22. juli 2005

zettel

ich muß mir immer aufschreiben, wenn ich bargeld brauche, sonst vergesse ich es. das steht ganz oben, weil ich auf dem weg zur s-bahn am geldautomaten vorbeikomme. und helmut bedeutet helmut-new- ton-stiftung. die muß ich auch kaufen.

ich bin wirklich nicht schuhsüchtig, auch wenn man das jetzt nach dem ganzen schuh- und klamottengedöns und dem einkaufszettel meinen könnte. ich habe unter den siebzehn paaren schwarzer schuhe, außer meinen sich auflösenden lieblingen keine schwarzen schuhe mehr, in denen ich durch den wald und durchs gestrüpp laufen kann. und dann bräuchte ich wieder mal ein paar schöner schwarzer stiefeletten ohne mörderabsatz. grundausstattung halt.

heute habe ich lust, danach zu suchen, was selten ist. meistens graut mir vor der vorstellung, meine zeit mit einkaufen zu verbringen. was mir früher fast alltäglich schien, langweilt mich seit einigen jahren tödlich. ich glaube aus übersättigung. was ja auch irgendwie schade ist, da ich damit der wirtschaft keinen gefallen tue. ich habe eigentlich alles, was ich brauche. materiell gesehen ;-) seltsam wunschlos. im gegenteil - ich empfand es als ausgesprochene bereicherung, mich in den letzten tagen von so viel kleidung und den unnützen schuhen zu trennen.

erleichternd. im wahrsten sinne des wortes. so geht es mir auch mit anderen dingen. in meiner wohnung ist ohnehin kein platz mehr frei für irgendwelchen kram. ich habe von allem genug. ich will noch leichter werden, beweglicher. auch die mitbringsel von reisen werden weniger. letztes jahr habe ich lange hin- und her überlegt, ob ich mir einen kleinen navajo-teppich mitnehme, als ich zu besuch bei glenna, einer weberin in black mesa war.

ich mochte einen kleinen besonders und spürte, dass es gut wäre, das geld direkt ohne zwischenhandel an die weberin weiter zu geben, die mit so viel liebe und bedacht ihre mythen in diese muster einwebt. diese teppiche sind sagenhaft teuer. ich nahm also einen kleinen, der auch meinen rucksack nicht so beschwerte. und im monument valley kaufte ich ein "ceremonial bracelet" mit vierundsechzig türkisen, was ich mir immer schon gewünscht hatte. der kleine teppich hat einen ehrenplatz an der wand in meinem schlafzimmer bekommen.

navajorug

mein herz hängt aber noch mehr an den steinen, die ich in der wildnis fand und mitbrachte. ein zweifarbiger, der aussieht wie einer der roten felsen in utah und ein stückchen aus dem antelope canyon. da kann ich nicht widerstehen. einen stein werde ich immer im gepäck haben, wenn ich abreise.

als ich letzte woche nach langer zeit wieder einmal in einem kaufhaus war, war das gefühl fast wie neu. ich bin beinah ein bißchen staunend herumgelaufen. wie früher, als kind. was es alles gibt. aber haben wollte ich nichts. dann will ich heute mal eine gute tat vollbringen. oder auch zwei.

und dann gen norden. auch wenn's regnet. möwengeschrei und steine finden. vielleicht einen hühnergott. und endlich werfen.
rollinger - 22. Jul, 11:53

Achtung! Stein im Gepäck kann unter Umständen mit Gefängnis enden.

Ich fand in Portugal mal eine Stadt, ganz im Westen. Die ist irgendwie unbekannt, obwohl sie komplett aus Marmor besteht. Alles Parkbänke, Gehsteige und sogar die Schotterwege. Ich habe natürlich davon mitgenommen.
Erstaunlich, daß Italien gar Marmor von dort importiert.

g a g a - 22. Jul, 21:42

...wollen sie mir damit sagen, dass sie aus dem knast posten?!? eimerweise marmor abgeschleppt und nun im zuchthaus. ich dagegen bescheide mich ja mit dem einen oder anderen einzelstück. ich treibe es sogar so weit, dass ich in mich gehe und mich frage, ob ich dem armen stein das wirklich antun kann. ihn aus seiner gewohnten umgebung reißen. sie lachen.

der gemeine isländer ist ja der ansicht, dass man aus island keine steine entführen darf, weil die dann weinen. na ja. das hat mich dann schon gehemmt. und auch nur, weil der rabenschwarze lava- hühnergott mir ausdrücklich mitgeteilt hat, dass er gerne mal ein bißchen was von der welt sehen möchte, hab ich mich erbarmt.

apropos marmor: haben sie schon mal von jenem der sieben weltwunder der antike gehört, das sich mausoleum nennt? das ist so ein marmortrümmerfeld wo noch ein paar säulenfragmente stehen im früheren halikarnassos, heute bodrum (da wo ich die schönen teller herhabe). es war das monumentale grabmal von könig mausolos; seither werden überdimensoniale grabstätten als mausoleum bezeichnet. gehen sie mal einfach davon aus, dass auch ich zuhause einen marmorkrümel herumliegen habe. ich sage jetzt aber nicht woher.
kid37 - 22. Jul, 15:12

Bei Ihrer Liste wundert es ein wenig, daß da nicht "Schwarzgeld" steht. Ist aber sicher besser so. Ich mag übrigens Menschen, die im Kaufhaus noch staunen können. Mir hat mal eine Person erzählt, sie wäre vom ersten Besuch in London "nicht beeindruckt" gewesen. Das hat mich sehr erschreckt.

