04. Juni 2012

Liebes Tagebuch,

heute war das große Konzert zu Ehren von Königin Elisabeth II., wegen sechzig Jahre Diamant-Jubiläum, vor dem Buckingham Palast. Ich habe das natürlich längst gewusst und trotzdem habe ich mich nicht ordnungsgemäß darum gekümmert, dem Ereignis direkt bei der Ausstrahlung hier auf dem Kontinent beizuwohnen. Aber im Royal Dish-Strang zu heute habe ich gemerkt, dass die Leute die ganze Zeit gucken und ich dusslige Kuh nicht. Dann habe ich schnell nach livestream BBC gegoogelt und auch gleich gefunden und mich zugeschalten. Geschaltet. Sicher habe ich eine Menge verpasst, Shirley Bassey und Grace Jones und Kylie. Grace Jones ist glaube ich auch schon über Sechzig aber tritt noch mit nackigen, eingeölten Oberschenkeln auf, nicht mehr ganz so straff wie früher, aber respektabel. Aber als ich zugeschaltet habe, war Sir Paul McCartney gerade dran und hat mit seiner Band Beatles-Lieder gespielt. Das war sehr, sehr schön. Er hat gerade angefangen mit "All my Lovin", was schon immer eines meiner liebsten Lieder als Kind war. Ich bin ja mit Beatles-Liedern aufgewachsen, weil die Nachbarjungs die ganze Zeit Beatles gehört haben, aber im Radio sind die Lieder natürlich auch gekommen. All my Lovin! Das ist so schön. Es gab tolle Light Show und noch zwei Beatles-Lieder und welche von den Wings, die Hits und (ich war gerade auf dem Klo) dann hab ich gehört, wie Paul McCartney "Her Majesty, the Queen" angesagt, also auf die Bühne gebeten hat. Ich habe also genau richtig zugeschalten, zum Höhepunkt!

Die Königin hat ein tolles, goldglänzendes Satin besticktes, langes Damastkleid angehabt und wirkte guter Dinge, obwohl ihr Mann, der Duke of Edinburgh Erkältung hat, von dem schlechten Wetter gestern auf dem Schiff und im Hospital liegt. Dann ist Prince Charles auf die Bühne gekommen und hat eine Rede gehalten. Ich weiß nicht mehr genau, ob er sie immer mit "Your Majesty" angesprochen hat, aber so ähnlich und danach hat er gleich gesagt: "Dear Mummy!" Und gegrinst. Und das Volk hat gelacht und gejubelt! Er hat schön geredet und sich bei den sechshundert Elektrikern bedankt und auch einen Gruß an seinen kranken Vater geschickt und das Volk aufgefordert, dem Duke of Ellington Edinburgh die besten Genesungswünsche zu schicken, worauf das Volk irgendetwas Segensreiches skandiert hat, oder wie man so sagt. Da habe ich schon eine Gänsehaut gekriegt. Königin Elisabeth war total gerührt, aber sie hat sich nicht getraut, es zu zeigen und hat geschluckt! Ich habe es genau gemerkt. Überhaupt ist interessant, dass ich bei Royal Dish gelesen habe, dass ein BBC-Reporter erzählt hat, dass die Queen erklärt hat, was in ihr vorgeht, wenn sie manchmal so auffallend grimmig und schief guckt. Das ist immer dann, hat sie gemeint, wenn sie versucht nicht loszulachen, deswegen wird sie dann ganz ernst und guckt verkniffen, um die Beherrschung nicht zu verlieren. Also ich kann mir nicht helfen, ich finde das sehr sympathisch. Vor allem, wenn man jetzt weiß, dass sie eigentlich total lustig drauf ist, wenn sie grimmig guckt.

Aber weiter! Und dann hat Charles noch viele nette lobende Sachen gesagt, wie dass man auch wegen ihr das Gefühl hat, dass man stolz darauf sein kann britisch zu sein und das Volk hat gejubelt und sie hat ganz bescheiden aber freudig geguckt. Dann hat Charles alle hunderttausend Millionen Leute da vor dem Buckingham Palast aufgefordert, zu Ehren der Königin "hip hip hurrah!" zu rufen. Drei mal! Alle haben super mitgemacht. Ich auch! Und dann wurde natürlich noch God Save the Queen gesungen, wie es sich gehört. Ich habe auch mitgesungen, obwohl ich nicht hundertprozentig textsicher bin. Aber ich wollte teilhaben und meine Ehrerbietung zum Ausdruck bringen. Schließlich ist es auch unsere Königin! Denn eine andere haben wir nun einmal nicht! Lang lebe die Königin! All my lovin. Gute Nacht.


03. Juni 2012

[...]



Jaguar am Straßenrand, Hotel de Rome. Ich mag das. Ich mag alles, was zur virtuosen Linie strebt. Autos, Hotels, Menschen. Das Mahnmal. Zur Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933. In die polierte Tafel ist das Zitat von Heinrich Heine eingeprägt: "Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen." Aus der Hedwigskirche kommend, ein paar Schritte nach links, ist man direkt am Bebelplatz. Das Hotel und die juristische Fakultät der Humboldt-Universität dominieren den Platz. Auf der anderen Seite des Universitätsgebäudes heißt die Adresse Unter den Linden. Es gibt jetzt ein Institut für Internet und Gesellschaft darin, das innerhalb der juristischen Fakultät Räume zu haben scheint. Was für eine noble Adresse. Im Hotel de Rome gibt es eine hochgelobte Bar und Dachterrasse, wo sich gerne Journalisten von monatlich erscheinenden Magazinen mit prominenten Gesprächspartnern treffen. Die Gespräche erscheinen dann in der Vogue oder ähnlich aufwändigen Printmedien mit eleganten Schwarzweiß-Fotografien. Ach ja, ein Jaguar. Ich freue mich einfach immer nur, wenn ein schönes Auto am Straßenrand steht. Es gibt viel zu wenige davon.


g a g a
g a g a
Kavi V. Der Frühling...
03.05.24, 22:33
g a g a
g a g a
Isabel Bogdan Ha,...
02.05.24, 14:45
g a g a
g a g a
Margarete 1. Mai 2024...
01.05.24, 23:41
g a g a
MARGARETE 30. APRIL...
30.04.24, 14:32
g a g a
Lydia G. Toller Typ!
29.04.24, 21:49
g a g a
Jan Sobottka bei mir...
29.04.24, 21:06
g a g a
Ina Weisse Schöne...
29.04.24, 20:08
g a g a
g a g a
Gaga Nielsen 28. April...
28.04.24, 01:17
g a g a
Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 23:22
g a g a
P.P.P.S. gibt zig...
27.04.24, 17:05
g a g a
g a g a
NeonWilderness
g a g a
Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 13:54
g a g a
Jon Tinic Ein Setup...
26.04.24, 08:42
g a g a
Christoph M. und? Gaga...
26.04.24, 01:13

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren