01. August 2016

Erlebnisaufsatz: "Wie ich einmal mit Maria im Rickenbackers war"





Wie fange ich an. Ich muss ja wohl nicht erklären, was auf den Bildern ist. Höchstens wer. Und warum. Also, das war so. Maria, das ist die schöne blonde Sängerin hier auf den Bildern, genauer Maria Schuster - ich habe sie meinen Bloglesern ja noch gar nicht offiziell vorgestellt, weil ich in den letzten Wochen und Monaten ein bißchen geschlampt habe, was Blogeinträge zu den Bildern angeht. Hier und da mal eine Strecke verlinkt, oft auf facebook, und dann zu faul gewesen, oder auch gar nicht faul, sondern zu beschäftigt, um noch ansprechende Einträge zu den Bildern auszubrüten. Wobei ich ja nicht brüte, das ist ja schon wieder gelogen. Ich denke ein bißchen ins Blaue und tippe das dann ab, mehr passiert hier nicht konzeptionell. Ich trinke übrigens Jever, während ich das hier tippe, im Aschenbecher glimmt die erste Zigarettte heute. Dort, wo die Bilder gemacht wurden - was heißt hier 'gemacht wurden'. Ich habe die Bilder gemacht, wer sonst - - -






das sieht ja man ja wohl - ich kenne niemanden, der sonst mit ornithologischem Ehrgeiz diesen ganz speziellen Ausdruck sucht, über den ich jetzt ganz viel erzählen könnte, aber das lasse ich heute mal - jedenfalls gab es da auch Jever. Ich glaube, der Wein erschien mir nicht so vertrauenswürdig, im Ricki, wie man das Rickenbackers Music Inn auch nennen kann. Wenn der Wein auf der Karte nicht meinen Vorlieben entspricht und es ein Jever gibt, trinke ich Jever. Noch Fragen? Nein. Gut. Also Maria hat mir am Tag vorher gesagt, dass sie dort auftritt, bei so einer Session, und ob ich Lust hätte, mitzukommen. Wenn Maria auftritt, komme ich gerne, das ist immer hörenswert. Und sehenswert natürlich, sehen Sie ja selbst. Es war eine Art Jubiläumssession von Jovi. Jovica Hendrix. Er ist der Gastgeber bei einer quasi open stage in dem sympathischen Laden, die jeden Mittwoch über die Bühne geht.







Verschiedene befreundete Musiker kommen vorbei, manchmal auch wildfremde, und spielen zusammen bekanntere Songs. Also jetzt nicht völlig Kraut und Rüben-mäßig unvorbereitet, es findet schon eine Absprache vorher statt, aber kann schon auch passieren, dass da mal jemand einfach mit seinem Instrument vorbeikommt und dann mittut. Hatte ich zumindest an dem Abend den Eindruck. Jovica ist ein sehr warmherziger Gastgeber auf der Bühne, eine Art väterliches Alphatier. Er hat den Laden im Griff und verbreitet gute Stimmung. Er kam mir ein bißchen vor wie eine Mischung aus Willy de Ville und - wie heißt er noch - Bruce Springsteen. Ich kannte ihn vorher jedenfalls nicht. Als ich kam, war die Show zum dreijährigen Jubiläum schon im Gange, Maria saß rechts an der Bühne und wir herzten uns und holten uns das schon mehrfach erwähnte Jever. Man könnte denken, ich kriege Geld dafür, also genug jetzt davon. Ich fragte sie, ob sie schon gesungen hätte, zum Glück nicht, das wäre ja wirklich ärgerlich gewesen. Drei Songs wollte sie mit Jovi singen, erzählte sie mir. Nämlich Easy, Wicked Game und Where the Wild Roses grow. Ich war schon sehr gespannt. Das Publikum war in denkbar größter Feierlaune, es wurde gewippt und mitgerockt und viel gelacht, man merkte, die sind nicht zum ersten mal da. Man müßte schon sehr griesgrämig sein, um sich da nicht stimmungsmäßig anstecken zu lassen. Das Schöne ist ja im Rickenbackers, dass man ganz nah an der Bühne dran ist. Man könnte ohne weiteres ein bißchen mit auf die Tasten vom Keyboard drücken oder an der Kabellage herumspielen, aber das macht man natürlich nicht. Für mich ist es auch insofern schön, keine hermetische Grenze zu haben, weil ich dann so familiär nah rangehen kann, wie ich das gerne mache.






