23. August 2013

Spätsommer in Juodkrantė




August 2007

22. August 2013

So eine gewisse Grundsättigung ist erreicht. Aber gut zu wissen, dass immer noch was in der Pfanne ist. In einer Viertelstunde könnte ich wieder Appetit verspüren. Ich glaube, das sind die Hormone. Aber auch ein gutes Zeichen von Lebenskraft. Ich gehöre ja zu den Menschen, denen es komplett den Appetit verschlägt, wenn etwas Schlimmes passiert. Streit, Trennung, Angst, Liebeskummer, Enttäuschung. Tod. Kriege ich nichts mehr herunter. Wer bei einer Totenfeier bei allen Gängen zulangt, ist glaube ich nicht so unmittelbar betroffen. Ist auch völlig in Ordnung. Irgendjemand muss ja das ganze Zeug essen. Es war so warm in dem Lokal, neulich. Da habe ich auch keinen Heißhunger. Aber heute ist mein Appetit Eins A. Ich esse meinen Teller ja immer leer, wenn ich wenig Hunger habe, nehme ich weniger, aber esse alles auf. Man kann sich ja im Laufe des Lebens einschätzen. Ich hole mir noch ein kleines Glas Rotwein. Den muss ich wieder bestellen. Die letzte Flasche von der einen großen Kiste. Jetzt, die letzten Tage, ist das Wetter unheimlich schön. So kuschelig laue Spätsommertemperaturen, wo ich nicht mehr alles abdunklen muss. Heute beim Müll runterbringen, eine verwaiste, ziemlich große Yucca-Palme an der Laube mit den Mülltonnen stehen sehen. Total gesund, aber jemand fand sie vielleicht nicht mehr zur Einrichtung passend. Ist zwar nicht meine absolute super-Lieblings-Pflanze aber ein schönes Exemplar, rank und schlank und ungefähr 1,50 1,80 m groß. Ich hab sie zu mir genommen, ihr einen schönen großen Tontopf gegeben und sie in der Dusche erst mal abgeduscht und jetzt steht sie auf meinem Balkon, als ob sie da schon immer gewohnt hätte. Die Vorbesitzer waren zu faul, die vertrockneten Fasern von den abgefallenen Blättern vom Stamm zu rupfen. Habe ich hingebungsvoll heute Abend gemacht. Sieht aus wie neugeboren. Habe ihr auch gut zugeredet. Mache ich bei besonderen Anlässen. Sie muss mich ja auch erst kennenlernen, nachdem ich sie entführt habe. Vor lauter Tippen habe ich jetzt noch gar nicht mein kleines Glas Wein geholt.

22. August 2013

Manchmal koche ich mir zu wenig Abendessen. Dann muss ich noch mal kochen. So wie jetzt. Ich dachte, ich blogge mal was Normales. Nicht immer nur schlimmes oder pathetisches Zeugs.

19. August 2013

Der hämmernde Schnabel, der die Eischale bricht
Das pumpende Weltall, das Flüstern der Flut
Das Lachen der Schwerkraft, und das Singen im Blut




Das Stampfen der Hufe, wenn Horn an Horn klackt
Der Schrei der Blüte, die ein Sonnenstrahl packt.


VOGELSANG Text u. Musik Duke Meyer, 1994 watch on youtube

16. August 2013



Alte Bilder angeschaut. Von Zweitausendzehn. Unterwegs. Schön. Wirklich schön. Musik gehört. Diana Krall hat The Look of Love im Weißen Haus gesungen. Schon toll, wen man als Präsident so einladen kann. Hab die Tonspur gezogen. Wahnsinnig gute Version von dem Song. Sie ist ja sowieso besessen. Da sitzt sie und klimpert so aus dem Handgelenk an diesem unfassbar schön, warm und tief klingenden Flügel und holt alles heraus und schafft es noch dabei zu singen. So. So zu singen. So erzählt, geflüstert, unprätentiös, innig. Beinah zu intim. Meine Bilder von Zweitausendzehn waren auch sehr innig. So hatte ich sie gar nicht in Erinnerung. Aber mit Abstand sieht man manches deutlicher. Sie sollten und durften es auch sein. Nie lag es anders in meiner Absicht. Überrascht war ich dennoch. Nicht die Motive, nicht die Gesten. Aber die Nähe. Wann man nah rangeht. Keine Nacktheit, keine Berührungen. Eine andere Nähe, Annäherung. Ja, man kann jemanden mit der Kamera streicheln. Überhaupt keine Frage. Ich hatte beinah vergessen, wie gut ich das kann. So lange die Kamera nicht mehr in der Hand gehabt. Außer die wenigen, fast bewusstlos eingefangenen Bilder vom siebten August. Ich wusste immerhin noch, was wie funktioniert, ohne Nachdenken. Ich gehe wieder früher als sonst ins Bett. Ich brauche das. Mein Körper will irgendetwas nachholen, ausgleichen, obwohl ich mich nicht körperlich anstrengen musste. Wahrscheinlich alles zusammen. Man muss viel schlafen und träumen, um einen neuen Anfang zu finden. Bereit für neue Taten und Pläne zu werden. Ein- und Ausatmen. Wieder 23.47 Uhr. Und wieder wünsche ich gute Nacht.

