15. September 2016

eine Aufnahme von gestern


Alban Nikolai Herbst

15. September 2016

GLEIS 4 - IN LIEBE - NACH POTSDAM - ZURÜCKBLEIBEN BITTE. Hat eine Weile gedauert vorhin, bis mein Verstand die Durchsage korrigiert hat. In Liebe klingt schöner als S Sieben. War spät gestern. Nachdem ich gegen halbzwei nach Hause gekommen war, wollte ich unbedingt sehen, wie die Aufnahmen geworden sind. Ich war in einer Galerie, in der Freunde einen schönen Abend bereiteten. Es gab u. a. eine Liveperformance einer bildenden Künstlerin, die auch Musikerin ist. Sie singt und spielt Gitarre und andere Saiteninstrumente, Catherine Lorent. Sie kündigte schon zu Beginn an, dass das Stück normalerweise eine Stunde dauern würde und sie würde sich auf dreissig Minuten beschränken, aber ich habe das offenbar geflissentlich überhört. Sie begann und ich fand es nach einigen Takten interessant genug, um es zu filmen. Nach etwa zehn Minuten begriff ich, dass es keine halbstündige Performance mehrerer getrennter musikalischer Segmente ist, sondern ein einziges Stück, in dem sie die Instrumente wechselte. Was deshalb funktionierte, weil sie in ihrer Armada von Effektgeräten auch einen Looper hatte, der vor sich hinechote, während sie das Instrument wechselte. Ich hielt fast die halbe Stunde bis zum Ende ihrer Performance durch, doch meine Kamera stieg kurz vor Ende aus. Ich hatte leichte Panik, dass die ganze Mühe umsonst war, denn meine vorherige Kamera beendete Aufnahmen (wenn der Akku aufgebraucht war) mitunter ohne die Datei zu speichern. Hier war der Grund aber die Überlänge der Aufnahmesequenz und die Datei wurde glücklicherweise gespeichert. Ich war neugierig gestern Nacht, ob es so gut aussah, wie ich es beim Filmen wahrgenommen hatte. Ich kann mich nicht entsinnen, je eine so lange Aufnahme von einer Musikperformance gemacht zu haben. Es war durchaus mit Mühe verbunden aber auch ungeheuer faszinierend, weil ich mit meiner Kamera das Szenario umkreisen und an Catherine Lorent auf- und abwandern konnte. Ich wechselte häufig die Perspektive und den Fokus, und zwischen extremen Close ups und Totalen. Das verlangt ausdauernde Körperbeherrschung, da man keine Nebengeräusche oder Wackeleien verursachen will. Es sieht für Außenstehende wie eine zeitlupenartig choreographierte Performance aus, doch das war mir gestern ausnahmsweise gleichgültig. Ich wage das selten. Es ist eigentlich nur möglich, mich so mit der Kamera zu bewegen, wenn ich Gewissheit habe, den Auftritt nicht zu beeinträchtigen, und das ging gestern unvergleichlich gut, da es zum einen in einem Rahmen stattfand, zu dem ich einen familiären Bezug habe und zum anderen, weil links und rechts von dem großen Schaufenster, das kurzerhand zur Bühne umfunktioniert wurde, kein Publikum berücksichtigt werden musste, und ich somit mit meinen Aktionsradius niemandem die Sichtachse verstellte. Das ist in dieser Form bei öffentlichen Veranstaltungen nicht möglich. Das Publikum müsste den Eindruck gewinnen, ich ziehe eine eigene Show ab. Es wäre kaum vermittelbar, dass meine Bewegungen ausschließlich durch das Interesse motiviert sind, möglichst intensive Aufnahmen einzufangen. Daher mache ich das fast nur in einem privateren Kontext. Die Aufnahme von gestern ist richtig gut geworden. Allerdings fiel mir beim nächtlichen Ansehen auf, dass es in der musikalischen Performance (die phasenweise atmosphärisch an Neil Youngs hypnotisierendes Gitarrengewitter aus Dead Man erinnerte) doch einige Längen gibt (und ab und zu auch einige schräge Töne), die es nicht braucht, und die gut und gerne auf jemanden, der nicht live dabei war, redundant wirken könnten. Ich muss sehen, ob ich die Tonspur auf Wesentliches reduziere oder es doch so belasse. Ich wünschte, ich könnte mich häufiger so unbeschränkt und frei mit der Kamera bewegen, die Ergebnisse werden ungleich dynamischer und intimer. Aufregender.

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