08. Juli 2012

Gerade versucht, die Schwalben am Himmel zu zählen, halten nicht still die Biester. Zehn, elf, zwölf, dreizehn bestimmt. Ganz weit da oben, man erkennt gerade die Silhouette. Gestern kreisten zwei große weiße Möwen über den Dächern, die kommen von da hinten, von der Spree am Lustgarten geflogen und machen manchmal einen Ausflug. Einen echten Ausflug. Laues Lüftchen heute, ich liege auf dem Balkon, kein Auto fährt irgendwo entlang, man hört nur Vogelgezwitscher. Die Läden da unten sind noch nicht frequentiert, die Tische und Stühle vorm Al Contadino sind noch zusammengeklappt und lehnen an der Mauer. Später soll es wieder Gewitter geben, sagt der Wetterfrosch. Ich war schon fleißig und habe den Saum von meiner weißen Hose unten am Bein repariert. Ganz ordentlich einmal rundherum genäht, mit der Hand.



Die Sonne hat mir auf den Rücken gebrannt. Der Kaffee war ausgezeichnet. Ich mache jetzt immer eine winzige Prise Salz bevor ich das Wasser aufgieße hinein, gegen die Bitterstoffe, wenn das Wasser zu stark kocht! Das haben schon unsere Großmütter praktiziert und die italienischen Espresso-Köche. Aber nicht zu viel! Es soll nicht salzig schmecken. Zur Zeit gibt es bei Rossmann in der Friedrichstraße, die mit Abstand am besten sortierte Filiale, Lavazza Crema e Gusto für 2,99 das halbe Pfund! Ich nehme immer gleich zwei bis drei Packungen auf Vorrat. An der Qualität beim Kaffee sollte man nie sparen, das macht sich gleich im Geschmack bemerkbar. Außerdem werden italienische Sorten anders geröstet. Wenn eine deutsche Kaffeerösterei guten Arabica verarbeitet, kommt trotzdem ein anderer Geschmack dabei raus, deswegen bleibe ich konservativ bei den italienischen Sorten, keine Experimente mehr. Nach deutschem Verfahren gerösteter Kaffee hat immer so einen leicht säuerlichen Abgang, den ich überhaupt nicht mag. Ich lese mal weiter in Mariannes Memories. Was sie so zur Weimarer Republik schreibt, warum sie zu den Brecht- und Weill-Songs so eine Beziehung hat, was sie eigentlich selber nicht so ganz versteht, weil ihre Mutter ihr in dieser Hinsicht nichts vermittelt hat, wie sie glaubt. Wie auch immer. Ja, ich mache auch weiter Bilder in diesen Tagen, diesen Sommertagen. Die gibt es dann später, im Herbst. Im Sommer die Bilder aus dem Frühjahr, im Herbst die Bilder aus dem Sommer, im Winter die Bilder vom Herbst. Und so weiter. Die Bedeutung von tagesaktuellen Aufnahmen wird meiner Ansicht nach völlig überschätzt. Ich freue mich heute noch an Bildern, die vor zwei, drei, vier oder noch mehr Jahren entstanden sind. Man beamt sich zurück in die Zeit, die vergangen ist und die Gefühle die dazugehören. Das ist viel aufregender, als heute ein Bild von heute zu sehen. Man erlebt es ja, es ist kein verdichtetes Erinnern. Na gut, für die anderen vielleicht schon, die Leser. Aber ich lese mich ja auch selber. Man muss sich schon auch selber was bieten. Das sind natürlich auch Ausreden, weil ich es aufgrund der Fülle des Materials in der Warteschleife einfach nicht so schnell schaffe, alles zu verarbeiten. Egal, genug der Erklärungen. Ich muss überhaupt nichts erklären.



Höchstens vielleicht, dass ich keineswegs aufgehört habe zu fotografieren, auch wenn die Abfolge der Bilder im Augenblick weniger dicht erscheint. Übrigens habe ich die beiden Kameras zum in Aussicht gestellten Preis verkauft. Alles wie vereinbart, reibungslos. Kann ich nur wärmstens empfehlen.

07. Juli 2012

Heute Ruhetag. Lasse mich berieseln. Was heutzutage alles in den Mediatheken zum Angucken bereitgehalten wird, schon enorm. Nachtcafé, "Männer unter Druck". Mal gucken. Mortadella mit Pistazien aus dem Kühlschrank auf die Hand, diese kleinen Eiertomaten, Nüsse, Fenster weit auf. Dem Sommerregen lauschen. Es kühlt schön ab. So ein Dachgeschoss ist ja immer ein paar Grad wärmer als die Etagen darunter, aber es ist angenehm. Man kann ja auch Durchzug machen, das geht hier ganz schön, von Nord nach Süd, die Balkontüren weit auf. Meistens muss man bei solchem Wetter gar nichts anziehen in der Wohnung, aber immer habe ich auch keine Lust, nackig herumzufläzen, auch wenn mich hier keiner sieht. Ein von Jan geerbtes graues, weites T-Shirt und eine bequeme Hose dazu, einstmals schwarz, heute dunkelgrau. Socken braucht man keine, sitze also in dreiviertel Liegeposition auf dem großen Kelimkissen vor dem Klapprechner und erhole mich von meinen Taten. Vorhin eine Maschine mit weißen Sachen gewaschen, ein bißchen aufgeräumt. Das Wasser in der Küche kocht. Darjeeling aufgießen und einen kleinen Espresso vorneweg. Ich gucke mal die Sendung.

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