Es ist auch schön, daß Sie so viele "echte", authentische Dinge besitzen. Nicht das serielle/industrielle "Zeug" ohne Patina und Seele. Steinreiche Zeit und eine freie Wurfbahn wünsche ich Ihnen.

g a g a - 22. Jul, 22:18

london.

ja, london. ich glaube, es macht viel aus, mit wem und warum man sich einem ort annähert.

für mich war london z. b. hauptsächlich eine etappe bei einer reise, auf der ich mich auf die spuren von dylan thomas begab, 1989. ich hatte mir ganz gezielt die orte ausgesucht, die etwas mit ihm zu tun hatten und dann noch ein paar ecken, die mich besonders neugierig machten. es war also meine reise. mein ding.

zum beispiel wollte ich gerne die ecke sehen, wo das alte beatles- studio (nicht das abbey-road studio) war, ein damals in den 60ern wild und wüst bunt bemaltes haus, baker street ecke paddington street. es war nicht mehr wieder zu erkennen. grau, farblos. dann wollte ich wissen, was in der carnaby street von dem flair, der aura von früher übrig geblieben sein könnte.

ich lief kreuz und quer durch die stadt, lief durch parks, staunte über die gestreiften liegestühle, die man mieten konnte. ich besuchte aber nicht ein einziges museum. ich sah mir lieber bill wymans damals neu eröffnete kneipe 'sticky fingers' an.

ich war beeindruckt vom straßenbild, insofern, dass mir die unge- wohnte selbstverständliche eleganz gefiel, mit der männer anzüge trugen. gut geschnittene, wirklich gut sitzende anzüge. das will bei mir schon etwas heißen, da ich eigentlich finde, dass man anzüge nur tragen sollte, wenn man es mit der lässigen haltung von bryan ferry hinbekommt. dann sieht das auch aus. aber wer schafft das schon.

ja london. dann war ich im vogue-building, im keller-archiv. ein ganz wunderbarer moment. ich holte mir dort einen grandios großfor- matigen bildband "the sixties in vogue". ein labyrinth von regalen mit alten vogue-jahrgängen. ich hatte auch das london meiner freundin ilona (die vor kurzem ihren 6. runden geburtstag in marlow feierte) im hinterkopf. 'blow up'.

sie war fotomodell in den sechzigern und siebzigern und erzählte immer wieder von den vielen kurzen trips, wo sie sich in der carnaby street mit neuen schrägen klamotten für heiße parties eindeckten. und dann kenne ich die fotos dazu. das hat noch einmal eine andere dimension, als nur eine idee durch einen film zu haben. das vogue-archiv. gigantisch. wunderbares gebäude.

noch ein großartiger moment - in der westminster abbey in der poets corner zu stehen, auf der suche nach der gedenkstätte für dylan thomas. meine augen wanderten an shakespeare vorbei. an diesem, an jenem. ich fand es nicht. da stand ich irritiert. einer der aufseher kam ein paar schritte zu mir und fragte freundlich, ob er helfen könne. ich erklärte ihm mein anliegen. ich wollte so gerne die gedenkplatte für dylan thomas sehen. er begann zu schmunzeln und meinte, ich solle doch einfach mal nach unten zu meinen füßen sehen. ich stand die ganze zeit auf der gedenkplatte für dylan thomas und habe es nicht bemerkt. das war ein geradezu magischer moment. ich weiß nicht, ob man das verstehen kann.

ich wohnte in einem hostel in "the royal borough of kensington and chelsea", aber eben nur zwischenstation auf dem weg nach wales und zurück. die vielen dunkelhäutigen menschen erinnere ich. die späten einkaufsmöglichkeiten. harrod's hat mich eher enttäuscht, weil ich etwas irgendwie spektakuläreres erwartet hatte. ich fand es sehr schlicht im vergleich zum kadewe, ich war in allen abteilungen und damals muß irgendwie gerade beige und braun modern gewesen sein. die kleidung auf allen etagen war sehr gediegen. aber ganz sicher ein schönes altes haus.

da war ich vergleichsweise eher beeindruckt vom pariser lafayette mit den wunderbaren jugendstil-wandmalereien. diese opulenten rosaroten blütenranken. und ein fantastisches warenangebot (was ich mir dort gekauft habe, sage ich lieber nicht. dafür bin ich schon zu oft ausgelacht worden).

auf jeden fall ist mir sehr bewusst, dass ich zumindest eine ahnung davon habe, was man in london an museen und galerien entdecken könnte. ich meine - wert sich das näher anzusehen, die theater..., das nachtleben. dafür ist es besser, jemanden dort zu kennen. aber man kann nicht alles kennen. "been there, done that...". ich habe nicht das gefühl, mit gutem gewissen sagen zu können, dass ich in london war. es war einfach so kurz und sehr speziell.

paris habe ich ausgiebiger erlebt. mit eben jener ilona übrigens. ich finde paris wunderschön anzusehen, werde aber mit der atmosphäre nicht warm. da ist irgendwie kein link. ich empfand es sehr unterkühlt. aber auch das ist immer sehr subjektiv. wäre ich knallverliebt dort gewesen und hätte in lauschigen lokalen getanzt und getrunken, wäre es wahrscheinlich die herzerwärmendste stadt der welt für mich...

es stimmt, ich kann im kaufhaus staunen. im kadewe heute wieder. ich laufe durch die glitzernden dekorationen und freue mich, dass alles so schön ist. ganz besonders schön. blühende fantasie. diese mühe, die dahintersteckt, um alles verführerisch aussehen zu lassen. ich mag das sehr.

das war jetzt mindestens die zweitlängste antwort auf einen kommentar, die ich je geschrieben habe - länger als die meisten meiner einträge.