15. August 2013



Broken sunglasses. Meine Lieblings-Sonnenbrille ist zerbrochen. Ich fischte sie aus meinem schwarz-grau geringelten Seesack und der Rahmen hatte einen Sprung. Eine liebe Bekannte, die ich zufällig traf, als ich die Sonnenbrille gerade in ihrem kaputten Zustand entdeckte, meinte, ich sollte versuchen, es mit Superkleber zu reparieren. Aber ich sah, ich erkannte ohne jeden Zweifel, dass es nicht funktionieren würde. Die Spannung des schwarz getönten Kunstoffbrillenglases würde zu viel Gegendruck verursachen. Das würde nie halten. Manche Dinge muss man gar nicht erst versuchen. Wie amüsiert sie guckte, als ich nach "meine Lieblingssonnenbrille ist gerade kaputt gegangen"..."von Rossmann!!" nachschob. Nicht von Dior, nicht von Chanel, nicht von Gucci, nicht von Pucci. Von Rossmann. Möglicherweise nicht die Billigste vom Ständer. Nicht etwa 9,99 €. Gut und gerne 10,99 €. Qualität hat eben ihren Preis. Sie hat einfach genau zu meinem Schädel gepasst, der oberen Hälfte. Ohne Schnörkel, ohne Muster, ohne Applikationen, ohne Gedöns, einfach nur tiefschwarz. Rahmen und Gläser. Zack. Ich fühlte mich wie nackt, ausgeliefert, ohne diesen Schutz am hellen Tag von Charlottenburg nach Mitte. Auf dem Rückweg, in der Rosenthaler Straße ging ich schnell zu Rossmann, in der Hoffnung ein ähnliches Modell zu finden. Auf dasselbe wagte ich nicht zu hoffen. Gab es auch nicht. Es gab überhaupt nur eine, die nicht komplett nach ihrem Preissegment aussah. Na ja. Schnell übergezogen. Unauffälliges Modell. Aber wir sind nicht Eins. Womöglich muss ich doch im Fachhandel gucken. Ich habe so viele Sonnenbrillen in den letzten Jahren gekauft, aber keine war wie meine Schwarze von Rossmann. Ich könnte das kaputte Modell mit in den Fachhandel nehmen und sagen: suchen Sie mir eine die möglichst identisch ist - Preis spielt keine Rolle! Haha. Das ist natürlich Quatsch. Diese Art der Vorgabe entspricht nicht meinem Naturell. Ich will ungestört und unbehelligt selbst die Modelle vom Ständer holen oder aus dem Regal greifen. Ohne jedesmal mit dem Finger drauf zeigen zu müssen, "Ach, könnten Sie mir bitte vielleicht dieses Modell reichen, ich würde es gerne probieren?" Das ist mir viel zu umständlich. Den Zirkus hab ich nur einmal mitgemacht, bei Dior im KadeWe. Aber einmal reicht. Auch wenn es Champagner und Karton und Etui und weiß der Kuckuck obendrauf gibt. Höchstens, wenn mir mal sehr langweilig ist. Ich glaube mich zu erinnern, im KadeWe gibt's auch so eine Abteilung, wo man nicht in der kompletten Trash-Liga ist, aber selber aussuchen kann, ohne dass die Fachverkäuferin lauert. Obwohl die ja alle wahnsinnig nett sind, aber ich entscheide gerne unbehelligt. Es tut gut, sich nach großem inneren Aufruhr mit solchen Dingen zu befassen. Es ist nämlich ein Luxus, sich überhaupt zu überlegen, ob man eine neue Sonnenbrille kauft. Nicht nur, weil man dazu Taschengeld braucht. Ganz einfach, weil man dazu am Leben sein muss. Total simpel. Nicht, dass ich mich die letzten Tage gedanklich mit Sonnenbrillen befasst hätte. Es war umfassender. Und kaum in knappen Sätzen, zu denen ich jetzt nur noch fähig bin, zu beschreiben. Existentielle Ereignisse provozieren existentielle Einsichten. Existentielle Dankbarkeit. Existentielle Relativierung. Das ist sehr bewegend, sehr aufrührend, erschütternd, bereinigend. Befriedend. Versöhnend. Wie froh ich darum bin. Dass ich dazu fähig. bin. Ein unverhofftes Geschenk. Selbstgemachtem Elend folgt selbstgemachtes Heil. Wachsen soll das Heil des Ganzen. Ein Textfragment. Von Rückert. Wie oft es mir duch den Kopf geht, in den letzten Tagen, Wochen. Es gibt nichts Erleichterndes, als jemandem die Hand zu reichen, von dem man sich viel zu weit entfernt wähnte. Und es mag richtig sein, in gewissen Zeiten Distanz auszuloten. Absolut. Aber bevor es zu spät ist, sollte man Versöhnung suchen. Nichts hat mich schon vor Wochen mehr umgetrieben. In vielerlei Hinsicht, vielerlei Beziehung. Alte, unbefriedete Dinge. Und plötzlich scheint Frieden möglich, greifbar. Weil ich es will. Dazu bereit bin. Wie froh ich darum bin. Ja. Und wieder öfter vor Mitternacht ins Bett. Ich habe ein bißchen gelitten. Ein bißchen erschöpft hat mir mein Spiegelbild entgegengesehen, die letzen beiden Wochen. Eitel bin ich immer noch. 23:47 Uhr. Muss Zähneputzen. Allen gute Nacht.

