10. November 2014





Was weiß Wikipedia übers Schwarzenberg? "Das Café Schwarzenberg ist ein Kaffeehaus an der Ringstraße im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Es befindet sich am Kärntner Ring 17 gegenüber dem Schwarzenbergplatz. Im Gegensatz zu vielen anderen bekannten Wiener Kaffeehäusern zählten Künstler und Literaten nicht zur Stammklientel. Eine Besonderheit ist die original erhaltene Einrichtung vom Ende des 19. Jahrhunderts." Na, na, na! Keine Künstler und Literaten? Sind wir Blogger etwa keine Künstler und Literaten? Gut, Stammklientel bin ich freilich nicht, das wäre stark übertrieben. Das Schwarzenberg selber schreibt auf seiner Seite: "Obwohl nie Künstler- oder Literatencafé, weiß man doch von einem berühmten Stammgast zu berichten, der seinem Kaffeehaus über Jahre hinweg treu blieb: der Architekt Josef Hoffmann, Begründer der Wiener Werkstätte, ließ sich zur Mittagszeit vom Chauffeur absetzen, um zu essen, die Tageszeitungen zu lesen oder seine Ideen auf kariertes Papier zu bringen (Quatratel Hoffmann). Im Schwarzenberg sind sicher viele seiner außergewöhnlichen Entwürfe entstanden." Na also, wenigstens der Hoffmann! Ein Anfang ist gemacht! Und weiter: "In Wiens erstem (!) Ringstraßencafé genießen Sie entspannte Plauderstunden bei traditionellen Kaffeespezialitäten, feinen Mehlspeisen und köstlichen Schmankerln aus der Wiener Küche."









Sicher werden sich gestern manche meiner Leser und Leserinnen gefragt haben, wo denn der tägliche Wien-Eintrag bleibt. Ich war gestern ein wenig unpässlich. Bzw. die Kollegen in Wien. Also technisch. Das nächste mal, wenn ich in Wien bin, muss ich doch einmal bei unserer Blog-Firma vorbeischauen, ob ich da irgendwie behilflich sein kann. Also gestern schon wäre eigentlich der Schwarzenberg-Eintrag dran gewesen - ein richtiges Thema für einen bewölkten Sonntag-Nachmittag. Aber na ja. Sicher hat der Einspänner oder der Kapuzziner auch ohne die Lektüre geschmeckt. Nun habe ich mich ja doch ein wenig aus dem Fenster gelehnt, als ich in Aussicht gestellt habe, dass ich in Wort und Bild vom Kaffeehausbesuch berichten will. Man stellt sich dann ja so vor dem inneren Auge abgewetzte, gepolstere Sessel und Marmortische vor, eine lange Kuchentheke, schöne alte Lampen, alles recht gemütlich. Aber was soll man machen, wenn man auf einmal bemerkt, dass endlich einmal die Sonne herauskommt und der Schanigarten vom Kaffeehaus eingedeckt ist. Dann setzt man sich dankbar in die Sonne. Und Rauchen darf man ja draußen auch nach Herzenslust. Was jetzt nicht so direkt mein Bedürfnis war, aber doch von meinem Begleiter. Und es ist ja auch nicht so gemütlich, wenn der eine drinnen sitzt und ein Getränk nach dem anderen bestellt und der andere geht alle zwanzig Minuten für zehn Minuten vor die Tür. Also sucht man sich lieber gleich einen schönen Platz an der frischen, sonnigen Luft. Da konnte ich auch die bemerkenswerte Markise eingehend studieren. Und fotografieren! Diskret. Absolut diskret! Ich habe bei diesem Besuch ganz großen Wert darauf gelegt, dass ich nicht als die alles fotografieren müssende Ausländerin erscheine. Ich habe extra kein einziges Getränk auf dem Tisch fotografiert, da hätte ich die Kamera dann doch ein wenig anheben müssen. Was ich also abgelichtet habe, ist abermals mit der unbewegt auf dem Tisch stehenden Kamera fotografiert oder ganz am Anfang, beim Kommen, als wir auf dem Weg zum Tisch waren, da habe ich schnell ein paar Fotos vom Eingang, im Vorbeigehen erwischt. Und dann noch einmal, wo ich das Damen-WC besucht habe. Da konnte ich beim Durchgehen natürlich einen schönen Eindruck gewinnen. Es gibt ja ganz viele Fotos von der Inneneinrichtung vom Schwarzenberg im Internet. Als ich dann das großzügige WC betreten habe, hat es mich gleich gefreut, dass da auch so viel Marmor war und genau die gleichen Ledersessel wie im Café selber. Da habe ich dann meine kleine Tasche abgestellt und drei Fotos gemacht. Jetzt, wo ich aber die anderen Bilder im Internet vom Schwarzenberg sehe, freue ich mich, dass fast niemand - also eigentlich überhaupt niemand bis jetzt - in aller Ausführlichkeit die Markise fotografiert hat! Damit habe ich eine echte Lücke geschlossen und habe nun Schwarzenberg-Aufnahmen mit Alleinstellungsmerkmal! Man muss sich auch selber loben! Wie man auf der Rechnung sieht, wurden vier Getränke bestellt und getrunken. Der Einspänner und der Eiscafé, das war ich. Hat tadellos geschmeckt. Es hat gut getan, sich ein bißchen auszuruhen, nach so viel Kultur. Mir war auch schon viel besser und ich war sehr froh darum, weil wir am Abend ja noch eine ebenfalls sehr kulturvolle Verabredung vor uns hatten, im Kunsthistorischen Museum zur preisgekrönten Ganymed-Aufführung. Aber vorher sind wir noch zum Karlsplatz und zum Secessionsgebäude. Wer das nicht gesehen hat, der war nicht in Wien! Aber genug - ich greife vor. Das hier war also unser Besuch im Café Schwarzenberg, allererstes Ringstraßen-Café. Seit 1861.





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CAFÉ SCHWARZENBERG
Kärnter Ring 17 - 1010 Wien.

Rechnung Tisch 116
14.05.2014 Bed. 13


2 x 3,70
Tonic Water 0,2 l ............ 7,40
Einspänner ..................... 4,50
Eiskaffee ........................ 4,90
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Summe: ................16.80 EUR

Das Team des Café Schwarzenberg dankt
für Ihren Besuch, und freut sich auf ein
baldiges Wiedersehen.

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: : alle Wiener Geschichten : :

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Saskia Rutner Sieht...
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