17. september 2007



Lieber daran glauben. Heute mittag war keine Wolke mehr am Himmel. Am Himmel. Grit erzählt mir etwas. Ich sage: "Ha! Du hast Zauberkraft!" (Einsame Freundin verreist, glaubt nicht mehr an die Liebe, betritt ein Schiff, Skipper öffnet die Arme und sagt: "komm in meine Arme". Eine wahre Geschichte. Sie hat es ihr vorhergesagt.) Grit lacht, sie ist keine Esoteriktante. "Ach was, das war doch nur, um sie aufzumuntern".

Sie ist wirklich toll. Seit Jahren beobachte ich nun ihre beiläufigen Vorhersagen, die sie stets mit Augenverdrehen von sich weist. Überzeugt mich natürlich total vom Gegenteil. "Soll ich dir was sagen?" fragt sie grinsend. "Ja!!! sag mir was! Unbedingt!!! Dann erfüllt es sich! Wahrscheinlich kannst du es herbeirufen!" Sie grinst, wie sie dann immer grinst und wir gehen über die Ampel.

17. september 2007

8. November 1987

16. september 2007

Nicht uninteressant, wenn jemand das Potenzial hat, die Einschätzung im Laufe der Jahre zu wenden. Beim Zappen an Desirée Nosbusch hängengeblieben. Ich fand sie immer spannend, weil sie mein Jahrgang ist und auch zu Zeiten, wo ich sie eher nicht mochte, eine starke Ausstrahlung hatte, die immerhin polarisiert und an der man nicht vorbeikam. Ein Energiebündel, damit bin ich immer zu beeindrucken. Damals, Anfang der Achtziger als sie auftauchte, bewunderte ich ihr sehr selbstsicheres Auftreten und fand ihre manchmal schnippischen und altklugen Reaktionen gleichsam arrogant, zuweilen peinlich und doch respektabel. Jemand, bei dem ich hinschaute.

Gerade tauchte sie bei einer ihrer Preisverleihungs-Moderationen auf 3sat auf. Irgendein Buchpreis, von dem ich noch nie hörte. Auf dem Bildschirm eine gesetzt freundliche, mütterliche Desirée Nosbusch, die man aber immerhin ohne weiteres wiedererkennt. Sie trägt ein gouvernantiges, viel zu hoch geschlossenes Kleid und eine unverfängliche Hochsteckfrisur. Frau Nosbusch lächelt beinah ohne Unterlass. Sehr warm. Und ich kaufe es ihr ab und mag sie dafür. Mama Nosbusch. Das hat sie mir voraus.

16. september 2007

Wahnwitzige Vorstellung, und es ist ja wahr, dass aus dem, was man sich einverleibt, neue Zellen entstehen, die den eigenen genetischen Code enthalten. Wie kann man anders, als seinem Essen Zuneigung entgegenzubringen. Aus kleinen Krabben und Karotten wird ein Stück der eigenen Hand. Mandelsplitter und Schokolade versorgen das Gehirn. Gedanken aus Erdbeeren und Vanilleeis.









15. september 2007

U 8. Leicht folkloristisch gekleideter Feuerzeugverkäufer bietet fünf Feuerzeuge für einen Euro an. Ich denke noch "Armenier", obwohl ich rein gar nichts über Armenien und Armenier weiß. Für mich ist er halt ein Armenier. Längere dunkle Haare, lustig flackernde Augen wie der irre, wirre Catweazle aus der Kinderserie. Irgendein Bart, Tarnkappe auf dem Kopf. Ein bißchen wie Rasputin in lustig.

Ich rauche ja nicht und habe auch sonst keinen akuten Feuerzeugnotstand. Er macht tatsächlich kleine Geschäfte mit jüngeren Männern, die von jeder Farbe eines nehmen. Mir gefallen diese Einwegfeuerzeuge auch nicht so, die durchsichtigen Plastikteile.

Nachdem mehrere Geschäfte abgewickelt wurden, guckt Rasputin zufrieden aus der Wäsche und tänzelt ein bißchen durch's Abteil. Bis er genau vor mir stehen bleibt und fragt, ob ich nicht vielleicht doch auch ein Feuerzeug haben möchte. Ich sage freundlich "Nein danke", ich bräuchte kein Feuerzeug. "Rauchst du?" fragt er. "Nein, ich rauche nicht". "Aber ich will dir ein Feuerzeug schenken!"

Ich muß grinsen, weil er sich zu einem Werbegeschenk versteigt. "Ich brauche wirklich keins, schenken Sie es doch jemandem hier, der es brauchen kann". "Wenn ich mehrere verkaufe, so wie heute, kann ich es mir leisten, eines zu verschenken!" Er guckt fast ein bißchen traurig und ich fange an mich zu schämen, dass ich sein Geschenk ablehne.

Also lenke ich ein: "Hm, soll ich wirklich eins nehmen?" "Ja!" "Na gut." Ich nehme ein türkisblaues aus dem bunten Sortiment, teste die Flamme und nicke dabei anerkennend. "Ich kann ja damit eine Kerze anzünden. Danke!". "Ja!" ruft er begeistert, "Eine Kerze! Zu Weihnachten!".

Die anderen im Abteil gucken amüsiert zu unserem Getändel und auf das blaue Feuerzeug, das ich in der Hand halte und scheinen sich über die gesprächige Abwechslung in der sonst so stummen U-Bahn zu freuen. Ich sitze da und halte das Feuerzeug fest bis zur Weinmeisterstraße, wo ich aussteige und es in die Tasche stecke. Langsam dämmert mir, dass ich noch letzte Nacht vor dem Einschlafen dachte: "Ich brauche Feuer".

15. september 2007



ROSIE, YOU'RE ALRIGHT.

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