15. Februar 2014



Wie angenehm, dass dieser aufdringliche Valentinstag vorbei ist. Ich hatte schon die Befürchtung, das seit vorgestern himbeerrote Vimeo-Logo (mit ausgestanztem Herzchen und Pfeil drin) bleibt jetzt, aber manchmal habe ich ja doch einen Geistesblitz, und so hegte ich die berechtigte Hoffnung, dass es sich nur um eine Spielerei einer "romantischen" Belegschaft handelt. Der Krankheitsschub ist vorbei und das Logo wieder schwarz. Mich hat ja vor Jahren schon die monatsbindenhafte Typographie des Schriftzugs bewogen (vormals WC-Reiniger-bleu), auf dieser Plattform nichts hochladen zu wollen. Ich weiß nicht, wie diese Schriftart heißt, aber in Verbindung mit dem Namen denke ich, warum auch immer, an Monatshygiene, Binden, Slipeinlagen (die ich persönlich nicht benutze, schön, dass wir mal darüber gesprochen haben) oder meinethalben auch vierlagiges Klopapier. Nun wurde aber zum siebten November letzten Jahres mein blip-Channel gekündigt, weil mein Zeug nicht mainstream-mäßig kommerziell genug war, und so suchte ich eine Plattform, wo ich meine kleinen Werke ungehindert und unzensiert hochladen kann, mit möglichst unaufdringlich aussehendem Player, der sich hier, ohne Werbevorspann vor jedem Film, einbetten lässt. So habe ich also doch den Hoster mit dem Binden-Logo gewählt. blip tv war ja nun allerdings auch nicht sehr elegant betitelt, da hatte ich schon auch meine Bauchschmerzen. Außerdem hat alles sehr langsam gepuffert. Wie heißt es doch so schön "first world problems". Nein, alles kein Problem. Ich konnte mir dann ja auch meinen eigenen Channel zurechtbasteln, mit freundlich schwarzem Hintergrund. Und sogar drei Alben durfte ich anlegen, um ein bißchen Ordnung in die Sache zu bringen. Alles fein. Die meisten bevorzugen jedoch immer noch, sich die Sachen auf youtube anzuschauen, die Weltherrschaft ist derzeit fest in der Hand von youtube und google. Keine Frage. Für mich ist das auch so eine Art doppeltes back up. Wenn meine heimischen Festplatten und USB-Sticks plötzlich sterben sollten, wäre immer noch ein Hoffnungsschimmer, dass die Bilder noch einmal gerettet werden können. Wofür und wen auch immer. Für mich oder eine unwägbare Nachwelt, den großen virtuellen Flohmarkt, auf dem in hundert Jahren, seltsame alte Fundsachen feilgeboten werden.

12. Februar 2014

Heute Nachmittag ein Telefonat, das mich beschäftigt. Was kann man missverständlicherweise von einigem halten, was ich in der Öffentlichkeit zeige? In meiner Suppe schwimmend, denke ich immer, ich agiere in einem komplexen Kontext, der leicht zu erfassen ist. Aber das stimmt nicht. Denn niemand kann, könnte, der jetzt erst auf mich stößt, rational, in der von mir erlebten und gemeinten Komplexität verstehen, wie ich ohne Disclaimer in der Reihe von Opus 1 - Opus 97 ein Video zeigen kann, in dessen Abspann "to Leni" oder "dedicated to Leni Riefenstahl" steht, und zugleich eine heftige Gegnerin jeglicher Nazi-Ideologie sein kann. Bin. Gut, dass ich darauf hingewiesen werde. Ich habe jetzt einen mit Sicherheit unzulänglichen Disclaimer darunter geschrieben. Ich weiß um alle biographischen Ereignisse und zu geißelnden Vermächtnisse von und um Frau Riefenstahl, die einem in dieser Welt, zu dieser Zeit, hier und heute, zugänglich sein können. Da ist keine Koketterie im Spiel, keine Verniedlichung oder Ignoranz, was die Folgen ihrer Verstrickung anbelangt. Aber so könnte es interpretiert werden. Unendlich viel könnte ich jetzt schreiben, wie es mich beschäftigt, die Mechanismen zu durchschauen, die Werkzeuge, mit denen Macht erlangt wird. Und wie interessant ich den Gedanken finde, Machthaber, selbst rückwirkend, die ihre Macht für lebensverachtende Ideologien missbrauchen, zu entwaffnen, ihnen die Macht zu entziehen, sie vorzuführen. Sie durchschaubar zu machen. Indem man ihre Wirkungsweise analysiert und begreift. Und durchaus das Fasznierende daran, immer noch als faszinierend bestehen lässt. Funktion und Missbrauch auseinanderdividiert. Verdammt ja. Das ist hochkomplex. Ich würde das visuell hochgradig talentierte, eigenwillige Talent Leni Riefenstahl am liebsten rückwirkend auf die Seite einer guten Ideologie ziehen, einer mitfühlenden, nicht diktatorischen. Aber das diktatorisch. Ach. Ein aussichtsloses Unterfangen. Ja, komplex. Oder immerhin in der Gegenwart ein Bewusstsein für fatale Mechanismen schaffen. Wer mein Zeug hier lange liest, wird bemerkt haben, dass ich keine eindimensionalen Blickwinkel einnehme. Ich versuche immer, Ursachen auszuloten. Nicht, um etwas zu entschuldigen, sondern um ein Werkzeug in die Hand zu bekommen, konstruktiv für einen guten Geist aktiv zu werden. Ich lerne immer noch dazu. Danke für deinen Anruf, Victor.

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:-)
05.07.25, 11:31
kid37
Morgens Kinderladen,...
05.07.25, 11:19
g a g a
Haha, ich fand bis...
04.07.25, 00:18
kid37
"Wilde Möhre" klingt...
04.07.25, 00:01
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Margarete 2. Juli...
02.07.25, 18:57
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schneck 1. Juli 2025...
01.07.25, 00:14
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schneck 30. Juni 2025...
30.06.25, 23:42
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Hier ein Rundgang...
28.06.25, 00:13
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Margarete 24. Juni...
24.06.25, 13:20
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Margarete 23. Juni...
23.06.25, 18:32
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Anne 20. Juni 2025...
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Saskia Rutner Die...
20.06.25, 11:48
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Claudia T. DER Ricky...
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