02. Oktober 2010

Gestern zur Freundin: "Mal gucken, vielleicht mach ich ja ein Nazi-Wochenende. Samstag Olympisches Dorf und Sonntag Plötzensee."

Die Sonne ist gerade herausgekommen. Aber mir ist heute nicht nach Ausflug machen. Morgen vielleicht. Das Olympische Dorf von 1936 von Werner und Walter March interessiert mich. Inwiefern dort Pathos, Größenwahn und Monumentalismus vertreten sind. Sehr spannend. Ich gebe zu, dass mich überdimensionale Entwürfe und Visionen in der Architektur und im Denken nicht unbeeindruckt lassen. Von dem Aspekt überdimensionaler Menschenverachtung abgesehen.

Plötzensee braucht, ohne das eigens erwähnen zu müssen, eine andere innere Verfassung. Veruschka von Lehndorffs Vater Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort wurde dort erhängt. Bei jener Ausstellungseröffnung in Berlin, im letzten Jahr sprachen wir draußen vor der Tür bei einer Zigarette darüber, dass sie gerade eine Rede vorbereitete, anlässlich seines hundertsten Geburtstages. Sie sagte, dass sie eigentlich gerne länger bleiben würde, aber diese Rede trieb sie so um, an der sie noch schrieb, und sie verabschiedete sich mit einem warmen Händedruck. In einer Dokumentation über sie kann man erkennen, wie sehr sie das Schicksal ihres ermordeten Vaters zeitlebens beschäftigte.



[der sehr bewegende Abschiedsbrief ihres Vaters]

01. Oktober 2010

Gerade wo kommentiert. Dann fiel mir auf, dass ich einen schwerwiegenden Fehler drinhabe. (Ein wordpress-Blog ohne Editier-Funktion)

"(...) Und warum überhaupt eine Tapete an die Decke kleben? Da würden wahrscheinlich alle damit kämpfen und fluchen. Ich ärgere mich geradezu, dass in meiner Wohnung diese fürchterlichen Raufasertapeten kleben, das ist ja nun wirklich Eighties bis der Arzt kommt, aber ich bin dann auch zu faul gewesen, den Krempel runterzureißen. War auch alles tipp topp. Aber wenn man jetzt mal aus Versehen ein Foto vor einer der weißen Wände macht, ärgert man sich über das Pickel-Relief dieser Raufasertapete. Wie schön ist dagegen der nackte Putz auf einem Mauerwerk. Und so fotogen."

Natürlich muss es korrekt heißen Seventies (obwohl Und RauHfasertapete. Geißel der Menschheit!

30. September 2010

Komisch irgendwie. Hab gestern Nacht gegen meine sonstigen Gewohnheiten zweieinhalb Sätze als facebook-Statusmeldung gepostet und fühle mich, als wäre ich fremdgegangen. Aber keine Gefahr. Ihr verpasst wirklich rein gar nichts. Ich poste normalerweise nur links zu meinen Blogeinträgen hier. Und damit die goldenen Worte meiner einmaligen Statusmeldung (ich sage ja gerne Stasimeldung dazu) nicht verlorengehen, kopier ich die jetzt einfach hier rein! (Die soll schließlich auch ins Museum!):

Gaga Nielsen ...
"nein, du sollst doch nicht immer so angeben, Frau Nielsen!
(aber macht doch Spaß!)
freu mich gerade auf Eva-Maria. Die Omi von C.
ganz bald. 76 und sehr sexy. Aber das schreib ich nur auf das doofe facebook. Im Blog wird elegant gebloggt. Das ist für die bleibenden und wahren Werte. Ohne Halbwertzeit. Für die große Monitorwand im Museum für Kommunikation! Ha! Der andere trash kann in die Tonne. weg damit."


Diese nicht ganz von Arroganz freie Meldung haben zu meiner großen Überraschung sogar vier Leute Freunde gemocht (Yvelle von Alzheim, Tina Hahn, Marc Soltau und einer meiner zweieinhalb Neffen) und der hat sogar kommentiert, nämlich:

"YEAH!! Gut so, Gaga...!"

Also, ihr habt nichts verpasst. Ich hab dann auch nochmal drauf kommentiert, nämlich:

Gaga Nielsen ...
http://www.eva-maria-hagen.de/Cosma/Cosma_zeichnung.shtml
:-)


Und mein Neffe hat das gemocht! Also bitte. Was will man mehr.

Und jetzt weiter hier! (Passt auch gerade ganz gut zu Isas Mauerfall) Doppelte Buchführung ist einfach Kacke. Um nicht zu sagen Lebenszeitverschwendung. Unsexy.

Und das Schöne ist, jetzt kann ich die fb-Pinnwand wieder ohne Wehmut leerfeudeln, wie ich das immer so gerne mache. Ich hab aber noch ein kleines fb-Geheimnis: bis vor kurzem hatte ich die Benachrichtigungs-Funktion aktiviert, die dafür sorgt, dass man eine Mail über jeden neuen Kommentar-Eintrag erhält. Ein paar der schönsten Kommentare des letzten Jahres sind so erhalten. (Bei einigen tut es mir doch leid, wenn sie so ganz im Nichts verschwinden, diese kleinen Zeichen von Zuwendung.) Bis mich der Rappel packt und ich auch noch irgendwann alle E-Mails lösche. Wenn die Sehnsucht nach einem Neuanfang überhand nimmt. Aber erst mal tun mir die vielen Worte im Postfach nicht weh. Ich lese sie ja nicht mehr. Man kann sich auch angewöhnen, über bestimmte Dinge konsequent hinwegzusehen. Daran vorbeizuschauen. Ok. Jetzt wisst ihr Bescheid. Dann kann es ja wieder hier weitergehen. Ich hab schon den nächsten Blogeintrag hinter dem vorderen Stirnlappen! Und alles was hier geschieht, jeder Buchstabe, den ihr tippt, wird demütig archiviert. Ihr wollt doch auch ins Museum.

29. September 2010



ich höre in den letzten Tagen, Wochen immer wieder diese Aufnahme von Rios Der Traum ist aus. Der Mitschnitt entstand 1988 bei einem von zwei aufeinanderfolgenden Konzerten in der Seelenbinderhalle in Ost-Berlin. Ich weiß nicht, wieviel Tausend Ost-Berliner Fans von Rio jede einzelne Zeile auswendig (by heart heißt es ja auf Englisch) mitsangen, ein Jahr vor dem Mauerfall. Die Aufnahme verursacht mir auch beim hundertsten Hören eine Gänsehaut. Es gab eine Woche später eine Übertragung des Konzertmitschnittes im DDR-Radio, mit allen Ansagen, heißt es. Nur dieses Stück wurde herausgeschnitten. Dieses eine.

Ich hab geträumt
der Winter wär vorbei
Du warst hier
und wir waren frei
Und die Morgensonne schien
Es gab keine Angst
und nichts zu verliern
Es war Friede bei den Menschen
und unter den Tieren
Das war das Paradies

Der Traum ist aus
Der Traum ist aus
Aber ich werde alles geben
daß er Wirklichkeit wird

Ich hab geträumt
der Krieg wär vorbei
Du warst hier
und wir waren frei
Und die Morgensonne schien
Alle Türen waren offen
die Gefängnisse leer
Es gab keine Waffen
und keine Kriege mehr
Das war das Paradies

Gibt es ein Land auf der Erde
Wo der Traum Wirklichkeit ist
Ich weiß es wirklich nicht
Ich weiß nur eins
und da bin ich sicher
Dieses Land ist es nicht
Dieses Land ist es nicht

Der Traum ist ein Traum
zu dieser Zeit
Doch nicht mehr lange
mach dich bereit
Für den Kampf ums Paradies
Wir hab´n nichts zu verlieren
außer unser Angst
Es ist unsere Zukunft
unser Land
Gib mir deine Liebe
gib mir deine Hand


Rio Reiser

28. September 2010



Ich fotografiere selten Paare, Menschen, die sich mehr als freundschaftlich zugetan sind. Das ist sehr schön. Beschäftigt mich gerade. Dass so etwas überhaupt möglich ist, setzt ein gewisses Vertrauen voraus. Ich erinnere mich, was mir Bilder bedeuteten, bedeuten konnten, die mich mit einem besonders geliebten Menschen zeigten. Zauberkraft. Zauberhaft. Eine winzige Geste der Zuwendung einzufangen. Vielleicht sogar ein wenig schüchtern. Das war, das ist ganz wunderbar.

27. September 2010



Déjà vu, KlEiNeS. Denke Freiraum... Der Sinn des Ganzen. Damit neue Wege entstehen Ich ging einen Weg. Und stand vor einer Mauer. Und dann drehte ich mich um. Und ich nehme das Gold. Nehme es mit. Trage es bei mir. Im Herzen. Nehme es mit. Unverkäuflich. Unveräußerlich. In mir. Immer bei mir. Wohin der Wind mich treibt. In meiner Hand. Hab es bei mir. Nehm es mit. Kein Blech, kein Blei, das am wärmsten glänzende Metall. Das Edelste von allen. Nehme es mit. Zum Horizont. Gehe zum Horizont. Allein oder mit dir. Wer du auch bist. (nehm es mit)


wherever you are

27. September 2010

Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe.

27. September 2010



Auch schön... Werner Herzog zeigt Film Stills. Übernächsten Freitag. Wunderbares Motiv auf der Einladungskarte. Wer würde von hinten denken, dass es sich um den rotzigen Kinski handelt, wüsste man nicht, dass es ein Still aus Fitzcarraldo ist und dächte man sich das Schiff weg. Fast ein Renoir nur ohne Häkelborte.

26. September 2010



Farin die Sonne
黒星

24. September 2010



Gestern. Farin über Tsukiji.

►watch on youtube

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ANH 19. APRIL 2024...
19.04.24, 12:57
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Ina Weisse Wusstest...
17.04.24, 13:33
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17.04.24, 00:21
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