ich denke, ich werde sonntag früh losfahren. mittags ankommen, irgendwo am meer. mit dem zug nach sassnitz und dann weitersehen. und ja - freie bahn, mehr als alles andere.
kid37 - 22. Jul, 23:12

Ich war von 1979 bis 1989 regelmäßig, teilweise auch "für länger" in London. Meinen ersten Besuch straight-outa-Wuppertal werde ich nicht vergessen. Die endlosen Regalreihen, mehrgeschossige Plattenläden, die ersten "echten" Punks (haha, 1979!), die gleichzeitige Größe der Häuser und relative Enge der Straßen, Notting Hill, der Camden Lock Market, überhaupt Camden und die Kanäle, King's Road, Carnaby... und dann die Museen: Tate, National, Victoria&Albert - diese spannende Gleichzeitigkeit von ungeheuer Geschichtsträchtigem und schräg Modernem... für mich als recht jungen, sehr unbedarften Menschen eine große Bewußtseinserweiterung.

"He who's tired of London is tired of life", sagte Dr. Johnson. Und das war es, was mich bei der Aussage, "nö, London hat mich nicht so beeindruckt" sehr irritiert hat.

In den 80ern waren Bücher auch noch sehr, sehr günstig in England. Ich habe kofferweise Bücher und seltene Platten importiert. Ein großes Fest. Leider war ich damals noch ärmer als jetzt, ich hätte noch viel mehr kaufen sollen. Übrigens war ic die ersten beiden Male auch auf der Durchreise in London: das erste Mal auf dem Weg nach Schottland, das zweite Mal auf dem Weg nach Wales. Abbey-Road stand dann später auf dem Programm. Irgendwo habe ich noch Dias von meiner damaligen Freundin und mir, wie wir vor dem EMI-Zeichen posieren.

Paris ist genauso, wie Sie sagen. Kühl. Ich kenne einige, die aus Paris mit einem merkwürdigen Gefühl zurückgekehrt sind. Wohl, weil es für sie nicht die "Stadt der Liebe" wurde. Ich habe festgestellt, daß es - wie bei Menschen - oft auf das erste Mal ankommt. Paris ist mir in einer sehr merkwürdigen, überweltlichen Stimmung begegnet. Sehr mild, sehr fremd und doch berührend. Im Jardin du Luxembourg hatte ich eine sehr merkwürdige Begegnung mit einer mit völlig unbekannten Frau. Ein "Mädchen" müßte man vielleicht sagen. Das war Anfang der 80er. ich aß gedankenverloren ein Brot, und sie sprach mich auf Französisch an, obwohl sie später zugab, mich sofort als Deutschen erkannt zu haben (sie war selbst eine Deutsche, die gerade mit ihrem französischen Freund unterwegs war, der kein Wort verstand, als wir dann endlich ins Deutsche wechselten, der aber gleichfalls sehr freundlich war). Irgendwie wollte sie, daß ich sie zum Gare du Nord begleiten sollte, worauf ich aber nicht einging.

Es lag nicht auf meinem Weg, und daß es auch andere Wege geben könnte, war mir in diesen jungen Jahren nicht recht klar. Ich mag die unschuldige Erinnerung daran. Und das Mysteriöse.
g a g a - 22. Jul, 23:29

den jardin du luxembourg erinnere ich auch besonders. in berlin war bereits so ein oktober mit fallendem herbstlaub und aus irgendeinem grund, war in paris noch sommer. wir waren stundenlang durch die stadt gelaufen und die füße brannten und überall war auf einmal alles zu laut und zu viel und zu hektisch.

und dann gingen wir in den park und waren wie verzaubert. die menschen lagen regungslos in der sonne, saßen auf bänken, spielten boule und lächelten, lächelten, lächelten. ein ungewöhnlicher moment.
was ich sehr mochte, war die große moschee von paris. dieser blaugekachelte innenhof. plötzlich in einem arabischen märchen. ich kannte die moschee aus einem spielfilm. ich weiß nicht mehr wie er heißt. nastassja kinski spielt darin eine hauptrolle. vielleicht auch rudolph nurejew. da gibt es eine kurze sequenz, die dazu führte, dass ich unbedingt in diese moschee wollte. oder besser, das teehaus in der moschee.

und auch eine kleine sternstunde: die singenden nonnen in sacre coeur. selten hat mir gesang in einem gottesdienst so gefallen. eigentlich noch nie. wenn man zurückdenkt, fallen einem dann doch wieder sehr viele schöne erinnerungen ein. das musée picasso. (in paris war ich im gegensatz zu london überhaupt in fast jedem nennenswerten museum).

eine antiquarisch alte kleine abendtasche aus echtem schlangenleder auf einem der kleineren unbekannteren flohmärkte für nur wenige francs, weil der unbeholfene privatverkäufer, es nicht sah. darin dieser seltsame anhänger aus messing einer hotelzimmertür mit der nummer siebzehn. heute hängt mein hausschlüssel daran. ich wohne in nummer siebzehn.

picknick in einer verwilderten ecke im park von versailles. wie wir uns über die japaner lustig machten, die wie playmobilmännchen aussahen, in dieser seltsamen parkbimmelbahn. mit ihren gelackten haarschöpfen. wie sie stoisch und stumm auf die abfahrt warteten. lauter brave kleine untertanen.

jetzt hör ich aber auf. sonst wird das hier noch politisch unkorrekt. ich war ja heute in "a gun for hire", da sagt helmut in einer gefilmten vorlesung ein paar entschiedene sätze zu diesem begriff. diabolisches grinsen.

nachtrag. ich frage mich gerade noch, woran ihre begegnung im jardin du luxembourg den deutschen erkannt haben mag. bevor ein wort gewechselt wurde. ich komme nicht dahinter.

und das mit den ersten eindrücken ist wahr. es sind fatale momente.
arboretum - 22. Jul, 23:49

Die weißen Klippen, der Zug, mit den vielen Türen, direkt an den Sitzreihen, der Blick auf Backsteinhäuschen und Hinterhöfe auf der Fahrt zur Victoria Station. Von Anfang an fühlte es sich an wie nach-Hause-kommen, obwohl es noch drei Jahre dauern sollte, bis ich dort für länger bleiben sollte. Ich war nie in der Abbey Road, glaube ich, aber das Haus, in dem David Bowie aufwuchs, das war bei mir um die Ecke. Coldharbour Lane, Brick Lane, Electric Avenue, all die Straßen, die man aus Liedern kennt, dort ging ich einkaufen. Der Geruch der U-Bahn, anders als der der Metro in Paris.

Paris habe ich nur in einer einzigen Nacht ohne Geld erlebt. Fremde, die meiner Freundin und mir etwas zu essen gaben, genau die Dinge, an die wir im Zug aus Bordeaux mit hungrigen Mägen gedacht hatten. Die ihren Joint mit uns teilten, und wie die Freundin sich dann trotz meiner Warnung lässig auf dem Boden räkelte. Ihr panikartiger Aufbruch, als sich prompt einer der beiden bemüßigt fühlte, einen Annäherungsversuch zu machen. Es würde nicht die letzte Situation bleiben, in die ich mich brachte, die völlig hätte daneben gehen können.
Nachts um eins über den Place Pigalle, Männer, die irgendetwas sagten, das ich zum Glück nicht verstand, der Bahnhof, der geschlossen hatte. Vor dem Regen flüchteten wir ins Wartehäuschen einer Bushaltestelle. Ich fror inzwischen erbärmlich, dabei war es erst Mitte August. Wieder sprachen uns Fremde an, drei Nachtschwärmer diesmal, etwa Mitte dreißig, doppelt so alt wie wir. Später luden sie uns zu Kakao und Croissant ein, natürlich wussten sie, welches Café als erstes öffnet. Die Freundin, längst im Halbschlaf, überließ mir die Konversation, dabei konnte ich im Gegensatz zu ihr gar kein Französisch. Sie begleiteten uns wieder zum Bahnhof, als der endlich öffnete. Das letzte, was ich spürte, war, dass einer der Fremden versuchte, mich in den Arm zu nehmen, fast eingeschlafen, gelang es mir noch, ihn irgendwie abzuwehren. Sie passten dennoch auf uns auf und weckten uns sogar, sonst hätten wir garantiert den Zug verpasst. Einer der drei schenkte uns noch eine Flasche Wasser, auf der langen, langen Rückfahrt reichte unser deutsches Geld gerade für eine Nussecke, die wir uns wortlos teilten.
g a g a - 23. Jul, 00:01

solche fragmente sind sehr atmosphärisch. ich mag das gerne lesen.
arboretum - 23. Jul, 00:18

In London erkannte man die Deutschen in jenen Jahren an ihren seltsamen Halstüchern. Vielleicht funktionierte das auch in Paris.
g a g a - 23. Jul, 00:23

sie meinen, herr kid mit palästinenser-tuch und parka auf der park- bank? und ich dachte immer, er wäre ästhet. na ja. so wird man nach und nach desillusioniert.
arboretum - 23. Jul, 00:28

Parka? Glaube ich nicht. Eher war Herr Kid einer der coolen Jungs mit Lederjacke. Schwarz wie seine Haare, würde ich vermuten.
kid37 - 23. Jul, 00:32

Dieses Lied hat Flügel

Diese Frau, dieses Mädchen (ich war 17, sie höchstens 18) erkannte mich sicher an den vielen kleinen Details, mit denen man seine Herkunft herausatmet. Vielleicht hatte ich den typischen Rucksack neben mir, das Flair des Interrailers (denn so kam ich nach Paris), die Art, ein Käsebrot zu essen... ich war damals ja noch provinzieller als jetzt. Nein, mich wundert das nicht, ich habe auf dieser Grand Tour per Interrail einige entnervte letzte Hippies getroffen, die allergisch auf diese deutschen Rucksacktouristen reagierten... Diese Frau dieses Mädchen schien wie aus einem David-Bowie-Song entsprungen, und einzelne Aspekte dieser Geschichte kann ich mir bis heute nicht recht zusammenreimen.

In London hatte ich einmal eine ähnliche merkwürdige Begegnung mit einer Ballonverkäuferin auf der Carnaby Street. Die aufsprang, mich packte, mir aufgeregt eine Traube heliumgefüllter Ballons in the sky zeigte und auf meine Nachfrage, ob es vielleicht ein gutes Omen sei, mir nur verschwörerisch in die Augen blickte und meinte, "just we two can see it". Ok, sie beide als erfahrene Frauen, kichern sich jetzt eins, aber es waren merkwürdige Belgeitumstände und keine zwei Sekunden später würdigte sie mich keines Blickes mehr (und ja, mein Portemonnaie war auch noch da ;)) - und überhaupt war alles entrückt uind verrückt und vielleicht hätte ich einfach dasselbe rauchen sollen und ich hätte kein Rätsel mit nach Hause getragen. Aber so ist es mir lieber.

Gerade fällt mir noch die steinalte halbechte Baronesse im Zug in Südfrankreich ein, aber darüber könnte ich mal einen eigenen Blogbeitrag machen. Die Nummer "17" hat mich nämlich an eine große, alte heimliche Liebe erinnert, wegen der ich nach Hamburg zog (na ja, nicht nur, aber so ein klein wenig), und die mal ein sehr schönes Lied über das "Hotel 17" in Greenwich Village schrieb. "Sag bitte nicht, wir sind zu verschieden...." - und das sang sie mit ihrer unvergleichlichen Stimme, wegen der ich überhaupt so berührt war. (Und irgendwann habe ich sie sogar mal kennengelernt, weil ich mir das ja vorgenommen hatte. Und ich denke, sie ist ein Knaller, aber es ist schon gut so, daß da nie was draus wurde. Denn diese Frau kann mich heute noch, nur durch ihre Stimme, zum Weinen bringen. ;-))
g a g a - 23. Jul, 00:43

ich bin platt.

wegen einer heimlichen liebe. ich fasse es nicht. ich meine - das ist so ein thema. also jetzt nicht meines direkt. ich bin u. a. eher nach berlin gezogen um mich möglichst schnell und möglichst gründlich in irgendwen zu verlieben, weil ich dachte, da wären genug männer nach meinem geschmack unterwegs, paradiesvögel. mir gefallen ja immer nur so ... ähm. na ja. schwer einzuordnende exemplare. aber wegen einer konkreten person, die man noch nicht kennt - das ist - phantastisch. kino. dass man wegen einer stimme austickt, verstehe ich auch. irgendwie ist das sehr verrückt und - sehr klasse.

die heimlichen lieben, die mich auch als - sagen wir - rosaroter faden begleiten, werden dem zwölften haus zugeordnet. man sagt das bei venus in zwölf. ist aber bei ihnen gar nicht. bei mir nebenbei auch nicht. wenn auch zwölftes haus massiv besetzt. das haus der geheimnisse. und neptun und fisch zugeordnet. der fische-mond träumt auch viel. und auf umwegen gelangt er dann in der konkreten welt ans ziel. manchmal an ein ganz anderes.
kid37 - 23. Jul, 01:05

Ich hatte, und das bitte ich in die Blog-Archive zu verankern, NIE ein Palästinensertuch. Ich besaß, mit zwölf oder so, einen Parka. Aber mit so einem Teil war ich NIE nie Paris. (Andererseits besitze ich mittlerweile wieder so Uniformjacken/ Cargohosen/LKW-Planenzeugs... es kommt ja alles wieder.)

Ein seltsamer Moment gerade. Ich habe mir eben die alten CDs hervorgekramt - und sehe gerade, das hatte ich völlig vergessen, daß sie mir auf eine ihrer letzen CDs eine persönliche Widmung geschrieben hat. Das ist schon sieben Jahre her, sehe ich gerade. (Wir sind uns nur zwei-, dreimal begegnet und haben uns vielleicht zwei Stunden unterhalten. Es war mehr so ein Schwarm von mir.)

Ja, die Heimlichkeit des zwölften Hauses. Auch darüber gäbe es einiges zu erzählen...
arboretum - 23. Jul, 01:07

Sagen Sie mal, Herr Kid, wie war das denn nun genau da mit dem Mädchen und dem Gare du Nord? Mich hatte die Geschichte an etwas erinnert, und nu wüsste ich schon gern, welche Version die richtige ist. Sind Sie mitgegangen und haben Sie sie geküsst oder doch nicht?
g a g a - 23. Jul, 01:22

oh. hm. ja was jetzt. vielleicht ist die erinnerung eingetrübt und man weiß manchmal nicht mehr was wunsch und gedanke und was wahr war. ist ja sehr lange her.

vielleicht muß auch die widmung in der cd völlig neu interpretiert werden.
kid37 - 23. Jul, 01:25

Sie und ihr Gedächtnis!

Wollen Sie Geschichten oder wollen Sie Geschichte? ;-)

Nein, ich erinnere mich ganz gut. Ich lüge nur in meinem eigenen Blog, bei Frau Gaga würde ich das nicht machen. Wir unterhielten uns, ab und an schaltete sich dieser "Freund" ein, bei dem ich mich später frage, ob er wirklich ihr Freund war oder was, und ich lehnte eine "freundliche Begleitung" ab. Kuß, kein Kuß? Haben Sie denn nie das Hotel New Hampshire gelesen? Wir sind die Meister unserer eigenen Träume.

Ich hätte dieses Mädchen zum Gare du Nord bringen und küssen sollen. Das wäre die bessere Geschichte gewesen. Aber danach kommt das Ende, und ich möchte lieber die Illusion.
("...wo Wort an Wort an Wort an Wort sich an das nächste reihte." Die Braut..., "Überall")

@ Frau Gaga: Nein, die Widmung ist ganz harmlos. Sie ahnte ja nichts und war zudem eher ein wenig sauer, weil ich sie mit blöden spitzen Fragen genervt hatte. Ein paar Wochen zuvor hatte ich ihr aus Versehen in einem ultraheißen Club eine eiskalte Flasche Bier in den Rückenausschnitt ihres Kleides gepreßt. Erotisch aufgeladener und näher kamen wir uns nie, sieht man von ihrer Frage "Willste noch 'ne Coke?" ab.
arboretum - 23. Jul, 01:34

Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob die Version mit Kuss die bessere Geschichte gewesen wäre. So sind sie ihr wahrscheinlich sehr, sehr lange im Gedächtnis geblieben als der Junge, den sie gerne geküsst hätte, der aber leider nicht mitkam zum Gare du Nord.

Gut möglich, dass ich als Teenager einmal das Hotel New Hampshire las, aber ich erinnere mich nicht mehr daran, vermutlich hat es mich nicht so sehr beeindruckt.

Kann das sein, dass Sie nicht so ein guter Lügner sind? Dazu braucht man ja eigentlich auch ein gutes Gedächtnis. So gesehen, könnte ich wahrscheinlich ziemlich gut lügen - ich tu's aber nur selten.
g a g a - 23. Jul, 02:08

herr kid weiß immer sehr geschickt, beinah wie zufällig, die inte- ressantesten momente seiner abenteuer in nebensätzen einzu- schleusen. eine eiskalte bierflasche aus versehen in den rücken- ausschnitt gedingst. da muß man aber schon ganz schön nah dran - äh - stehen.

und auch superspannend wie ich finde: welche sorte fragen denn? wie muß man sich das ungefähr vorstellen? denn immerhin waren sie ja interessiert. hat ihre ungeschickte kleine venus wieder ein bißchen herumgestochert anstatt die junge frau zu umgarnen? ich werde nicht ganz schlau aus ihrer selbstdarstellung. einerseits wird ja immer auf fürchterliche schüchternheit beharrt und andererseits... ts ts ts
arboretum - 23. Jul, 10:37

Es waren übrigens die buntgefärbten Windeln um den Hals, die die Deutschen in London als solche verrieten. :-)
g a g a - 23. Jul, 13:32

stimmt. buntgefärbte windeln, die ein bißchen aussehen wie verbandsmull. das war so ganz am anfang der achtziger. wenn man lange genug gräbt, stellen sich die bilder ein. seltsam. windeln. ich erinnere mich, dass es zu der zeit überhaupt fast normal war (es sei denn man war popper oder hardcore-punk) sich irgendwelche tücher und flatterschals um den hals zu wickeln. da gab es so diverse wickeltechniken.

ich hatte so ein großes schwarz-rot gebatiktes indisches tuch, mit diesen typischen arabesken und paisley-mustern. eine zeitlang galt es in, sagen wir mal räucherstäbchen-affinen kreisen als trend oder wie man das nennen soll, die tücher so umzulegen, dass drei tuchzipfel vorne hingen. sieht völlig bescheuert aus.

so wurden von vielen auch die palästinenser-tischdecken umge- wickelt, egal ob parka oder lederjacke mit dem großen A drüber. ich hatte keine tischdecke um den hals, weil mir die zusammenhänge nicht recht klar waren, jeder zweite damit rumlief und ich es ausge- sprochen undekorativ fand.

ich kannte aber einige, die so ein tuch hatten. es gab schwarz-weiß und rot-weiß. ich sehe es wieder vor mir. komisch, sieht man heute überhaupt nicht mehr. ich sage deswegen komisch, weil es am kott- busser tor und an gewissen treffpunkten am alex tatsächlich immer noch einige sid vicious-wannabees gibt. generationen später immer noch die gleichen klamotten und frisuren.

ich denke dann immer an früher, wenn ich die aufgestellten haare und rot-grünen irokesen sehe und denke flashback. eigenartig, wie sich das gehalten hat. niedlich irgendwie. ich mag sie ja, diese jugend- lichen totalverweigerer, die einfach den lieben gott einen guten mann sein lassen.
arboretum - 23. Jul, 14:40

Drei Zipfel vorne, genau. Sah völlig bescheuert aus. Die Mode kam aber schon Ende der 70er auf, jedenfalls dort, wo ich lebte. Hatten diese Palästinenser-Tücher nicht auch noch einen speziellen Namen? Mir ist so. Ich weiß es aber nicht, da ich keines besaß, ich mochte die nie. Gut, dass die in der Versenkung verschwunden sind.
Im Mai beobachteten meine Freundin und ich die Greifswalder Punkszene, wie sie sich am Brunnen des Fischmarkts geduldig gegenseitig frisierten. Es dauerte ewig, bis Punkjunge 1 mit den Hörnern von Punkjunge 2 zufrieden war, da ging irre viel Haarspray drauf. Wenn man bedenkt, dass diese Sprays mit extra starkem Halt erst Mitte der 80er aufkamen, wie mühsam muss das früher gewesen sein. Haben die eigentlich auch im Sitzen geschlafen, wie weiland die feinen Damen?
g a g a - 23. Jul, 14:53

haarspray haben die schon immer genommen, dann halt umso mehr. da ist dann schon mal einiges von dem zusammengeschnorrten für haarspray draufgegangen. meine mutter hat ja auch immer haarspray im badeschränkchen gehabt und das war eingentlich ganz schön pappig und klebrig. ich glaube nicht, dass da viele mit zuckerwasser experimentiert haben; ökomäßig waren die szene ja sowieso unbeleckt. da war ja eh schon alles wurscht. hau weg.

ich hatte ja eine eher kurze, ästhetisch kokettierende phase mit dieser richtung in der ersten hälfte der achtziger. da war wenig haarspray im spiel. aber so eine schwarze rattenfrisur hatte ich und hundehals- bandmäßigen schmuck. böser blick dazu und exploited gehört. seltener ramones und dead kennedys, die waren mir nicht schwermütig genug. aber so ganz ernst konnte ich das nie nehmen, dafür war ich zu dicht dran an der szene. und wenn man hinter die kulissen schaut und dann mitkriegt, wie sich einer mit poppermäßiger eitelkeit stundenlang im bad die haare macht, damit der irokese sitzt - na ja.

die haben nicht im sitzen geschlafen. die sahen morgens einfach nur ziemlich scheiße aus. und dann ab ins bad zum frisierschränkchen.
arboretum - 23. Jul, 15:16

Es ging mir auch mehr um die Menge - ich habe ja gesehen, wie viel die Greifswalder Kids von dem extra strong-Zeugs brauchten. Zuckerwasser haben wohl eher die Ost-Punks benutzt, zumindest hat mir das mal jemand erzählt.
g a g a - 23. Jul, 15:23

mir hat mal einer erzählt, dass eine flasche spray für drei tage reicht.
arboretum - 23. Jul, 15:53

Jene Kleinstadt-Punks waren sehr jung, die mussten wohl noch üben (immerhin waren sie so schlau, es nicht daheim zu machen, da klebte wenigstens nicht hinterher das Badezimmer). So saßen sie mit ihrem Hund am Brunnen und träumten sich wahrscheinlich weg in die große, weite Welt. Nach London vielleicht.
g a g a - 23. Jul, 16:05

bild aus den achtzigern

gaga84

das war 1984. rechts die erwähnte rattenfrisur. und um den hals ein doppelt und dreifach geschlungenes reptilienhalsband. und vor allem und immer: der typisch pubertär-trotzig böse blick. bloß niemals nicht lächeln. das war total verpönt. zum glück hat sich die krankheit gelegt. und: schwarz lackierte fingernägel. die indientücherphase war da lange vorbei. nach der rattenfrisur kamen stoppelhaare, wie links. und dann ließ ich sie wieder wachsen.
kid37 - 23. Jul, 20:37

Herr Gaga, Sie waren ja ein böser Punk!

Wenn ich mal kurz die Damenrunde unterbrechen und Peter Hein zitieren darf: "Die Gammelpunx fanden wir früher schon scheiße."

Also wirklich. Die sollen in 'nen Copy-Shop und ein Fanzine machen. Oder meinetwegen mit 'nem Euro in ein Internet-Café und ein Blog betreiben. "Die automatischen Straßenkinder" oder "Atomtoter Sozialauswurf", so oder ähnlich würde ich das nennen. Da gäbe ich denen auch ihren Euro, wenn ich dann abends was Interessantes lesen kann.

Zuckerwasser ham wir auch im Westen genommen. Die im Osten hatten doch gar keen rüschtijen Zucker! Wir haben auch und vor allem Seife genommen (doof bei Regen) - das nur mal zum Gerücht, Punx würden keine Seife kennen, ha!
Cola, Fanta, Bier - schmier ich in die Haare mir.

Anfang der 80er kamen dann aber auch diese Gels mit EXTRA STRONG Zusatz heraus. Und so ein spezieller Haarwachs, der aber recht teuer war. War aber für die dann zugesprayten Gothic-Langhaar-Frisuren (Typ tote Zimmerpflanze) dringend von Nöten, um die Spitzen wieder zu separieren und ein wenig aufzupeppen.
g a g a - 23. Jul, 20:48

hey hey hey, kid!

böse war ich allerdings. meine leichteste übung. es kam auch durchaus schon mal vor, dass mich eine ältere dame von hinten für einen jungen mann gehalten hat. zumal ich unterwegs auf asphalt zu einem gewissen aggressiven stechschritt neige. und ich hatte zu der zeit eine schwere rock- und kleiderallergie (nicht die musik ist gemeint). tussiklamotten waren mir absolut zuwider. hat sich dann aber später gelegt und ins gegenteil verkehrt. von einem extrem ins andere, wie immer halt, naturgemäß.

aber wenn sie sich schon so weit aus dem fenster lehnen, mit plastischen frisurenbeschreibungen und "zuckerwasser ham wir auch im westen genommen", dann will ich doch hier jetzt mal auch ein bild sehen.
kid37 - 23. Jul, 21:16

Hehe, Provo-Power. ;-) Ich schaue mal, es gibt leider nur wenig Bilder aus dieser Zeit, weil ich das Fotografiertwerden haßte. Aber vielleicht schaffe ich es heute abend noch, in der Fotokiste rumzuwühlen... sonst müssen Sie bis nach Ihrem Urlaub warten.
g a g a - 23. Jul, 21:28

ich kann nicht warten!!! sie wissen doch, ich bin ein bilderjunkie.
arboretum - 23. Jul, 21:55

Gab's nicht mal ein Foto vom jüngeren Herrn Kid in seinem Blog? Ich glaube. So eins mit Sonnenbrille(?)? Keine Ahnung, ob das aus den 80ern war, aber es war definitiv aus dem vergangenen Jahrhundert.
kid37 - 23. Jul, 22:13

Was heißtnhierjünger? Das Foto ist vielleicht, sagen wir mal, sieben Jahre alt. Das ist quasi aktuell. Ich glaube, ich habe sogar das Ringelhemd noch. Definitiv aber noch die Jacke. Die Schuhe waren mir immer eine Nummer zu klein (mußte ich aber haben) und wurden neulich dem Basar gespendet. Hat bestimmt ein Konfirmant getragen.
arboretum - 23. Jul, 22:19

Tschuldigung, tschuldigung. Sollte heißen von einem jüngeren Herrn Kid. Denn das waren Sie dann ja. Sieben Jahre jünger als jetzt. Und vergangenes Jahrhundert stimmt auch.
g a g a - 23. Jul, 22:37

das foto kannte ich ja schon. und auf dem berliner blog-dingens-treffen haben sie auch eins angehabt! ja, das wird alles protokolliert! also bitte ein etwas älteres. ich hatte das oben verlinkte auch unter eher aktueller einsortiert. schade, dass wieder ein ahnungsloser photograph zugange war. sie sind ja völlig geblendet. ich denke, ich werde mal ein paar ordentliche starfotos von ihnen machen, dann wird das was!
arboretum - 23. Jul, 22:45

