03. april 2005
robert capa.
ich war also im martin-gropius-bau. die dort gezeigten abzüge von seinen fotografien sind nicht groß. formate, wie man sie in alben finden könnte.
von der ersten fotografie an fühlte ich mich zuhause. in seinen bildern. in seinem blick. was dieses gefühl verursacht, ist, wohin er sich begeben hat, um zu fotografieren. bilder von flüchtlingselend, kriegsschauplätzen, verlorenen existenzen, erschossenen. ruinen. die gesichter gegen ende des zweiten weltkrieges. da steht man und schluckt, denkt an eigene familienschicksale und daran, wie die geschichte des zweiten weltkriegs in die gegenwart reicht. ich jedenfalls.
wie kann man sich da zuhause fühlen? man kann, weil es sich um archaische augenblicke handelt, die er für alle zeiten festgehalten hat. augenblicke, die raunen.
an diese orte hat er sich begeben, um geschundene, verzweifelte, einsame, ungläubig staunende und gerührte menschen in einem schlüsselmoment ihres lebens auf seinen film zu bannen. es gibt kein bild ohne tiefes gefühl. existentielle erschütterung. rührung. entsetzen, wut, trauer, fassungslosigkeit, zärtlichkeit. innige momente. nie kalte entblößung. keine innere distanz, äußere ganz sicher. so weit wie nötig.
wie hat er das gemacht. er war nah dran, weil man ihn ließ. ich glaube, er hat die menschen wissen lassen, was er vorhat. das spürt man. und wäre es nur ein sekundenlanger blick gewesen, der das einverständnis sucht. das sind keine bilder aus dem hinterhalt.
da steht man und schluckt. und hat das gefühl, in jenem moment genau am richtigen ort zu sein. einer dieser seltenen momente von völliger gegenwärtigkeit. die haut beginnt zu vibrieren und man fühlt, man ist jenseits der banalität.
es war ziemlich dumm, gleichzeitig eine karte für die umfangreiche ausstellung von stanley kubrick zu kaufen, der eine etage höher mit vielen requisiten aus seinem lebenswerk vertreten ist. ich konnte das nach diesen eindrücken in keiner form würdigen, und bin eigentlich nur unkonzentriert und eilig durchgelaufen, mit capas bildern und jenen des wunderbaren dokumentarfilms, der gezeigt wurde, im kopf. beim essen wäre man nicht so dumm. man hätte einen verdauungsspaziergang gemacht oder ein nickerchen.
mich hat in diesem moment kaum ein detail irgendeines kubrick-films interessiert. ein neugieriger, aber flüchtiger blick auf das faszinierende modell jener babypuppe, die in 2001 durchs weltall schwebte, rotierte. diese puppe hat die augen eines erwachsenen. sie sehen aus wie echte glasaugen. solche, die man als prothesen einsetzt.
innerlich war ich immer noch bei capa. neben diesen leidvollen dokumentationen, machte er auch bilder wie diese wunderbar flirrende serie von picasso am strand. mit françoise und dem schirm. ich liebe dieses foto. es begleitet mich seit vielen jahren und klebt immer an irgendeiner wand. ein bild, das das glück eines augenblicks zeigt. ich wusste nicht, dass es von robert capa ist.
ich war also im martin-gropius-bau. die dort gezeigten abzüge von seinen fotografien sind nicht groß. formate, wie man sie in alben finden könnte.
von der ersten fotografie an fühlte ich mich zuhause. in seinen bildern. in seinem blick. was dieses gefühl verursacht, ist, wohin er sich begeben hat, um zu fotografieren. bilder von flüchtlingselend, kriegsschauplätzen, verlorenen existenzen, erschossenen. ruinen. die gesichter gegen ende des zweiten weltkrieges. da steht man und schluckt, denkt an eigene familienschicksale und daran, wie die geschichte des zweiten weltkriegs in die gegenwart reicht. ich jedenfalls.
wie kann man sich da zuhause fühlen? man kann, weil es sich um archaische augenblicke handelt, die er für alle zeiten festgehalten hat. augenblicke, die raunen.
an diese orte hat er sich begeben, um geschundene, verzweifelte, einsame, ungläubig staunende und gerührte menschen in einem schlüsselmoment ihres lebens auf seinen film zu bannen. es gibt kein bild ohne tiefes gefühl. existentielle erschütterung. rührung. entsetzen, wut, trauer, fassungslosigkeit, zärtlichkeit. innige momente. nie kalte entblößung. keine innere distanz, äußere ganz sicher. so weit wie nötig.
wie hat er das gemacht. er war nah dran, weil man ihn ließ. ich glaube, er hat die menschen wissen lassen, was er vorhat. das spürt man. und wäre es nur ein sekundenlanger blick gewesen, der das einverständnis sucht. das sind keine bilder aus dem hinterhalt.
da steht man und schluckt. und hat das gefühl, in jenem moment genau am richtigen ort zu sein. einer dieser seltenen momente von völliger gegenwärtigkeit. die haut beginnt zu vibrieren und man fühlt, man ist jenseits der banalität.
es war ziemlich dumm, gleichzeitig eine karte für die umfangreiche ausstellung von stanley kubrick zu kaufen, der eine etage höher mit vielen requisiten aus seinem lebenswerk vertreten ist. ich konnte das nach diesen eindrücken in keiner form würdigen, und bin eigentlich nur unkonzentriert und eilig durchgelaufen, mit capas bildern und jenen des wunderbaren dokumentarfilms, der gezeigt wurde, im kopf. beim essen wäre man nicht so dumm. man hätte einen verdauungsspaziergang gemacht oder ein nickerchen.
mich hat in diesem moment kaum ein detail irgendeines kubrick-films interessiert. ein neugieriger, aber flüchtiger blick auf das faszinierende modell jener babypuppe, die in 2001 durchs weltall schwebte, rotierte. diese puppe hat die augen eines erwachsenen. sie sehen aus wie echte glasaugen. solche, die man als prothesen einsetzt.
innerlich war ich immer noch bei capa. neben diesen leidvollen dokumentationen, machte er auch bilder wie diese wunderbar flirrende serie von picasso am strand. mit françoise und dem schirm. ich liebe dieses foto. es begleitet mich seit vielen jahren und klebt immer an irgendeiner wand. ein bild, das das glück eines augenblicks zeigt. ich wusste nicht, dass es von robert capa ist.
g a g a - 3. April 2005, 21:48