Frage mich, in welchem Maß die von mir weitgehend kultivierte Abwesenheit von psychischer und physischer Nötigung angetan ist, mutmaßenderweise und durchaus irrtümlich mit Abwesenheit von Not oder Leidenschaft gleichgesetzt zu werden. Har har. Diese langweilige menschliche Reife, jemanden nicht zu vereinnahmen. Nicht Mensch, nicht Tier. Keine Grenze zu setzen, kein Diktat oder wenn, dann nur als Spiel mit erklärten Regeln. Einer Katze, einem Kater nicht hinterherzulaufen, nicht die Hand auszustrecken, zu krallen und auf den eigenen Schoß zu setzen. Nicht zum Streicheln zu zitieren. Nicht, dass mir ein Streicheln nichts bedeuten würde, aber was für eine andere Qualität, sich genau in der Mitte zu treffen. Weil die Wege sich kreuzen. Ohnehin. Der eigene Weg da hinführt. Und der des anderen. Running over the same old ground...
g a g a - 22. August 2008, 13:10
Wie sich beim Aufwachen Kinderplappern einstellt, das erste Sprechen nach dem Träumen. Solche Unschuld. "Du, ich hab gerade geträumt, dass ich bei einer Ausstellungseröffnung war und da war der Konstantin und der hat so einsam ausgesehen und da hab ich mir gedacht, dass er bestimmt nie umarmt wird und dann bin ich hin und hab ihn ganz fest gedrückt. Da hat er sich gefreut..."
g a g a - 22. August 2008, 08:37
Noch so ein
lange vergangener Abend. 24. Mai 2008.
Eröffnung dieser
Expressionale. So viele Wochen später ist es eigentlich doch ganz unterhaltsam, sich an längst versunkene Eindrücke zu erinnern. Den tätowierten und den untätowierten Türsteher, das Dekolleté der neureichen Russin, den dekorativen Kopf eines Kameramanns, die autoritäre, whiskytrunkene Benta aus Zehlendorf, die Beine der Assistentin und das Gemächt des Esels. Selbstverständlich durfte
vor diesem Grosz nicht gelächelt, sondern nur voller Andacht geschwiegen werden.
g a g a - 18. August 2008, 23:59
Making of... Opus 13
Irgendwie und irgendwann entsteht ja alles. Die
eine und die andere
Spur. Zwei Freundinnen sagen unabhängig voneinander dasselbe. Mach dein Ding. Denk nicht zuviel nach. Kein schlechter Rat. Ich sehe das Ergebnis. Mein höheres oder tieferes oder wo auch immer mäanderndes Selbst macht lieber eine große als eine zurückhaltende Überblendung. Manchmal hat man schon beim Schneiden dieses sichere Gefühl. Manche Filmspuren haben das in den Genen.

Die zweite Spur
g a g a - 18. August 2008, 01:24