Herr Kid, Sie sehen, Frau Gaga versucht, Sie mit allen Mitteln nach Berlin zu locken. Erst waren es die Altkleidersäcke, jetzt sind es Starfotos. Wie können Sie da überhaupt noch widerstehen? ;-)
g a g a - 23. Jul, 23:17

ringelrucksackdas mit der altkleider-aktion hat ja auch schon sehr schön geklappt. ich muß sagen, dass ich mit seiner leistung durchweg sehr zufrieden war. nicht jeder würde sich mitten in der nacht in einen kalten zug setzen, um schwere säcke zum rotkreuz-container zu schleppen. alle achtung! aller- dings war im anschluss doch die müdigkeit so groß, dass er sei- nen kleinen seesack einfach achtlos im badezimmer fallen ließ. je nun. wer wollte ihm das verübeln. nun dachte ich, ich sollte mich auch einmal revan- chieren. denn insgesamt ist er ja willig und folgsam. da kann man sich nicht beschweren.
kid37 - 23. Jul, 23:55

Haha, wenn Sie wüßten, wer diesen herrlichen Schnappschuß gemacht hat. Sie würden in den geringelten Seesack beißen ;-)
Ich schaue übrigens immer so geblendet. Das liegt an der strahlenden Zukunft.

Ich bin jetzt zu weinselig, wie Sie spätestens an den dämlichen Kalauern oben gemerkt haben dürften, sonst würde ich Ihnen in Replik ein Bild meines Bades schicken, auf dem vor der Wanne ein schwarzweiß-gestreifter Teppich liegt. Das fügt sich ja alles ineinander.
arboretum - 23. Jul, 23:59

Ihre Therapie-Sitzungen scheinen gut zu wirken, Frau Gaga, Sie haben Herrn Kid voll im Griff. Dann kann es ja nicht mehr lange dauern, bis er Ihnen auch aus der Hand frisst. ;-)
g a g a - 24. Jul, 00:38

wie?

ich beiße doch nicht in seesäcke. na wer könnte den schnappschuß gemacht haben. sie mit selbstauslöser? das lässt mich nicht beißen, eher verwundern, weil ein bißchen ahnung von der knipserei haben sie dann ja doch. um nicht zu sagen einige. also eher nicht. na dann vielleicht irgendeine verflossene? ist mir doch schnurz.

ja. der streifenteppich liegt auch hier vor der wanne.

liebe arboretum, man soll den tag nicht vor dem abend loben. obwohl - es ist ja schon ziemlich dunkel ;-)
arboretum - 23. Jul, 16:30

So manches legt sich zum Glück. ;-)
Ringe trug ich auch, jede Menge, ganz schmale, zierliche, dafür fast an jedem Finger einen, und meine Fingernägel waren meistens bordeauxrot. Ein warmschimmerndes Braun war auch noch häufig zu sehen, aber ich hatte auch buntere Phasen (ich erinnere mich auch noch an ein selten benutztes dunkelblau, schwarz und ein paar schrille Farben). Meine Haare waren länger als Ihre, standen leicht antoupiert hoch (und das Badezimmer klebte ;-)), aber der Pony war oft zu lang und fiel mir in die Augen. Schwarz trug ich auch viel, damals war ich jung genug, dass es an mir gut aussah, trotz heller Haut. Heute bin ich damit vorsichtiger.

Nachtrag: Ich besaß auch jede Menge bunter Kajalstifte. Heute komme ich abwechselnd mit zwei Farben aus.

g a g a - 23. Jul, 16:38

die erweiterung der nagellackpalette in allen regenbogenfarben kam bei mir später und die haarfärbe änderte sich auch fast jährlich. ich glaube vor den schwarzen haaren, in der indientücherphase hatte ich immer rote haare, aber nicht mit henna gefärbt, weil mir das zu unkontrollierbar war. nach der rattenphase wurden sie wasser- stoffblond. fast weiß. irgendwann hatte ich eine weizenblonde lange mähne. aber wenn man sich die haare von näher betrachtet hat, waren die schwer am bröckeln. nach und nach wurde es dann immer moderater, back to the roots. ich war dann auch irgendwann mal neugierig, wie die haare eigentlich ungefärbt aussehen. ich hätte mal wieder lust mir die fußnägel ein bißchen schräg zu lackieren. ewig nicht gemacht. schwarze klamotten werde ich wohl nie aus meinem schrank verbannen. die farbe gibt immer so ein zuhausegefühl beim anziehen. gerade schwimmt ein overall im schwarzen farbbad.
arboretum - 23. Jul, 16:51

Bei Röcken und Hosen ist das bei mir nicht anders, auch finden sich noch etliche schwarze Oberteile in meinem Schrank, aber die bleiben da meistens auch drin. Schwarze Unterwäsche, natürlich, wird immer gern genommen.
Die schwarzen und roten Haare wie auch die bunten Zehennnägel habe ich immer meinen Schwestern überlassen. Schon damals hatte nie die Geduld, Fußnägel zu lackieren, und auch meine Fingernägel bleiben so wie sie sind.
g a g a - 23. Jul, 17:02

es ist ja auch ein elendes gefrickel mit dieser lackiererei und dem wieder wegschmiergeln. manche kultivieren ja das tragen bröckelnder nagellackfragmente zu einer eigenen ästhetik. richtung schlampen- look incl. zerrissener netzstrümpfe. würde mich mal interessieren, wie dieses detail eigentlich so auf männer wirkt (nicht die strümpfe, das ist ja klar). vielleicht, wenn man das morbide an sich mag. habe ich nicht ausprobiert. das mit dem bröckelnden lack. nicht so mein ding. das können eigentlich auch nur schlampenfreunde beantworten.
g a g a - 23. Jul, 17:47

ja! bunter kajal.

schnee von gestern. dunkelblau und dunkelgrün. das war einmal. aber für kriegsbemalung bin ich immer noch allerbestens gerüstet.

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