29. April 2019

»(...) Um ein Haar wäre ich in Koblenz ums Leben gekommen. Eine Hausangestellte hatte das Bedürfnis, mich »aufzuklären«, und sie umschrieb es nicht poetisch mit Bienchen und Blümchen, sondern so: Männer hätten einen Aal in der Hose, und der sei auf der Suche nach einer geeigneten Höhle, um hineinzuschlüpfen. Ich war angewidert. Was für eine ekelhafte Vorstellung. Um das Bild so schnell wie möglich zu verdrängen, stürzte ich mich in den Rhein. Wohlgemerkt: Ich war neun Jahre alt und hatte noch nicht einmal den »Freischwimmer«! Wie reißend die Strömung war, merkte ich erst, als ich in den Strudeln zwischen den Brückenpfeilern nach Luft schnappte. Zum Glück landete ich irgendwie am anderen Ufer, völlig erschöpft. Mir war kalt. Die Kleidung war klatschnass. Ich hatte keinen Groschen, um mit der Straßenbahn nach Hause zu fahren. Also lief ich zu Fuß zurück. Meiner Mutter erzählte ich kein Wort.«

(Gabriele Henkel, "Die Zeit ist ein Augenblick", S. 68)

Was für ein Bild. Neue Art des Lesens: bei Erwähnung realer Orte, Personen, Check im Internet, Bildersuche, Quellen. Das macht die Lektüre sehr plastisch und reichhaltig. Alleine wie ich gestern durch die Seiten des Pariser Hotels Meurice spaziert bin, die Badezimmer der Suiten... dieser phantastisch marmorierte Marmor. Oder das Lancaster, in der sehr schönen Marlene Dietrich-Suite steht ein Flügel. Dachte nach, ob die Wände Schallschutz haben, denn man könnte ja auf die Idee kommen, darauf zu spielen. Bei dem eingangs erwähnten Absatz erübrigt sich weiterführende Recherche. Das arme Kind, was für ein schlimmer Eindruck. Eine Lebensleistung, so etwas zu überwinden. Sie hat es wohl geschafft.

(mit zwei Händen getippt, es wird langsam)

27. April 2019

»(...) Gianni* hatte die Eigenschaften seiner Rennwagen: schnell und elegant. Immer ungeduldig, stets in Eile. Das schloss nahezu aus, dass man ihn als guten Liebhaber bezeichnen durfte.«

(Gabriele Henkel, "Die Zeit ist ein Augenblick", S. 20)

*Agnelli

22. April 2019

Basquiat as Basquiat (zum Verlieben)

20. April 2019

»Wir haben und suchen Weltanschauung und geben sie auch in unsere Arbeiten. (...) Es ist Notwendigkeit in uns. Diese zwingt uns, so und nicht anders zu arbeiten, und nicht die Sucht, etwas Neues zu schaffen, war und ist der Grund der Art unseres Malens, sondern der Wunsch, ein vollerfülltes Leben zu gestalten.«

(Max Pechstein auf Schallplatte, 1928)

19. April 2019



19. April 2009

19. April 2019

»Manchmal erschreckt mich der Gedanke an die Dinge, die unser kurzes Leben überdauern. In früher Jugend schockierten mich die Fotos aus den Konzentrationslagern mit den Brillengestellen und Schuhen der Ermordeten; das hatte mir damals ein Gefühl für die Flüchtigkeit eines Menschenlebens gegeben - auch meines eigenen -, und ich konnte es nicht fassen, dass es möglich gewesen war, Millionen Menschen auf bürokratisch geordnete Weise zu ermorden und dabei den kleinsten Gegenständen aus ihrem Besitz offensichtlich einen höheren Wert beizumessen als ihrem Leben. Und so steigt, wenn ich Anhäufungen von sogenannten Wertgegenständen sehe, regelmäßig mein Puls. Ein flaues Gefühl der Angst vor dem baldigen Verfall beschleicht mich; ich werde daran erinnert, dass die von mir mit Bewunderung gesammelten Dinge nicht nur mich, sondern auch meine Kinder und Enkelkinder überdauern werden. Ich erkenne dann die Lächerlichkeit meiner Existenz und schwanke zwischen der Sammlerliebe und dem Hass auf die Gegenstände, bis ich mich wieder beruhige und mir bewusst mache, dass nicht ich die Dinge besitze, dass sie vielmehr nur eine Weile bei mir bleiben, bis ihre Reise durch die Zeit weitergeht: So lange liegt es an mir, ihnen jenes Etwas zu geben, das sich aus dem Wissen um ihre Geschichte und meiner Phantasie nährt.«

(Wolfgang Beltracchi, ''Selbstportrait", S. 133)

Starkes Déjà-vu beim Lesen dieses Kapitels, ganz ähnlich immer wieder über genau das nachgedacht. Nicht abgetippt, ausgetüftelt, wie man Passagen aus googlebooks kopiert. Gemäß geltendem Urheberrecht, können auch längere Zitate verwendet werden, wenn der Zweck dem kulturellen Diskurs dient und der Umfang des Zitats den Erwerb des Gesamtwerkes nicht ersetzt. Der höhere kulturelle Zweck an dieser Stelle ist, dass ich meine Bekannten die Welt an meinen inneren Bewegungen teilhaben lassen möchte, wie z. B. meiner Verblüffung über die Ausformulierung meiner Gedanken durch eine andere Person, die mir gar nicht bekannt ist. Hier Näheres zum Zitatrecht.

18. April 2019

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18. April 2019

"Konzerte, Happenings, Kunstauktionen, Ausstellungen, außerdem natürlich girls, girls, girls spukten mir im Kopf herum. Die Schule konnte mir nichts davon bieten (...)"

(Wolfgang Beltracchi, ''Selbstportrait", S. 56)

mit links getippt (anstrengend), rechter Arm (z. Z.) kaputt, Ellenbogengelenk nach Eisenstange biegen (Skulpturzeugs) gezerrt, entzündet, Röntgen kein Bruch, MRT erst 7. Mai. Nur noch lesen, Fernsehen, Musik hören, essen, trinken, duschen, Blumen gießen. Muß dringend dem OIeander u. Hortensie auf sonnigem Atelierbalkon Wasser geben, fahr ich heute hin. Frohe Ostern.

01. April 2019

Rendezvous mit Pablo, heute Nachmittag

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Margarete 20. November...
21.11.24, 00:01
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Margarete 20. November...
20.11.24, 23:03
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Sebastian Rogler mit...
19.11.24, 00:30
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schneck 18. November...
18.11.24, 02:33
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Margarete 17. November...
17.11.24, 20:07
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Margarete 17. November...
17.11.24, 15:50
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Saskia Rutner Muss...
17.11.24, 12:20
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Margarete 16. November...
16.11.24, 04:18
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Elvira V. Das sind...
15.11.24, 10:35
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Margarete 13. November...
14.11.24, 00:27
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Ina Weisse Ich fand...
12.11.24, 23:04
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Nora Sturm Oh, Gaga,...
09.11.24, 23:13
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Werke 1971 - 2014...
08.11.24, 13:39
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Saskia Rutner Liebe...
07.11.24, 19:57
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Nora Sturm Ach, derart...
07.11.24, 19:41
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Auch sehr interessant:...
05.11.24, 21:49
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Margarete 5. November...
05.11.24, 14:52
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Margarete 4. November...
05.11.24, 11:13

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