12. März 2011
Angesichts dieser unkontrollierbaren Kettenreaktion plutonischer Zerstörung regt mich das noch vor einigen Stunden verlautbarte, systematisch beschwichtigende "äußerstenfalls" sei mit einer Kernschmelze zu rechnen" von Röttgen auf (für später lesende Generationen: das war damals der deutsche Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit). Äußerstenfalls aber keinesfalls schlimmer. Die berechneten Feinheiten der Beschwichtigungssprache. Na dann.
Furchtbar alles. Die japanischen Behörden haben inzwischen die Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima bestätigt. Ich erinnere mich an 1986, als der Kern im Reaktor von Tschernobyl geschmolzen war. Wir sind vergleichsweise mit einem blauen Auge davon gekommen. Das war immer der Hauptkritikpunkt an dieser Form der Energiegewinnung, die Unkontrollierbarkeit im Zerstörungsfall. Vielleicht denken immer noch einige, in Deutschland und den umliegenden Ländern wären die Sicherheitskontrollen akribisch genug, dass man von hundertprozentiger Sicherheit ausgehen könnte. Nun ist das aber in einem Land passiert, das für einen führenden High Tech Standard steht. Gegen Erdbeben und Tsunamis hilft aber leider keine Disziplin der Welt. Vielleicht denken einige bei der nächsten Wahl neu darüber nach, ob man Parteien unterstützen kann, die diese Form der Energiegewinnung unverändert tolerieren.
Davon abgesehen erschüttert. Ich blogge im Augenblick ja nicht mehr so dicht, dahinter steht keine besondere Absicht, aber irgendwie will man doch seiner Anteilnahme, Bestürzung Ausdruck verleihen. Ich war noch nie in Japan, noch nie in Asien. Mein Interesse an dieser Erdregion ist erst in den letzten Jahren gewachsen. Auch eine Bewunderung für Teile der Kultur, die oft so schönen, friedliebenden Menschen. Eine bestimmte verfeinerte Anmut, die Menschen aus Asien in einem besonderen Maß haben. Viel mehr als wir hier. Was mir so alles durch den Kopf geht gerade. Schmerzhafte, plutonische Zerstörung.
Furchtbar alles. Die japanischen Behörden haben inzwischen die Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima bestätigt. Ich erinnere mich an 1986, als der Kern im Reaktor von Tschernobyl geschmolzen war. Wir sind vergleichsweise mit einem blauen Auge davon gekommen. Das war immer der Hauptkritikpunkt an dieser Form der Energiegewinnung, die Unkontrollierbarkeit im Zerstörungsfall. Vielleicht denken immer noch einige, in Deutschland und den umliegenden Ländern wären die Sicherheitskontrollen akribisch genug, dass man von hundertprozentiger Sicherheit ausgehen könnte. Nun ist das aber in einem Land passiert, das für einen führenden High Tech Standard steht. Gegen Erdbeben und Tsunamis hilft aber leider keine Disziplin der Welt. Vielleicht denken einige bei der nächsten Wahl neu darüber nach, ob man Parteien unterstützen kann, die diese Form der Energiegewinnung unverändert tolerieren.
Davon abgesehen erschüttert. Ich blogge im Augenblick ja nicht mehr so dicht, dahinter steht keine besondere Absicht, aber irgendwie will man doch seiner Anteilnahme, Bestürzung Ausdruck verleihen. Ich war noch nie in Japan, noch nie in Asien. Mein Interesse an dieser Erdregion ist erst in den letzten Jahren gewachsen. Auch eine Bewunderung für Teile der Kultur, die oft so schönen, friedliebenden Menschen. Eine bestimmte verfeinerte Anmut, die Menschen aus Asien in einem besonderen Maß haben. Viel mehr als wir hier. Was mir so alles durch den Kopf geht gerade. Schmerzhafte, plutonische Zerstörung.
g a g a - 12. März 2011, 14:24
Röttgens Bemerkung ist wirklich abenteuerlich doof.
(beides)
Das ist allerdings keine spezfische Errungenschaft japanischer Kulturgeschichte. Lediglich das weltweit übliche, verbreitete kurz gefasste Bequemlichkeitsdenken im Verbund mit verblendeter Technologie-Hörigkeit. Dummheit kennt ebenso wie radioaktive Wolken keine Grenzen. Es muss auch zulässig sein, von einer riskanten und leichtsinnigen Unternehmung zu sprechen, in solchen labilen Gebieten überhaupt jegliche monströsen Bauten zu fabrizieren. Insofern gilt mein Mitgefühl und Bedauern eher der menschlichen Katastrophe. Ich konnte auch noch nie von Herzen um gebrochene Deiche und daraus folgende Überflutungen in deutschen Gebieten trauern. Obwohl mir die Anwohner auch leid taten. Wenn ich dann wiederum den unverzüglichen Wiederaufbau derselben Deiche und Dämme sah und die muntere Wiederansiedlung in den unverändert flußbegradigten und damit weiterhin unverändert überschwemmungsgefährdeten Gebieten an Elbe und Oder, anstelle einer Entschärfung der grundlegenden Gefahren-Sitation durch Renaturierung vormals mäandernder Flussläufe, wurde mein Mitleid zur Wut über dieses kurzsichtige, von ultimativer Dummheit zeugende Vorgehen. Sentimentales Beharrungsvermögen schlicht gestrickter Häuslebauer. Die schönsten Regionen von Island sind völlig unbesiedelt. Warum wohl.