24. Juli 2023



Warten auf den Mango-Schrank. Sitze vor dem E-Tracker der Spedition Raben. Geplanter Liefertermin 24.07.2023. Aber wann? Seit Freitag ist er im Depot in Mittenwalde, seitdem heißt es im Tracker "Avisierung nötig". Hm. Ob ich doch mal anrufe? Der Schrank ist für eine Ecke in meinem Schlafzimmer. Da ist bislang ein Stoffschrank, so ein provisorisches Ding. Der ist mir letzte Woche fast entgegengekippt. Wegen Überfüllung und durchaus verständlicher Materialermüdung der alles andere als belastbaren Konstruktion von Kunststoffverbindungsteilen und Rohrgestänge. Wäre dann direkt aufs Bett gekippt. Nun habe ich doch endlich mal was Massives, Stabiles bestellt. Eigentlich hätte mir so ein chinesischer Hochzeitsschrank mit aufgemalten Blumenranken oder in klassischem Chinarot oder Schwarz in meinem Schlafzimmer am besten gefallen, aber die haben zu wenig Stauraum und auch keine Kleiderstange. So habe ich mit Vorgabe der Maße gegoogelt, was exakt in die Ecke passt, wo jetzt der Stoffschrank steht. Der war dann das Suchergebnis, das mir am besten gefallen hat. Ist aus massivem Mangoholz, ein Abfallprodukt von Mangofarmen. War mir auch vom Material, der Oberfläche und dem Lamellentüren-Look sympathisch. Sind aber keine Ritzen dazwischen, wäre ja sonst ein Staubfänger erster Güte für die Sachen im Schrank. Wie man sich fast schon denken kann, ist das nicht mein einziger Kleiderschrank. Im Schlafzimmer ist noch ein massiver mit einem ovalen Spiegel und auf dem Flur steht mein größter Schrank von den dreien, ein komplett verspiegelter mit drei Schiebetüren, vor dem ich manchmal Fotos mache. Der Tracker sagt noch nichts Neues. Bei Amazon steht als Lieferdatum 25. - 28. Juli, aber ich denke, die Spedition Raben hat das genauere Datum. Es bleibt etwas spannend! Ich denke, ich rufe gegen Acht mal an, da geht bestimmt schon jemand ran. Aber erst mal Kaffee.

22. Juli 2023







Und hiermit schließe ich mein Goldelse-Album. Das war ein schönes Rendezvous. Goldelse ade, Scheiden tut weh! Ich hoffe, Euch hat der Ausflug auch gefallen. Ihr dürft Else auch mal besuchen, hat sie mir ins Ohr geflüstert, und ich soll schön grüßen!

22. Juli 2023







04. Juli 2023



Nun bin ich meinem Ausflugsziel ganz nah. Ich bin am "Großen Stern", dem verkehrsreichen Nabel vom "Großen Tiergarten" und auch nah am Schloss Bellevue. Den Großen Stern mit der Siegessäule in der Mitte habe ich viele Male in Autos oder in Taxis überquert. Eher selten im Bus. Bei der Love Parade war ich meiner diffusen Erinnerung nach nie, obwohl ich durchgängig in Berlin war.



Das war nicht so ganz meine musikalische Welt. Ich nahm sie als Massenveranstaltung mit viel Techno und Lebensfreude zur Kenntnis, verspürte aber keine drängende Lust, dort hinzupilgern.



Falls überhaupt je, war ich nur einmal dort, bevor sie sich in Nichts auflöste. Kann aber auch eine Verwechslung mit dem Christopher Street Day sein. Die letzte Love Parade war Zweitausendzehn. Der Große Stern ist für mich persönlich ein Ecstasy- und Legenden-freier Verkehrsknotenpunkt ohne basslastige, sexy Erinnerungen.