15. August 2013



"Great things happen, when you have no idea, what you are doing."

[ about ]

12. August 2013

Schwarz schweigt die Nacht.
Eine Stille steigt stolz aus Erden Grund.
Wucherndes Grün krönt das Holz
Da hör ich
Im einzigen Schrei
Eines Tieres
Alle Lieder




GNOMENSPRUCH Text u. Musik Duke Meyer, 1993 watch on youtube

11. August 2013




sans mots

06. August 2013

Ich bin auf dem Weg zu Keitas letzter Reise. Kurz vor zwei fährt mein Zug. Muss noch ein paar Sachen packen. Morgen am siebten August um zehn Uhr ist es so weit. Ich würde das Bild gerne neben ihn stellen. Und nach der Feier meinen Eltern schenken. Es ist auf der Terrasse bei meinen Eltern entstanden. Am elften Mai Zweitausendzehn. Er hat das Bild gerne gehabt. Auch deswegen.



Ich habe es gestern überstürzt ausgedruckt und dann ein schönes Passepartout und einen Rahmen dafür gesucht. Ewig habe ich mit einer Fachverkäuferin die verschiedenfarbigen Passepartous ausprobiert. Lieber das graugrüne? Oder das gebrochen weiße? Oder das elfenbeinfarbene? Oder schwarz? Ich habe dann das Hellste genommen. Die Verkäuferin hat mir von einem größeren Rahmen abgeraten, den ich zuerst nehmen wollte. Sie sagte "das verliert sich". Sie hatte recht. Ich habe auf sie gehört. Das Passepartout hab ich über die Glasscheibe gelegt, das sieht schöner aus. Und rechts unten seinen Namen gekritzelt, mit so schwarzem Faserschreiber. Und rechts auf der Seite senkrecht das Datum, wann das Bild entstanden ist. Und Gaga Nielsen. Ordnung muss sein. Ich trödle hier herum und hab noch gar nichts an. Um dreizehn Uhr wollte ich los. Unterwegs noch eine Flasche Wasser kaufen, ich glaube das Wasser auf dem Klo im ICE ist nicht unbedingt die gute Qualität wie das Berliner Leitungswasser. Blöderweise hab ich keine leichte Plastikflasche, wo ich welches abfüllen könnte, sonst hätte ich das längst gemacht. Also muss ich noch eine kaufen, irgendwo am Berliner Hauptbahnhof, da fährt der Zug los. Außerdem muss ich noch eine CD fertig brennen. Die vier schönsten Lieder von Esther & Abi Ofarim, hab ich schon für meine Mutter eine gebrannt, die die beiden immer sehr geliebt hat und jetzt fällt mir ein, dass Valerian das vielleicht auch schön fände, wenn er die vier Lieder hat. Jetzt mache ich noch eine. Am Freitag bin ich wieder zurück. Oder hab ich das schon geschrieben? Also ich mache mich dann mal fertig. Ich hab ein schönes Hotel mit WLAN, aber viel zum Bloggen werde ich wohl nicht kommen, die nächsten zwei Tage. Mal gucken. Ich komme jedenfalls zurück. Versprochen.

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Margarete 22. April...
22.04.24, 23:39
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Margarete 22. April...
22.04.24, 22:18
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Margarete 22. April...
22.04.24, 20:27
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MARGARETE 21. APRIL...
22.04.24, 14:27
g a g a
Im Grunde ist Sonne...
22.04.24, 14:19
kid37
Hier entpuppte sich...
22.04.24, 14:06
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P.S. Das Album Stubete...
20.04.24, 16:25
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Klaus Ungerer Gaga...
20.04.24, 16:10
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Klaus Ungerer cool,...
20.04.24, 15:09
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Gaga Nielsen 20. April...
20.04.24, 14:57
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Margarete 20. April...
20.04.24, 14:54
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Lydia G. Jan Sobottka:...
20.04.24, 14:50
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Jan Sobottka wie war...
20.04.24, 14:43
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ANH 19. APRIL 2024...
19.04.24, 12:57
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Ina Weisse Wusstest...
17.04.24, 13:33
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🧡
17.04.24, 00:21
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Ina Weisse Oh das...
17.04.24, 00:18

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