31. Dezember 2010



Mein Eispalast taut ein bißchen. Einmal soll es noch kalt werden, sehr. Ich habe den Vorhang aus Eiszapfen gerade sehr lieb gewonnen, nachdem ich ihn erst spät entdeckte. Er soll noch ein bißchen wachsen. Die Märchen aus den Märchenbüchern erzählen nur eine neue Geschichte von Dingen, die es irgendwann irgendwo auf der Welt gegeben hat. Wie das Eis an meinem Dach. Noch nie war ein Winter in Berlin so märchenhaft. Keiner, den ich erlebte. Er kommt ganz nah zu mir heran. Ich finde das sehr freundlich, weil ich gar nicht in die Kälte muss. Alles wächst vor meinem Fenster, an meinem Dach. An diesen Winter werde ich als an einen Märchenwinter denken. Viel schöner, als der im letzten Jahr. Der Schnee kam erst am ersten Januar. Und lange begleitete er das frühe Jahr. Aber er war nicht so furios. An tiefen Schnee in meiner Kindheit kann ich mich auch erinnern, aber nicht an so schöne große Eiszapfen. Komm, bleib noch ein Weilchen hier, hier bei mir.

31. Dezember 2010

Noch zwei Fundstücke von Jan, diesmal vom 28. Mai 2008. Wir saßen in meiner Küche und alberten herum. Wie Kinder Chinesen spielen und die Augen zu Schlitzen ziehen. Aber vielleicht dachte ich auch über eine Straffung der Augenpartie nach. Es ist zu lange her. Und dieses, an einer Mauer in der Auguststraße. Schnell mal ein cooles Foto machen, los komm.


Foto: catonbed

Wenn ich es richtig zusammenkriege, war das der Nachmittag, an dem wir gemeinsam zum Strandbad Mitte, einem lauschigen Café in der Auguststraße gingen und auf einen Unbekannten trafen, den ich gerne kennenlernen wollte und dabei entstand der kleine Film "Geh hin und mach das Foto", der mich immer noch amüsiert. Hab ihn gerade geguckt. Und dann weiter auf meiner Seite geschaut, was ich wie umbaue. Ließ die Filme laufen, vom letzten mit Farin bei Lumas fünf oder sechs Filme zurück. Es gab doch auch eine Reihe guter Momente in Zweitausendzehn. Als ich Helges Fuck The Tiger aufnahm. Das war ein schöner Abend. Und der Nachmittag im Viktoriapark. Und noch ein paar Tage, handverlesen. Warum soll auch alles schlecht gewesen sein. Ich hab mir den Arsch aufgerissen, wie immer eigentlich. Und es war nicht alles umsonst. Vielleicht umsonst, aber nicht vergeblich. Gage habe ich nie bekommen. Einen schönen Auftrag hab ich weitergegeben an Jan. Viel gearbeitet, auch um mich anders zu fokussieren. Als ich jung war, bin ich in vergleichbaren Situationen abgestürzt. Freiwillig. Habe mich systematisch betrunken. Den Abgrund ausgelotet. Jetzt rette ich mich, indem ich alles dafür tue, nicht auch körperlich abzustürzen. Das fängt einen ein bißchen auf. Man zeigt sich selbst Respekt. Eine Verbeugung vor der eigenen Inkarnation. Sich selber ein bißchen auf die Schulter klopfen. Sich selber gut tun. So spät habe ich schon ewig nicht mehr gebloggt. Gleich 4:07 Uhr. By random "Borrowed Tune" von Neil Young. Last Song. Gute Nacht. Good Night, sleep tight.

~

I'm climbin' this ladder, My head in the clouds. I hope that it matters, I'm havin' my doubts. I'm watchin' the skaters fly by on the lake. Ice frozen six feet deep. How long does it take? I look out on peaceful lands with no war nearby. An ocean of shakin' hands, that grab at the sky. I'm singin' this borrowed tune, I took from the Rolling Stones. Alone in this empty room, too wasted to write my own. I'm climbin' this ladder, my head in the clouds. I hope that it matters.


30. Dezember 2010

Toll! Gerade Post aus Westdeutschland gekriegt! Und aus Hamburg (= nicht Westdeutschland! Hamburg eben!). Danke, Danke, Danke!!! Mir ist schon ein bißchen wie 2011. Ich bin mir sicher, das neue Jahr wird besser. Kunststück. Melde mich wieder!

27. Dezember 2010

Nähkästchen II

26. Dezember 2010




Nachdem ich mich in den letzten Wochen ausgiebig mit dem Meisterwerk "Die weisse Hölle vom Piz Palü" beschäftigt habe, konnte mich heute Mittag nichts mehr halten und ich wollte den Berg selbst besteigen. Mit meinem Helikopter flog ich geschlagene drei Stunden bei heftigsten Schneeböen mit Windstärke 7 und überquerte die Alpen gen Italien, Richtung Lombardei, bis ich an der Grenze zur Schweiz die Berninagruppe vor mir liegen hatte.



Auf den herrlich sonnenbeschienen Schneefeldern der Diavolezza setzte ich zur Landung an und begann unverzüglich mit dem Aufstieg von der Südseite her, da mir die Nordwand aufgrund mehrfachen Studiums der Filmszenen doch gewaltigen Respekt einflößte! Bald würde es dunkel werden und ich musste mich beeilen. Kein Bergkamerad begegnete mir auf meinem steilen Weg, weit und breit keine Spuren im frischen Schnee, außer meiner eigenen. Oben am Gipfel des Palü erwartete mich eine geheimnisvolle, schneeüberdachte Höhle mit blau schimmernden Kristallzapfen! Dabei musste es sich zweifelsfrei um die Grotte aus Leni Riefenstahls Erstlingswerk "Das blaue Licht" handeln. Eine andere Erklärung wollte mir - Triumph des Willens! nicht einfallen.



Noch vor Einbruch der Dunkelheit gelang mir der Abstieg über den Ostpfeiler des Palü, wobei sich dem Auge ein herrlicher Sonnenuntergang bot, den ich zu meinem großen Bedauern nicht einfangen konnte, da die Kamera aufgrund der Kälteeinwirkung nicht mehr korrekt arbeitete. Ein ganz und gar unvergessliches Naturerlebnis, an das man noch oft und gerne zurückdenkt. Ende!

26. Dezember 2010

Beim Frühstück aus dem Nähkästchen geplaudert.

25. Dezember 2010



as every Dings. As everytime I feel like. Wie heißt das, was alle gerade feiern? Großes Kürbissuppenfest? Ich zeige mich da ja renitent bis zu einem Grad, der auf andere wie Trotz wirken muss. Aber ich muss Sie enttäuschen. Ich finde im Internet gibt es schon genug Weihnachtsdeko. In meiner Wohnung sind sowieso zu viele Staubfänger. Aber Kerzen gerne. Und gläubig bin ich natürlich auch. Ich glaube an die Nordmanntanne und die Schneeflocke. Auch Heidentum ist eine Religion. Insofern ist mir kein Kürbis zu schade, um ihn feierlich zu schlachten. Mit Inbrunst und Andacht.

25. Dezember 2010




Was mir gefällt ist, dass der Schnee viele Umweltsünden bedeckt. Ich meine Bausünden. Stadtmöblierung. Geschmacksverirrungen. Rote Autos werden weiß. Gelbrote Spielplatzmöbel sind nur noch elegante weiße Erhebungen. Und dass er die Geräusche dämpft, mag ich auch. Den Lärm. Ach, ich mag ihn, wie er so da liegt und mich in Ruhe lässt. Ich mag seine Schwarzweißmalerei, weil ich eine Schwäche für Radikalisierung habe. Für klare Kontraste, Schwellenwerte. Schwarz oder Weiß. Ja oder Nein. Nacht oder Tag. Tanz oder Schlaf.

25. Dezember 2010

click
Foto: catonbed
Jan scheint ein bißchen in seinem Archiv zu stöbern und schickt mir noch ein Bild aus dieser Reihe, das ich noch nie gesehen habe. "Für deinen Block". Also für meinen Notizblock hier. Es ist nicht sensationell und vermutlich aus einer Bewegung entstanden, deswegen hat er es damals wahrscheinlich auch nicht verwertet, aber nicht untypisch. Heranschleichen an das Opfer. Es ist schon mehr als zweieinhalb Jahre alt, vom 17. Mai 2008. Die Bilder an der Wand sind von Sebastian Rogler, er hatte damals eine Ausstellung in der Galerie Sakamoto Contemporary. Neben dem Pfeiler, hinten erahnt man ein paar herumstehende Verstärker. So viel ist passiert seit dem. Meine Haare waren um einiges dunkler als heute. Kein Wunder der Natur allerdings. Den Ledermantel trage ich immer noch gerne, der war ein Glücksgriff im KaDeWe. Nachdem er im Schlussverkauf um die Hälfte reduziert wurde, konnte ich ihn mir gerade so leisten. Vierhundertfünfzig statt neunhundert Euro. Das war auch schon hart an meiner Grenze. Wie gerne ich ihn anziehe, kann man schon daran erkennen, auf wievielen Fotos ich ihn anhabe. Man könnte denken, mein einziges Kleidungsstück. Ich erinnere mich auch noch, was ich darunter anhatte. Ein schwarzes Oberteil und einen schwarzen Rock mit schwarzen Pailletten. Aber ich habe es ja nicht schwer, mich an solche Sachen zu erinnern, weil es meistens irgendein Foto davon gibt, wenn ich irgendwo war. Und die Kamera hab ich auch noch. Keine andere benutze ich so gerne. Sie hat schon Pflaster dran, sonst geht die Klappe vom Batteriefach auf. Ich habe heute sehr tief und gut geschlafen. Vielleicht auch weil das Bett frisch bezogen ist, da schlafe ich immer noch tiefer. Komisch eigentlich. Mal gucken, ob Jan noch mehr Bilder von mir findet. Einerseits gemein, aber eigentlich auch eine schöne Überraschung, Bilder so viel später zum ersten mal zu sehen. Wie altes Fotoalbum gucken.

24. Dezember 2010


Foto: catonbed

"Sie liebten mich und sie hassten mich, alles zur selben Zeit. Darunter waren sehr nette Menschen auch. Und da war der Willy Brandt damals da, und da bin ich gegangen und wir haben da miteinander gesprochen. Und da war so eine richtige Frau, eine Berlinerin, und die sagte su mir: 'Na? Wolln wa uns mal wieder vertrajen?' Aber da waren natürlich viele andere, die, die wollten mir das nicht verzeihen... Und das is ja, s' ja alle Liebesverhältnisse. Ja. Wenn der Eine weg geht, ist der Andere Beese, nich? Das ja nischt Neues, nich?"
Marlene Dietrich 7:17

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