16. September 2024
Nach einem Essen am Hafen, es war Freitag, erzählte mir einer der Söhne der Gastgeberfamilie, dass es auf der anderen Seite des alten Hafens einen Nachtclub gibt, den er mir gerne zeigen würde, wenn ich das möchte, "Le Figaro". Ich war überaus neugierig, erlebnishungrig und zu allem bereit. Ich hätte wohl auf eigene Faust nicht so schnell die Idee entwickelt, allein in einen Club zu gehen. Damals sprach man noch von Disco. Unglaublich, aber wahr. Beim Essen im Byzantino waren auch seine Eltern zugegen, sie fanden das auch eine gute Idee, dass er mir alles zeigt. So landeten wir nach einem kleinen Spaziergang durch den nächtlichen Hafen, an den Jachten vorbei, durch die dunkelblaue Sommernacht vor dem Eingangsbereich des Clubs, wo schon eine Schlange auf Einlass wartete. Er wurde familiär mit Handschlag begrüßt, stellte mich formvollendet dem Türsteher und dem Besitzer vor und wir wurden durchgewunken. Draußen, zwischen Palmen, war auch eine Bar, aber wir gingen hinein. Es wurde wild getanzt, schicke junge Griechen, oft weiß angezogen, feierten bis in den Morgen. Der in den Siebziger Jahren eröffnete Nachtclub kostete Eintritt, nicht wenig damals, umgerechnet 15 Mark, der teuereste Laden auf der Insel, aber ich sollte nie Eintritt zahlen. Legenden kursierten, wer dort mitunter feierte, Die Niarchos-Söhne waren Stammgäste, Caroline v. M. ankerte mehrfach im Figaro. Und ganz früher Jackie O. mit Ari. Oh là là, da war ich ja in einer für mich ganz ungewohnten Liga gelandet, aber fühlte mich warm aufgenommen. Das sollte nicht die letzte Nacht im Figaro bleiben.
g a g a - 16. September 2024, 00:35
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