31. Juli 2022









Den letzten Eintrag für heute widme ich meiner alten Freundin Dorit. Was für eine Freude, sie wiederzusehen. Wir sind ein bißchen schicksalshaft verbunden, weil es ihr Auto war, in dem mein Bruder gegen einen Baum fuhr. Das Auto war kaputt und mein geliebter Bruder auch. Eine Ente war das und später meinten einige: "Scheiße, wenn es keine Ente gewesen wäre, könnte er noch leben". Das ist alles lange her, 1987, am vierten Juli. Dorit kannte ich aber nicht erst dadurch, sondern lange vorher, als ich noch in Nürnberg lebte. Sie gehörte zum Freundeskreis, der hauptsächlich aus Musikern bestand. Und sie spielte auch in verschiedenen Bands und wurde ein Paar mit Richard, den ich schon erwähnte, Valerians Patenonkel. Sie heirateten sogar und bekamen zwei bildschöne Söhne. Dorit und Richard spielten Schlagzeug in verschiedenen Bands, ob es bei den beiden öfter mal gekracht hat, weiß ich nicht. Kann auch sein, dass Schlagzeuger/innen privat eher besonnen sind, weil sie sich ja schon an der Schießbude abreagieren. Jedenfalls haben beide einen goldenen schwarzen Humor und sind nun schon lange wieder getrennt, aber das Verhältnis ist so gut und freundschaftlich, dass sie beide zusammen auf die Bühne in der Hochzeitslocation sind. Richard hat diesmal Gitarre gespielt und gesungen, Dorit die Percussion gemacht. Eine der bekannteren Bands, in der sie bis 2019 Drums gespielt hat, waren die Shiny Gnomes, die ab Mitte der Achtziger für ihren Garagen-Punk von Spex und dem Rolling Stone gefeiert wurden. Wir beide sind derselbe Jahrgang und ich würde behaupten, unser Humor liegt auf derselben Wellenlänge. Außerdem ist sie eine der herzlichsten, warmherzigsten Persönlichkeiten die ich kenne. Einen der schönen Söhne hab ich auch fotografiert. Ein Töchterchen kam noch hinterher, aber nicht von Richard. Die Elfe war auch da und hat am Coolsten von allen getanzt, sie hat den Rhythmus ihrer Mutter im Blut und vor lauter Bewunderung habe ich ganz vergessen, ein Foto von ihr zu machen. Tolle Kinder, tolle Mutter, tolle Dorit. Nur eben leider Scheißauto. Alle Fotos, auf denen ich zu sehen bin, hat Dorit gemacht. Neben mir ist eine andere coole Socke von früher zu sehen, die DJane Mrs Flow, Anja. Sie spielte mit Dorit bei "DIE SHIVAS" und hat gesungen und Gitarre gespielt; auch supernett <3

31. Juli 2022

Ich habe mir zwischendurch mal die Hochzeitsfotos von Christian Lindner und seiner Braut angeschaut, die haben eine Woche später geheiratet. Was da so veröffentlicht wurde, wirkt etwas showmäßig. Das Brautkleid mit dem komplett nackten Rücken fände ich als Partykleid akzeptabel, aber nicht für eine Trauung. Die Braut, die auch was mit Medien zu tun hat, präsentiert ein kameragerecht geübtes, extrabreites Lachen mit viel extraweißen Zähnen, der Bräutigam hält aber nicht mit und wirkt etwas verknautscht und verknittert. Mir fehlt die Innigkeit. Vielleicht war er aber auch schwer verkatert, es wurde ja wohl drei Tage lang gefeiert, daher auch die unterschiedlichen rückenfreien weißen Outfits der Braut.

Außerdem habe ich mir gerade Fotostrecken von kommerziellen Hochzeitsfotografen angeschaut. Überwiegend gekünstelt, ausgezirkelt und hindrapiert. Aber neuerdings (nehme ich an) auch Posen, die an den Kopulationsakt erinnern. Da fehlen mir die Worte. Auf einem Foto sieht man eine felsige Naturlandschaft, der Bräutigam hat die Beine ausgestreckt, sitzt direkt auf dem Gestein, sie ihm gegenüber, auf ihm drauf, schlingt die nackten Schenkel mit Strapstätowierung um seine Körpermitte. Hilfe...! Bin ich prüde?

31. Juli 2022



Getanzt wurde auch...! Nach der Trauung ging es nach Erlenstegen, das ist ein etwas entlegener Nürnberger Stadtteil, der von Wikipedia als Villenvorort bezeichnet wird. Ich war in meinem ganzen Leben vermutlich insgesamt dreimal in Erlenstegen, die Hochzeit eingerechnet. Dort wohnten betuchtere Nürnberger, aber es gab auch ein besetztes Haus, in dem eine anarchistische Kleinkunstszene ihr Unwesen trieb, da war ich zweimal. Aber zurück zur Hochzeit. Es gab zuerst Mittagessen in einer vormals gutbürgerlichen Traditionsgaststätte, die nun neu als veganes Restaurant bewirtschaftet wird. Zur Vorspeise gab es große Sushiplatten und danach individuell gewählte Gerichte, ich hatte ein veganes Schnitzel mit Pommes Frites, schaffte es aber nicht alleine. Valerian hielt die kürzeste Ansprache der Welt, war aber lustig. Die Fahrt von der Nürnberger Innenstadt dorthin wurde mit verschiedenen Fahrgemeinschaften im Auto absolviert. Ich hatte einen besonders netten Freund von Valerian, mit dem er auch studiert und zusammengewohnt hatte als Fahrer, seine Freundin war auch dabei. Während der Fahrt erzählte ich ihnen, dass ich die Tante von Valerian bin und wie überhaupt alles kam, also wie sich Valerians Eltern kennengelernt hatten. Da spielte ich nämlich eine tragende Rolle. Genau genommen, meine Schwärmerei für den Sänger einer Band. Ich war lange vor Beginn eines Konzertes vor Ort und machte im Lokal Französischhausaufgaben, die Nürnberger Location hieß "Desi" in St. Johannes und gibt es immer noch. Es hätte sich nicht gelohnt, nach der Schule erst heimzufahren, in den Vorort von Nürnberg, wo ich bei meinen Eltern wohnte, und dann wieder zurück, so überbrückte ich die Zeit bis Konzertbeginn in der Desi-Kneipe, vor dem Konzertsaal. Eine allein dort ebenfalls sitzende Frau, 1983 war sie 27, stand auf und sprach mich an, was ich denn da mache. So kamen wir ins Gespräch und wurden bald danach Freundinnen. So lernte sie meinen Bruder kennen, der mit ihr zwei Söhne bekam, zuerst Richard Keita 1985, der leider nicht mehr lebt und Valerian, der 1987 im Dezember geboren wurde, drei Monate nach dem Unfall meines Bruders. Ich denke manchmal darüber nach, ob sich mein Bruder und Valerians Mama auch anders kennengelernt hätten, ohne das Bekanntmachen durch mich. Also ob das Schicksal so clever seinen Weg findet, so oder so. Aber das sind müßige Überlegungen. Doris, Valerians Mama, hatte damals schon einen kleinen, ihren ersten Sohn, Nik. Der ging dann später oft mit uns zu Konzerten der Band, wo wir uns kennengelernt hatten. Die ganze Band gehörte dann zu unserem Freundeskreis, ich kannte sie ja schon vorher. Der Drummer der Band, Richard, wurde Valerians Patenonkel und der war natürlich auch da, was sehr schön war.





Nach dem Essen ging es weiter in Erlenstegen, zum Ort der Hochzeitsparty, dem Arche Noah Saal. Es gab Sektempfang und Hochzeitstorte und Luftballons steigen lassen und eine Diaschau von seinen Brüdern und Speis und Trank und eine Leinwand, wo von allen ein Bild gemalt werden konnte, und kleine Auftritte von Freunden mit live Musik, eine Photobox und ein Gruppenfoto in der Sonne und eine DJane aus dem Freundeskreis und natürlich einen Hochzeitstanz. Bei solchen Hochzeitstänzen fiebere ich immer innerlich mit, weil man ja oft ein Paar vor sich hat, das normalerweise nicht auf diese Art zu tanzen gewohnt ist. Schritte müssen bedacht werden, die Drehrichtung, alle gucken zu. Puh! Also: gut gemacht. Der Rest war dann Freestyle tanzen, da hab ich auch mitgemacht. Die Fotos hier von mir sind so nebenher entstanden, ich war nicht als Hochzeitsfotografin engagiert, dafür gab es drei andere Fotografinnen und Fotografen und gefilmt wurde auch. Und jeder zweite Gast (von Neunzig) hat auch noch mit dem Smartphone geknipst und gefilmt. Da Valerian professionell mit Film und Fotografie zu tun hat, gab es keinerlei Mangel an visueller Dokumentationsbereitschaft. Aber ich hatte verständlicherweise eine speziell emotionale Herangehensweise.



31. Juli 2022





Oben im Foyer vom Nürnberger Rathaus steht eine große venezianische Gondel. Warum die da steht, ist mir nicht bekannt, aber durch die Nähe zum Trausaal werden wahrscheinlich alle Paare von ihren fotografierenden Angehörigen genötigt, sich hineinzusetzen. Und es macht ja auch Spaß. Die Blumenkinder sind auch gleich hineingekrabbelt. Was auch sehr praktisch ist: wenn man aus dem Rathaus kommt, hat man als Kulisse die Frauenkirche und kann Fotos machen, die aussehen, als hätte man in der Kirche geheiratet. Was vielleicht sogar möglich ist, aber setzt wohl voraus, dass man katholisch ist. Meines Wissens ist das bei Sabrina und Valerian nicht der Fall. Eigentlich hofft man ja inständig, dass es am Tag der Hochzeit nicht regnet, zumal Anfang Juli. Der Tag war eingebettet in zwei Hochsommertage mit über dreißig Grad, aber der erste Juli zeigte sich anfänglich bedeckt und mit Nieselregen. So haben wir Fotos mit Regenschirm machen können, der Brautvater hat ihn gehalten. Es war also keine theatralische Foto-Requisite, wie es gerne mal mit weißen Spitzenschirmchen gemacht wird. Auf dem einen Foto kann man den Regen richtig sehen, aber alle hatten genug Sonne im Herzen. Am Nachmittag kam der blaue Himmel wieder zum Vorschein.











P.S. Nun habe ich erfahren, dass die Gondel auch ein möglicher Ort für die Eheschließung ist. Es gibt einen großen und einen kleinen Trausaal und die Gondel. Wir waren im großen Trausaal. Man kann aber auch auf der Kaiserburg heiraten. Ich nehme an, da war kein Termin mehr frei, da gibt es nur handverlesene. Da Valerian ein Kind der Kaiserburg ist, er wuchs in einer Straße direkt unterhalb der Burg auf, wäre das auch eine schöne Wahl gewesen.

30. Juli 2022







Achtung, es wird romantisch. Das waren meine bisherigen Einträge über meinen Besuch in Nürnberg zwar auch schon, weil ich einen romantischen Blick auf alles habe, aber endlich kommen wir zum Hauptanlass meiner kleinen Reise. Es wurde geheiratet. Und nicht irgendwer, sondern mein Neffe Valerian, der Sohn meines Bruders, der seinen Vater nie gekannt hat, heiratete seine Sabrina. Und nicht mal so hopplahopp, gerade bei Tinder nach rechts gewischt und gleich das Aufgebot bestellt. Sie kennen sich schon ein paar Jahre und haben die halbe Welt gemeinsam bereist. Aber tatsächlich war es ein Match bei Tinder. Gibt es also auch. Und wenn ich mich recht erinnere, hat mir Valerian einmal erzählt, dass er sehr schnell so ein Gefühl hatte, dass er sie heiraten möchte und es ihr auch gesagt. Große Freude, der ganze Tag, diese zauberhafte Verbindung, die meinen ganzen Segen hat. Natürlich gibt es mehr Bilder von der Zeremonie im Rathaus am Nürnberger Hauptmarkt, aber das sind doch recht private und auch familiäre Fotos, die vor allem für die Beteiligten bestimmt sind. Ich versuche aber trotzdem ein bißchen Teilhaben zu ermöglichen. Wie man sieht, können auch Bilder in der Rückenansicht sehr viele Gefühle zeigen. Das Brautkleid von Sabrina fand ich ganz wunderschön, auch die Frisur mit den eingeflochtenen Wiesenblümchen. Alles so ungekünstelt, obwohl natürlich mit viel Bedacht zurechtgemacht.







Ich war etwas überrascht, dass es doch sehr klassisch ablief und sich beide auch klassisch wie ein Brautpaar kleideten. War für mich nicht so gesetzt, weil beide sehr freigeistig und locker sind. Aber an so einem besonderen Tag hat man dann vielleicht doch mal Lust auf althergebrachte Traditionen. Die Trauzeugen waren Valerians ältester Bruder Nik (der einen anderen Vater hat) und Trauzeugin eine der besten Freundinnen von Sabrina. Musik gab es auch, vor der eigentlichen Trauung wurde ein Lied gespielt, das beiden viel bedeutet, ich weiß den Titel leider nicht, aber es ging zu Herzen, ich musste auch ein bißchen weinen. Auf dem Tisch brannte eine Kerze, die auch mit Wiesenblumen geschmückt war, und nach der Trauung sang eine Freundin von Sabrina ein Lied zur Gitarre. Ich war bei dieser Trauungszeremonie im Standesamt die einzige direkte "Blutsverwandte" väterlicherseits von Valerian, seine Tante.









29. Juli 2022

Ein letzter, möglicherweise langweiliger Heimatkunde-Eintrag inclusive Fotos vom Nürnberger Hauptmarkt OHNE Brautkleid (kommt noch!). Die Kathedrale, die ich auch aus dem Hotelzimmer sehen konnte, heißt im Volksmund Frauenkirche, aber wohl offiziell "Unserer Lieben Frau". Ich war nicht drin, weil sie für eine kostenpflichtige Veranstaltung geschlossen war, und ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ob ich sie jemals in meinem Leben betreten habe. Aber beim Vorbeilaufen konnte ich mich ganz kurz am Anblick der märchenhaften Decke der Eingangshalle erfreuen, weil die Tür immer wieder mal kurz für die Gäste aufging.



Märchenhaft ist auch die große Spieluhr mit der türkisblau-goldenen Mondkugel. In der Mitte sitzt Kaiser Karl IV. und Punkt Zwölf Uhr Mittags fangen die Fanfarenbläser links und rechts von ihm an, ihre Fanfaren zu heben. Dann gehen Türchen auf und ein Zug von sieben holzgeschnitzten Figuren umkreist den Kaiser dreimal, das sind die sieben Kurfürsten. Was für ein größenwahnsinniges Spektakel sich dieser Karl zugedacht hat. Die stolze Kirche ist 1352 bis 1362 - wieder einmal - auf seine Veranlassung gebaut worden. Da soll es auch schon Spielfiguren gegeben haben, aber dieses bis heute zu bewundernde, sogenannte "Männleinlaufen" ist von 1509 und tatsächlich noch in Betrieb. Im zweiten Weltkrieg wurde es im legendären Kunstbunker versteckt. Schon grandios, diese Mechanik. Als ich die Fotos gemacht habe, war die Mondkugel noch ganz Türkisblau, kein bißchen Gold, es war nämlich Neumond. Es gibt ein Video vom Männleinlaufen, da zeigt die Mondkugel eine goldene Sichel. Schon bemerkenswert, in welchen Ausmaß der Landesherrscher und die Kirche miteinander verstrickt waren. Obwohl man sich bei Putin auch vorstellen könnte, dass er sich so ein Denkmal setzt. Bei Königin Elisabeth oder Kanzler Olaf Scholz wohl eher nicht.







Über dem Hauptportal, direkt unter dem Männleinlaufen, vor dem Fenster, ist übrigens auch der Balkon auf dem das Christkind bei der Eröffnung vom Christkindlesmarkt steht und die Ansprache hält. Ich habe gelesen, dass das Christkind schwindelfrei sein muss, weil die Balkonbrüstung nicht sehr hoch ist. Das könnte für meinen Auftritt ein Hindernis sein. Außerdem gibt es bei den Bewerbungsmodalitäten eine Altersvorschrift, Bewerberinnen müssen im Alter zwischen 16 bis 19 sein. Da müsste ich etwas schummeln. Im Grunde trage ich ja immer noch eine Sechzehn-, Siebzehn-, Achtzehn- und auch Neunzehnjährige in mir. Es sind dann eben noch ein paar Alterssorten dazugekommen, seitdem. Man hat einfach mehr zu bieten! Außerdem muss die Bewerberin über 160 cm groß sein, das überbiete ich locker. Steht alles hier.



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