, haben auch einen seltsamen Nachgeschmack. (...) sicher für sie ein Grund, sich mindestens einmal im Grabe umzudrehen; aber ganz großes Kino"


Neunundvierzig

26. Januar 2015











Im beinah letzten Moment zu David Bowies Retrospektive im Martin Gropius-Bau. Zwei Tage vor dem Ende, nach der Verlängerung. Das Schöne bei Bowie ist, dass man nicht erklären muss, warum man fasziniert ist. Bowie ist Bowie ist Bowie ist (...) ...




Allerdings hatte ich vergessen, welches Ausmaß von Sex Appeal seine Performances hatten. In der Ausstellung waren zahllose Schaufensterpuppen mit seinem Kopf und seinem Körper, die seine schönsten Bühnenkostüme anhatten. Dann die liegende Bowie-Puppe, wie in einem Schneewittchensarg unter Glas. Ich war sehr verliebt in die Puppe und überlegte, ob ich recherchiere, ob man eine ersteigern kann, Preis egal. Aber wohin damit. Mir ins Bett legen? Wenn es dunkel ist, spürt und riecht man doch nur den harten Kunststoff. Was mich sehr - auch - faszinierte - waren die gemalten Bilder. Ich wusste nicht, dass David Bowie Ambitionen hat, zu malen. Es gab ein großformatiges Portrait eines männlichen Gesichts, sehr expressiv, elektrisch, von dem es heißt, dass es in seiner Schöneberger Bleibe in seinem Schlafzimmer über dem Bett hing. Und die schwarzweiß-Fotos, private, von Iggy und seiner sehr schönen Freundin in Berlin. Zahllose Monitore, die ihn im Film, in Videos zeigten. Reliquien ohne Ende. Fotografieren natürlich verboten, es war ja nicht die Eröffnung. Ich hatte unverschämtes Glück, dass ich nicht in der langen Schlange warten musste, das war reiner Zufall und ein bißchen Frechheit. Ich kannte vom Gropius-Bau, dass die Schlange, in der man ansteht, an der Seite endet, woher ich kam. Da war aber keine. Ich ging an den Säulen vorbei, an einem uniformierten Herrn vorbei, der mich nicht aufhielt, direkt hinein. Vielleicht, weil ich so sicher und zielstrebig wirkte, ließ er mich gewähren. Ich sah beim Vorbeigehen noch, dass in der anderen Richtung eine Menschenmenge war, scheinbar wartete - vielleicht irgendeine andere Veranstaltung - das dachte ich wirklich. In der Vorhalle, wo es die Tickets gibt, die ganz leer war, fragte mich der Mitarbeiter nach meiner Nummer - - - ? "Welche Nummer?" Wie ich ohne Nummer hineingekommen bin? "Ich weiß nicht - ich bin einfach durchgegangen. Wieso?" "Ja, also - eigentlich - normalerweise muss man ja..." usw. usf. "Ach, hm - - - das wusste ich nicht, ehrlich! Vielleicht ist das mein Glückstag! Och bitte....!" "Hm, hm... also gut... aber pscht...!" Hier sind Videobilder.



g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
Mehr Historie über...
16.09.25, 20:56
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
Jan Sobottka Sieht...
12.09.25, 18:22
g a g a
g a g a
Margarete 9. September...
09.09.25, 23:00
g a g a
g a g a
ANH 6. September 2025...
06.09.25, 20:33
g a g a
Ina Weisse Wenn einer...
05.09.25, 20:19

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren