07. Januar 2015










Peter Brüchmann, Galerie Hiltawsky, 19. Juni 2014. "(...) ist ein deutscher Fotograf. Er porträtierte die Bühnen- Film- und Musikstars der 1950er bis 1980er Jahre. Brüchmann wuchs in Berlin auf. Von 1949 bis 1952 machte er eine Lehre bei der Mode- und Porträtfotografin Lotte Söhring. (...) 1958 wurde er kurzzeitig Bildreporter im Berliner Büro der Frauenzeitschrift Constanze, Ende 1958 zog Brüchmann nach Hamburg, wo er weiterhin für Constanze, sowie für Schöner Wohnen und Stern tätig war. 1963 wurde er Redaktionsfotograf bei der Bild am Sonntag. 1964 wechselte er nach München, wo er anfangs für die Zeitschrift Revue arbeitete. Von 1966 bis 1967 war Brüchmann Fotograf bei der Zeitschrift Quick. 1961 dokumentierte er den Besuch der Beatles (...) in Hamburg, eine Reportage, die 1966 in der Quick erschien. Seit 1968 war er freiberuflich als Fotograf unter anderen für Quick, Freundin, Playboy, Lui und vor allem für twen tätig. Brüchmann porträtierte die Bühnen- Film- Literatur- und Musikstars der 1950er bis 1980er Jahre, anfangs in Schwarz/Weiß, später in Farbe. 1967 und 1968 entstanden auf dem Münchner Filmball des Burda-Verlags zahlreiche Aufnahme, bekannt sind die dort entstandenen Fotografien von Romy Schneider. (...) Die Fotosammlung des Deutschen Historischen Museums (DHM) in Berlin besitzt 49 Schwarzweiß- und 38 Farbabzüge seiner Arbeiten aus den Fünfziger bis Achtziger Jahren. Brüchmann lebt in Berlin."










"Brüchmanns grosse Passion aber waren die Frauen. Die Begegnung mit einer ihn faszinierenden Frau und die Aussicht, sie zu fotografieren. (...) Das erste, was Hannelore Elsner bei einem Umzug an die Wand der neuen Wohnung pinnt, ist das abgegriffene Foto, das Brüchmann früh von ihr gemacht hat.".




Peter Brüchmann war an diesem Abend nicht anwesend, was sehr schade war. Es ist ihm nicht mehr möglich, so etwas wahrzunehmen. Es hätte ja sein können, dass er trotz seiner zweiundachtzig Jahre noch Kraft für einen Ausflug innerhalb von Berlin hat. Das war auch die einzig mir verständliche Erklärung, und es hat mich auch ein wenig erschüttert. Seine Bilder, die wir sehen, bleiben ewig jung, auf der Höhe der Kraft der Abgebildeten, das Zeugnis des Blickes von einem Menschen, der die Gabe hatte, das ganze Zusammenspiel von Licht und Gegenwärtigkeit zu ermöglichen und den Zeitpunkt zu erfassen, und das Bild auszulösen. Das Bild aus-lösen, herauslösen aus dem Strom der Zeit, der Vergänglichkeit, gebannt für alle Ewigkeit. Amen. Als ich in das Gästebuch schrieb, wusste ich, dass er es gar nicht lesen wird können. Er wird es nie erfahren. Nicht einmal mehr, wo überall seine Bilder in Ausstellungen gezeigt werden. Aber vielleicht ist es auch weniger schmerzhaft, als wir uns das im vollen Besitz unserer geistigen Kräfte und unseres Erinnerungsvermögens vorstellen können. Vielleicht sehnt man sich auch nicht so sehr nach etwas, das man kaum erinnern kann. Und schwelgt dafür in dem, das tief verankert ist. Vielleicht ist sein Geist ja noch in der Zeit dieser Bilder. Und die Gegenwart nur ein flüchtiger Ablauf von ähnlichen Bildern, nicht wichtig genug, um erinnert zu werden. Kaum jemand kennt heute den Namen Peter Brüchmann. Anders als F.C. Gundlach. Aber seine Bilder kennen wir. Es gibt einen Namen dazu. Als ich vor einigen Tagen die Aufnahmen veröffentlichte, die ich von Michael Ballhaus und Christian Brückner gemacht habe, konnte ich gar nichts schreiben, weil das von mir zwischen den Bildern verlinkte Video auch alles sagt, was mich bewegt. Man muss auch niemandem erklären, wer Michael Ballhaus ist. Peter Brüchmann vielleicht schon. Deshalb schreibe ich es hier noch einmal ins Internet: Danke für Ihr schönes Werk, lieber Herr Brüchmann. Auch wenn Sie das niemals lesen werden. Aber vielleicht können Sie es ja irgendwie fühlen, irgendwo irgendwann.









04. Januar 2015










Beharrungsvermögen und Esprit, Konzentration und Reaktion. Schnelligkeit und ein siebter Sinn. Verbindliches Wesen, Geduld. Erotischer Intellekt, Eleganz. Dynamik, Disziplin, Spannkraft. Hingabefähigkeit. Kontrolliert eruptive Spontaneität. Hohe Flexibilität und Kultiviertheit. Tänzerische und Sprachbegabung. Keinesfalls örtliche Gebundenheit. Gesundheitliche Stabilität. Körperliche Belastbarkeit. Ein ansprechendes, überdurchschnittlich gepflegtes und trainiertes, zeitgemäßes Erscheinungsbild mit gleichbleibender, branchenüblicher Konfektionsgröße wird als selbstverständlich vorausgesetzt. Fotomodell. Dafür muss man geboren sein. Und keinesfalls divenhaft. Obwohl man jederzeit divenhaft aussehen können muss. Daran erkennt man einen Profi.




Ximena ist Italienerin. Eine hoch gewachsene. Eine Erscheinung. Sie tauchte in der Galerie mit Steve auf, den Jan schon recht lange kennt und auch oft abgelichtet hat. Bei manchen Kreaturen spürt man einen Impuls im Bereich, der für Instinkt zuständig ist, er befiehlt dem Handgelenk, die Kamera anzuwerfen, auch wenn sie vorher im absoluten Tiefschlaf war. Dass keine umständlichen Erlaubnisverhandlungen erforderlich sind, wie gelegentlich bei Privatdiven, macht alles noch selbstverständlicher, als ohnehin schon. Virtuos einfach. In einer Sekunde ein spannungsgeladene Pose, in der nächsten das Gegenteil, völlige Unaffektiertheit. Ich kenne Frauen, die schauen Männer, und zwar nur Männer, gezielt an, wie es Ximena in ihrem fotografisch motivierten Rollenspiel treibt. Und wenn eine Frau in die Sichtachse kommt. erstarrt die Rolle für einen Moment zum Gefrierpunkt. Das ist der Unterschied zwischen einer privat tätigen Femme Fatale und einem Fotomodell. Das Modell verkauft die Ware lasziver Blick. An alle, die sie brauchen. Ohne geschäftliches Feindbild. Wenn man gerne laszive Blicke wirft, ohne diesen Beruf ausuzüben, ist man gut beraten, seinen Radius nicht zu deutlich geschlechtsspezfisch zu definieren. Es ist ein noch schöneres Spiel, auch mit Menschen zu flirten, die nicht zur erotischen Zielgruppe gehören. Es vergrößert die Lebenslust, die Lebensfreude. Kleiner Abschweif. Ich mochte diese Situation mit Ximena und Steve. und Jan natürlich. Sie war nur für wenige Tage in Berlin und Jan hat sie am Tag darauf noch einmal fotografiert. Auch sehr schön. Wenn ich nicht fotografieren würde, hätte ich kaum Anlass zu solchen Events zu gehen. Sobald Jan da ist, ergibt sich eine besondere Dynamik, die ich mag. Und ihm geht es umgekehrt ebenso, glaube ich. Weiß ich. Das ist schön und unterhaltsam. Meistens kann ich es verstehen, wenn ihm jemand fotografisch besonders interessant erscheint. Denn oft empfinde ich es genauso. Ximena einzufangen war eine Freude.




03. Januar 2015



Director's Pick. Jan hatte vier Bilder. Paula, Kitty, eine blonde Italienerin und Anna. Das von Anna gefiel mir am besten, weil es impulsiv wirkt. Ich war überrascht, wie erwachsen sie ist, weil ich noch die beinahe kindliche Anna von vor fünf Jahren im Kopf hatte. Damals wie heute fasziniert mich die große Ähnlichkeit mit ihrem Vater. Wie sich sein Züge in einer weiblichen, anmutigen Version zeigen. Und die Freundinnen waren auch interessant zu beobachten, wie man spürte, dass ihnen die Situation einer Ausstellungseröffnung nicht so vertraut ist, sie sich aneinander orientieren, und immer Ausschau nach der anderen halten. Ich nehme an, sie sind danach noch in irgendeinen Club oder eine Bar, so schön aufgebrezelt wie sie waren. Diese vier Grazien. Mit ihren sexy Stiletto-Sandaletten, die die sowieso schon langen Beine noch länger machten. In dem Szenario tauchte noch eine weitere Grazie auf, die in Begleitung kam, eine sehr fotogene Italienerin, die auch ihr Geld damit verdient. Eine Erscheinung, so makellos, dass selbst das Tageslicht nichts zutage fördert, was man retuschieren müsste. Es ist nicht immer nur Retusche zu verdanken, wenn jemand beeindruckend aussieht. Die Bilder von Ximena nehme ich in eine extra Strecke, weil es trotz des identischen Ortes eine andere Situation war und es sehr viele sind.











An diesem Abend hat mich auch ein älterer Mann (ca. 58 - 62) angesprochen, der unter den Gästen war. Da war ich froh, dass ich mit Irina ein Gegenüber hatte, das mich seiner Ansprache ausweichen ließ. Man ist nicht gut beraten, wenn man im fortgeschrittenen Alter noch denselben Kleidungsstil pflegt, der vor ca. fünfunddreißig bis vierzig Jahren als angesagte, lässige born-to-be-wild-Moderichtung für etwa Zwanzigjährige gelten konnte. Und dazu dann die passende Ansprache mit taxierendem Blick von oben nach unten. Wie damals in der Disco. So hieß das früher. Er wollte mir aber nicht seine Schallplattensammlung zeigen, sondern irgendwie experimentell von mir fotografiert werden, weil er es 'drauf hätte' das zu beurteilen, da er 'vom Fach' sei, ob ich was 'drauf hätte'. Danke, liebe Irina, dass du so tapfer an meiner Seite geblieben bist. Ich finde es nicht gerade einfach, wie man so jemandem beibringt, der das alles ja vermutlich durchaus nett und höflich und so weiter meint, und damit vielleicht in einer früheren Ära Erfolge erzielen konnte, dass er wirklich nicht im allergeringsten mein Interesse zu wecken vermag. Weder fotografisch noch erotisch. Also, so beizubringen, dass die Atmosphäre nicht komplett ins Griesgrämige kippt. So weit ich mich erinnere, habe ich mich damit aus der Affäre gezogen, ihm mitzuteilen, dass ich keine Zeit für die von ihm angedachten Experimente hätte, da wirklich sehr, sehr, sehr, sehr viel zu tun, und es deshalb auch keinen Sinn hätte, dass er mir seine Telefonnummer aufschreibt. Ob er in ca. zwei Jahren nochmal nachhaken dürfte? Das sieht ganz schlecht aus. In zwei Jahren habe ich voraussichtlich genauso viel zu tun. Tut mir ja sehr leid. Zum Glück musste ich nicht nur so tun, als ob ich mich dringend mit Irina unterhalte wollte, ich wollte es wirklich, und es war wie jedes mal sehr interessant. Der gute Mann hat seine Schallplatte dann noch an anderer Stelle ein weiteres Mal abgespielt. Mit etwas mehr Erfolg, wie es aussah. Irina und ich amüsierten uns, dass eine uns beiden sehr wohl bekannte Frau tatsächlich zugelassen hat, dass er mit seiner Pranke über ihren Hintern streift. Man wusste nicht, ob man lachen oder weinen soll. Irina und ich sind dann gemeinsam über den Winterfeldplatz zu unserer U-Bahn am Nollendorfplatz gegangen und haben weiter geredet. Fast hätte ich vergessen auszusteigen, vor lauter Gequatsche. Irina ist die Frau rechts im Fenster mit den Blumen, und auf dem letzten Bild ganz unten, von hinten. Ich habe sie schon häufiger fotografiert. Sie malt und macht auch Animationsfilme. Ich mag sie richtig gerne.









02. Januar 2015



















Viele Fotografen da. Rührt daher, dass es nicht nur die Eröffnung der Ausstellung des italienischen Fotografen Davide Monteleone war, sondern einer neuen Galerie, die zu einem Fotografie-Verlag gehört, der Kehrer Galerie vom Kehrer-Verlag. Da ist man gerne präsent. Zum Beispiel der Herr mit den grauen Schläfen, der sich so angeregt mit Jan unterhält und ein bißchen an Clint Eastwood in die Brücken am Fluss erinnert, ist der Fotograf Peter Maurer. Dass er nun auch viel durch Afrika gereist ist und dort für Reportagen fotografiert hat, ist ein Detail, wo ich denke, dass Filmfiguren doch oft eine lebensnahe Vorlage haben. Nichts wird wirklich erfunden. Alles sind Fragmente von Erinnerungen in einem neuem Kontext.







Man könnte zu jedem Einzelnen auf den Bildern etwas erzählen, aber ich habe nicht mit allen gesprochen. Mit einigen ja. Manche kenne ich auch ein bißchen näher. Es war recht voll, es gibt eine große Fotografenszene in Berlin. Bis vor der Tür standen sie, hätte ich jetzt fast geschrieben, aber gerade fällt mir ein, dass die beträchtliche Gruppe vor der Tür da draußen in der Mainacht stand, weil man dort rauchen kann. Jan und ich haben dort noch einen sehr netten Maler getroffen, den Herrn Zwinger, der auch seine Frau dabei hatte und wir vier sind dann die Potsdamer Straße nach oben gelaufen und rechts abgebogen, in ein Lokal, wo man draußen sitzen konnte. Und essen und trinken. War ein sehr anregender und lustiger Abend, auch weil der Herr Zwinger so lustig erzählen kann. Und seiner Frau habe ich von meiner Wienreise erzählt. Als es darum ging, wen ich da traf, also zwei Männer aus meiner Vergangenheit, hat der Herr Zwinger sehr die Ohren gespitzt. Ich musste schon wieder über ihn lachen. Was auch sehr ungewöhnlich war, also für mich, mal so unter vier - ach nein - es waren ja insgesamt acht Augen, die von Jan und seiner Frau mitgetrechnet, also jedenfalls im allerkleinsten Kreis einmal mit jemandem zu sprechen, der sich in einer Liga bewegt, von der viele träumen. Ich kann mich immer noch nicht über den Satz einkriegen "Die Vermögensplanung ist abgeschlossen." Mit so einem desinteressierten Tonfall. Langweilig, diese Geldgespräche. So ungefähr. Es ist also menschenmöglich, dass man mit seiner Kunst richtig gutes Geld verdienen kann, und dabei ganz unaufgeregt und unehrgeizig wirkt. Macht aber auch richtig gute Sachen, der Herr Zwinger. War also ein sehr bereichernder Abend.







g a g a
g a g a
Isabel Bogdan Aber...
24.04.24, 21:55
g a g a
Margarete 24. April...
24.04.24, 19:35
g a g a
Margarete 22. April...
22.04.24, 23:39
g a g a
Margarete 22. April...
22.04.24, 22:18
g a g a
Margarete 22. April...
22.04.24, 20:27
g a g a
MARGARETE 21. APRIL...
22.04.24, 14:27
g a g a
Im Grunde ist Sonne...
22.04.24, 14:19
kid37
Hier entpuppte sich...
22.04.24, 14:06
g a g a
g a g a
P.S. Das Album Stubete...
20.04.24, 16:25
g a g a
Klaus Ungerer Gaga...
20.04.24, 16:10
g a g a
Klaus Ungerer cool,...
20.04.24, 15:09
g a g a
Gaga Nielsen 20. April...
20.04.24, 14:57
g a g a
Margarete 20. April...
20.04.24, 14:54
g a g a
Lydia G. Jan Sobottka:...
20.04.24, 14:50
g a g a
Jan Sobottka wie war...
20.04.24, 14:43
g a g a
ANH 19. APRIL 2024...
19.04.24, 12:57
g a g a
g a g a
Ina Weisse Wusstest...
17.04.24, 13:33

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren