11. Mai 2018




Vorgestern in der Ufa-Fabrik. Zur Vorstellung von Lüüls neuer Platte, Fremdenzimmer heißt sie und ist sehr schön geworden. Zum ersten mal wieder nach ungefähr fünfzehn Jahren in der Ufa-Fabrik. Sieht aus wie damals, aber diesen eleganten Saal habe ich nie gesehen vorher. Jenny hat mich abgeholt. So sommerlich der Abend, im Kleid mit Zehensandalen. Ich bin ja so vernünftig mitunter, dass ich überlege, ob es am Abend zu kalt werden könnte für das eine oder andere Kleidungsstück, aber der Wetterbericht meinte, um 20 Uhr noch 27 Grad und nachts mindestens 18. Wir setzten uns zuerst auf die Stühle weiter vorne und dann lieber weiter hinten in die weichen Kinosessel.

Auf der neuen Platte sind ein paar sehr sentimentale Stücke, die mir schon in dem vorletzten Salon ("Lüül & Bock im 1. Stock") in der Galerie 1er Etage aufgefallen waren. 'Hohe Wellen' und 'Schwarz war die See' und 'Nächte und Träume' und 'Leben ist gut'. Sehr bereichernd. Mit dem schönen Akkordeon und der Geige und seiner Gitarre und dem Kontrabass ganz fein instrumentiert, erzählt Lüül Geschichten, wie einem ein guter Freund etwas erzählt, ohne Pathos und Effekthascherei, ganz schlicht und zu Herzen gehend, ergreifend. Ich mag nicht so gerne von Alters-Melancholie schreiben, weil Lüül so jugendlich wirkt, aber in den Texten ist eine Reife und Zartheit, ja Zärtlichkeit, die jemand, der halb alt so ist, vielleicht nicht unbefangen artikulieren kann. Sehr, sehr schön. Seine langjährigen drei musikalischen Gefährten auf der Bühne waren auch sehr präsent, mehr als nur Begleitmusiker. Mit ganzem Herzen dabei.

Danach gingen wir noch in eine Kneipe am Tempelhofer Hafen, was sehr romantisch klingt. Es war gewissermaßen ein Parallel-Universum, keiner wusste so recht, wo noch ein richtig schönes Lokal in der Ecke ist, die smarten kleinen Apparate helfen da auf die Schnelle auch nicht weiter. Ich habe da auch dreieinhalb Bilder gemacht, die zuckenden Lichterfunken an der Wand und im Gesicht kamen von einem Apparat, der die Gäste so richtig in Stimmung bringen soll. Ganz erstaunliche Preise da. Ein großes Glas Rotwein unbekannter Sorte und ein großes Glas Sprudel für 3,50. Große Aschenbecher auf den Tischen und die größten Hits vom Ballermann aus den Lautsprechern. Als Milieustudie nicht uninteressant. Am nächsten Tag aber doch leicht verkatert. Egal egal egal



Wie hohe Wellen bin ich schon geritten
Wie tiefe Täler hab ich schon durchschritten
Wie große Himmel bin ich geflogen
Wie kleine Scheißer haben mich betrogen

Egal egal egal. Egal egal egal

Wie ferne Länder hab ich befahren
Und welche Wege waren die wahren
Wie lange Nächte hab ich gesoffen
Wie viele Deckel blieben offen

Egal egal egal. Egal egal egal

Wie süße Sünden hab ich begangen
Wie dunkle Pfade bin ich gegangen
Wie gute Freunde hab ich gefunden
Und wie viele sind schon verschwunden

uuuh

Wie hohe Wellen werd ich noch reiten
Wie tiefe Täler durchschreiten
Wie große Himmel werd ich noch fliegen
Wie kleine Scheißer mich betrügen

Egal egal egal. Egal egal egal
Egal egal egal. Egal egal egal

31. März 2018

ich habe ein Ticket übrig für das Release Konzert von dem Hamburger Singer/Songwriter Wolfgang Müller, am Fr., 6. April in Berlin, Prachtwerk. Ich selbst werde auch hingehen. Auf meiner Lieblingsplaylist gibt es zwei Songs von ihm, ich habe ihn noch nie live gehört. Das ist einer der Songs, den ich sehr mag. Wer sich für das Ticket interessiert, bitte mir eine private message schicken.

P.S. Das ist der andere Song von ihm auf meiner playlist, "Unterschiedlich schwer".