Das Schummerlicht ist natürlich schwierig. Dazu ist permanent eine sehr bunte Lichtorgel im Einsatz, die aber auch dieses gewisse Siebziger Jahre-Flair in dem Laden ausmacht. Rauchen ist nicht erlaubt, man trifft sich vor der Tür oder hinten raus, im Biergarten, und gönnt sich eine. Als Maria dran war, hat sich meine Fotografiererei schon sehr auf sie konzentriert, das muss ich zugeben. Kein einziges Foto vom Publikum. Es gab ja auch noch Drummer und Bassisten und den einen oder anderen Keyboarder, aber das Schlagzeug war genau auf der anderen Seite und da waren auch die Bassisten. Das ist jetzt natürlich eine faule Ausrede, ich hätte ja ohne weiteres in die andere Ecke gehen können, aber meine gefiel mir ganz gut. Man merkte schon, dass die Performances etwas improvisiert waren, was das Zusammenspiel anging, also mit anderen Worten, dass in den Konstellationen nicht wochenlang geprobt wurde, aber das hat auch wieder einen gewissen schrägen Charme. Und doch gab es im Grunde bei jedem Song einen Moment, wo der Funke übergesprungen ist - beim Publikum sowieso - ich meine auch musikalisch. In dieser Reihe sind ja auch ein paar Bilder, wo Maria zwei Blätter mit Text vor sich hinhält, vor sich und Jovi. Das war der Text von Where the Wild Roses grow. Normalerweise spielen die Künstler dort, ohne Zettel vor sich hinzuhalten, aber es war nicht zu leugnen, dass beide den Text nicht aus dem Effeff beherrschten.






Aber warum nicht aus der Not eine Tugend machen und die Unterlagen ungeniert in die Show einbauen. Ich freute mich über das Motiv, Maria tadelte Jovi, dass die Blätter verknittert waren, die hätte er ja nun wirklich noch mal bügeln können. Die ersten beiden Strophen waren ein bißchen holprig, aber bei der dritten waren sie plötzlich sehr schön im Flow und sangen veritabel im Duett, das hörte sich richtig gut an. Ich weiß das so genau, weil ich eine Videoaufnahme davon habe. Auch bei den anderen Songs, die Maria gesungen hat, habe ich zum Teil mitgefilmt. Es gab noch eine Nummer, bei der sie miteinstieg, Rolling on a River. Meine liebste Nummer an dem Abend war aber Wicked Game, denn mittendrin, begannen Jovi und vor allem Maria zu improvisieren und sangen ein paar eigene Lyrics auf Deutsch. Und ich habe es für die Ewigkeit festgehalten. Das war in einigen Momenten sehr besonders, vor allem, was Maria da sang, und wie sie dann wieder die Kurve kriegten zu No, I don't wanna fall in love - This girl is only gonna break your heart - No, I don't wanna fall in love - This girl is only gonna break your heart - With you. With you. Das war schön. Eines Tages werde ich diese Aufnahme zeigen. Aber jetzt erst einmal die Bilder von diesem schönen Abend. Ja, das war er.









30. Juli 2016

Zwei, die zusammengehören: Mikro & Maria.

30. Juli 2016

̶s̶̶h̶̶e̶̶e̶̶n̶̶a̶̶ Maria is a Punk Rocker


Maria Schuster & Jovica Hendrix

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