30. März 2018






Es hat mich durchaus interessiert, was Gabo vor einem guten halben Jahr, im September 2017 in der Humboldtbox am Schloßplatz gezeigt hat. Mein Wochenende in Soeht 7 war erst eine gute Woche her und ich beschäftigte mich in Gedanken noch immer damit, was eine gelungene Ausstellung ausmacht. Nicht nur, was man zeigt, auch wie. Wie sie das mit dem Support von Lumas und Whitewall umsetzen würde. Da es nicht die Eröffnung war, fand ich einen menschenleeren, großen Ausstellungsraum vor, eine Etage unter dem Café mit der Dachterrasse, eine Etage über der permanenten Ausstellung zum neuen Berliner Schloss und dem Humboldtforum, das darin ein Zuhause finden wird. Die Box ist seit einigen Monaten weiß - oder hellgrau, nicht mehr blau. Ein neuer Sponsor hat für die neue Farbe gesorgt. Ich mag die Box, weil sie eine ungewöhnliche Form für ein Gebäude hat und die Dachterrasse bietet einen großartigen Blick über Mitte, auf Augenhöhe mit der Kuppel des Berliner Doms. Im Café gibt es eine passable Speisekarte und Barhocker mit unerwartet barocker Eleganz, Damast-bezogen. Goldgerahmte Spiegel auf pinker Seidentapete. Und eins tiefer also Gabo mit ihren Portraits von vielen Stars, auch internationalen. Angelina Jolie, gegenüber Blondie - pardon - Debbie Harry, daneben Anna Loos, in einer weiteren Reihe Udo Jürgens, unweit von Udo mein heiß geliebter Götz George auf einem Bild mit Alexander Scheer. Um die Ecke Kevin Costner. Nina Hagen reißt die kajalumrandeten Augen auf. Schöne Sachen dabei. Sie - die Fotografin - hat die großformatigen Abzüge (ca. 80 x 120 etwa) mit Klammern befestigt, freischwebend von der Decke in den Raum gehängt. Die Wände muss man sich dazu denken. Kann man machen, für meinen Geschmack ein bißchen zu gleichförmig. Aber natürlich schöne Adresse, Eintritt frei. Sie hat auch ein schönes Plakat dazu gehabt. Eines ist klar, sie muss eine Persönlichkeit besitzen, die ihr in vielen Fällen einen persönlichen Zugang ermöglichte. Nicht in allen - das Bild mit Angelina Jolie sieht nach der Regie von Angie aus, das Bild hätte sonstwer machen können. Wahrscheinlich sind die besten nicht im Ausstellungsraum gewesen. Es könnten die Bilder sein, die sie mit Campino gemacht hat, die in besonderer Nähe entstehen konnten. Ich glaube, eines davon ist dabei. Auch wenn es nicht durch die Bildunterschrift offenbart wurde. Es vermittelt sich auf einer anderen Ebene, es braucht keine Buchstaben.






30. März 2018

Lese gerade "Geht nicht gibt's nicht!" von Regina Ziegler. An einer Stelle berichtet sie, wie ihr Mann Wolf Gremm an die Verfilmungsrechte von Erich Kästners "Fabian" gekommen ist. Kästner lehnte zu Lebzeiten Verfilmungen von Fabian ab. In seinem Testament verfügte er, dass seine Frau* langjährige Lebensgefährtin und seine dauerhafte Geliebte (mit der er auch ein Kind hatte), jeweils fünfzig Prozent der Verfilmungsrechte erben. Gremm hat dann mit beiden einzeln Kontakt aufgenommen und sie bezirct, was dazu führte, dass beide zustimmten. Verfilmungsrechte hin oder her - was ich so bizarr an dieser Stelle finde, ist die Verfügung von Kästner, im Grunde EINE zu vererbende Sache auf zwei Erben aufzuteilen, die vermutlich nicht unbedingt in größter Harmonie nebeneinander existierten. Auseinandersetzungen sind da vorprogrammiert. Was hat er sich dabei gedacht. Man müsste das Testament vielleicht mal genauer lesen können. Vielleicht war es auch eine Konstellation, wo jeder von jedem gewusst hat und sich irgendwie arrangierte, und Kästner wollte, dass keine sich benachteiligt fühlt. Mag auch eine schwierige Entscheidung sein. Hat mich gerade schwer irritiert während der Lektüre.

Erich Kästner und die Frauen
Besuch bei 'Frau Kästner'

*Kästner hat nie geheiratet, wusste Ziegler vielleicht nicht

28. März 2018



Der junge Mann hier hat jetzt zum Beispiel eine Frisur, die mir gleich angenehm aufgefallen ist. Schmeichelhafte Silhouette, das Gesicht kommt zur Geltung, das verwegen lange Deckhaar gibt eine gewisse Dynamik bei rhythmischen Kopfbewegungen. Die Ohren werden nicht verdeckt, man sieht gleich, ob sie gewaschen sind. Der sidecut hat so eine gewisse fünf-Tage-Bart-Textur, die ich auch sehr mag. Die Haare scheinen nicht gefärbt zu sein, was da so rot aufflammt, ist der Bühnenscheinwerfer. Ich stehe überhaupt nicht auf gefärbte Haare bei Männern. Ohrschmuck ist auch nicht von Vorteil, hier nicht zu sehen. Allerdings hat er auf der anderen Seite so ein Ohrpiercing, immerhin keinen Tunnel (geht für mich gar nicht!). Das einzige, was mir bei diesen mich sehr ansprechenden Frisuren noch keine Ruhe lässt ist, ob da nicht doch irgendein Festiger oder Haarspray im Spiel ist. Bei ihm fiel das alles relativ locker und wirkte nicht betoniert-verklebt. Man möchte da ja auch reinfassen. Wenn man dann in so ein klebriges Nest langt, das finde ich nicht schön. Rein von der Statik her sollte es auch möglich sein, so einen Haarschnitt einfach nur durch regelmäßiges Kämmen oder Bürsten in Fasson zu bekommen, oder? Ich habe jetzt keine weiteren Pläne mit diesem jungen Mann, die Abbildung dient nur als Symbolbild!

27. März 2018

Lane Of Lion

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SIR, Special Guest: Lane of Lion

27. März 2018

Lane Of Lion

27. März 2018

Lane Of Lion

27. März 2018

Zur besseren Orientierung habe ich in meinem flickr account übrigens Sammlungen angelegt, die ich bevorzugten Opfern und Orten widme. Falls sich jemand über Ostern langweilt, kann er gerne in meinen 57.055 öffentlichen Bildern der letzten dreizehn Jahre herumsurfen. Wobei noch anzumerken ist, dass es darüberhinaus einige Hundert Alben gibt, die keiner Sammlung zugeordnet sind. Das Ordnungsprinzip in flickr ist so, dass man Bilder aus dem gesamten Photo Stream Alben zuordnen kann, das mache ich sehr konsequent, d. h. es gibt kein Foto unter den rund Siebenundfünfzigtausend, das freifliegend herumschwebt, ohne sich in einem Album zu befinden. Man kann darüberhinaus verschiedene Alben in einer sogenannten "Sammlung" (collection) bündeln, das habe ich immer dann gemacht, wenn es sich aufdrängte, wie zum Beispiel die Sammlung "Vienna" oder "Villa Ernst Fuchs" oder "Olympiastadion Berlin", wo ich dann auch noch die zugehörigen Geschichten (also Blogeinträge) verlinkt habe. Viel Vergnügen!

~

Gesammelte Sammlungen in alphabetischer Reihenfolge:

Alban Nikolai Herbst 11 Alben
all2gethernow 4 Alben
Atelier 12 Alben
Berliner Flohmärkte 7 Alben
Berliner Dom 11 Alben
Berliner Mauer 13 Alben
Berlin Grunewald, Havel und Wannsee 13 Alben
Berlin, Nikolaiviertel 5 Alben
Berlin, historische Mitte 84 Alben
Berlin, Neues Museum 17 Alben
Bundesregierung 13 Alben
Blogger 44 Alben
Cafe Einstein 7 Alben
Carpentier Galerie 6 Alben
C/O Berlin 6 Alben
Cosmic 148 Alben
Daily Shots 365 Alben
Duke Meyer | Eibensang 11 Alben
Einstürzende Neubauten [related] 9 Alben
Frau Nielsen 2005 - 2018 13 Alben
Frau Nielsen macht Ferien 10 Alben
galerie hiltawsky 4 Alben
Gärten der Welt 10 Alben
Gräber in und bei Berlin 12 Alben
Grüner Salon 5 Alben
Helge Timmerberg 2 Alben
in memoriam Nico 6 Alben
Jenny 7 Alben
Jupiter IV. 61 Alben
Karl 15 Alben
Karvana 4 Alben
krahkrahwuffmiauwieher 11 Alben
KUNSTSALON IRIDIUM 4 Alben
KW Institute for Contemporary Art 3 Alben
@lcb (Literarisches Colloquium Berlin) 6 Alben
Lüül 6 Alben
Maria 26 Alben
M. 2 Alben
nhow_Berlin 6 Alben
Olympiastadion Berlin 15 Alben
Olympisches Dorf Elstal von 1936 10 Alben
PINK PARTE 6 Alben
Reisetagebuch Mai 2010 10 Alben
re:publica 3 Alben
Rosa von Praunheim 5 Alben
Roter Salon / Volksbühne Berlin 6 Alben
Seven Star Gallery Berlin 10 Alben
SIR 11 Alben
SOEHT 7 12 Alben
Spreepark Plänterwald 3 Alben
Tempelhofer Freiheit 5 Alben
Unterwegs mit Jan 118 Alben
Vera von lehndorff 7 Alben
Vienna 60 Alben
Villa Ernst Fuchs, Wien 12 Alben
Zeughaus 8 Alben
50 Jahre Mauerbau 13. August 2011 12 Alben

27. März 2018

[ Auszug aus einer fb-Konversation vom 27.03.18 ]

"WOBEI ich ja anmerken muss, dass ich mir für 2018 vorgenommen hatte, bedeutend weniger zu fotografieren, und vor allem keine Künstler, die ich schon mehrfach in ähnlichen Bühnensituationen verewigt hatte. Eigentlich wollte ich mich in diesem Jahr auf ganz besondere (verabredete) Situationen, vorzugsweise bei Tageslicht konzentrieren, außerdem Altlasten abbauen (Bilder verarbeiten, die schon seit z. T. 2015 in der Schleife hängen). Aber wer bin ich, mich an meine Vorsätze zu halten! Einmal habe ich es geschafft, tatsächlich kein einziges Foto zu machen, obwohl ich die Kamera eingepackt hatte (für alle Fälle). Das war bei Marias vorletztem Konzert im Lola, wo sie mit Matzaa und Judith vom Tresen gesungen hatte. Ich freute mich fast schon, dass es mich auch nicht in den Fingern juckte, weil ich diese Perspektive schon in- und auswendig kenne und wirklich ausgiebigst festgehalten hatte, also nur mit Maria. Aber dann war ich neulich wieder im Lola und Maria sang und hatte DIESEN COWBOYHUT auf. Ich konnte nicht anders. Schon ging es wieder los, ich wurde rückfällig!

Dann hatte Jenny diesen Auftritt in der Wabe. Ich hatte zuletzt mal IC Falkenberg vor zehn Jahren mit Stern Meissen glaube ich dort fotografiert, danach hat er sich mit mir zum Kino verabredet, wir waren in dem RAF Film und danach essen und er kaute Kaugummi, sächselte mit seinem Hallenser Dialekt und trank Red Bull mit Wodka oder irgendeine ähnliche gruselige Mischung. Das hat mich etwas abgetörnt (also das Gesamtpaket, obwohl er sich ansonsten sehr bemüht hat, haha). Ich dachte also, ich sollte der WABE noch mal eine neue Chance geben. Also ging ich hin und wollte dann auch gucken, was meine Kamera mit der Situation macht.

Und dann durfte ich plötzlich in der Bar jeder Vernunft fotografieren, wo man nie Fotos machen darf. Ja sollte ich denn da keinen Gebrauch davon machen?

Liebe Saskia, in diesem Album mit dir aus der Wabe ist ein Bild, wo ich sofort gedacht habe, "das Foto habe ich doch schon mal gemacht!", das mit deinen Glitzer-Stiefeletten. Sogar zwei. Ich habe es trotzdem gerne gemacht und nicht gelöscht. Aber das muss aufhören! So viel aus der Rubrik intime Bekenntnisse.

Ihr müsst mir natürlich auch ein bißchen dabei helfen und mich ermahnen, noch einmal darüber nachzudenken, wenn ich die Kamera aus der Tasche hole. Ich zähle auf euch!

Frohe Ostern etc. pp!

Eure Gaga
(Konzert-Fotografin i. R.)"

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