16. oktober 2005

im hintergrund der fernsehpreis. ton aus. als dietmar schönherr gegen ende die bühne betritt, um seinen ehrenpreis entgegenzunehmen, und die kamera ins publikum auf die sichtlich gerührte vivi bach mit der wunderbaren grauen mähne geht, mache ich den ton wieder an.

wie gerne ich die beiden mag. immer schon. schon als kind. und als erwachsene sowieso. ein moment, wo ich gerne hätte dabeisein mögen. (außer vielleicht noch, wenn ulrich mühe da gewesen wäre, um seinen preis entgegenzunehmen... aber der hätte ja sicher seine nicht minder bezaubernde frau dabei gehabt...)
rollinger - 17. Okt, 15:44

Ja, Dietmar Schönherr in seinen Rollen immer spitze. Aber wehe er gibt ein Interview. Da redet er ganz gruseliges, dummes Altmännerzeugs. Ist ja auch ein alter Mann, aber irgendwie scheint das der Altersstarrsinn. Aber einfach wenn man ein Leben lang von den Damen verehrt wird, kann man da geringschätzig sein wie man will, die Damen lieben ihn auch dafür.

Seit einem Interview, hatte er bei mir ein wenig verloren. Beim Götz George war es dann irgendwann umgekehrt.

g a g a - 17. Okt, 16:41

? ich bin platt. der alte dietmar schönherr soll geringschätzige äuße- rungen über seine verehrerinnen gemacht haben? ich erinnere, er hat noch bis in die neunziger ganz schlaue sachen von sich gegeben, von seinen politischen aktivitäten ganz zu schweigen. aber natürlich gut möglich, dass er unlängst irgendeinen umnachteten blödsinn von sich gegeben hat, so viel kriegt man von ihm ja auch nicht mehr mit. gestern allerdings schien er sehr klar und war rührend. er ist mir einfach sympathisch in seiner völlig unopportunistischen art.

ja götz george. einige hatten wohl ein merkwürdig flaches bild von ihm, durch eine überidentifikation mit schimanski. er war schon immer sehr facettenreich. götz george hat tiefgang ohne damit zu kokettieren. völlig unaffektierte darstellung. haben sie den film gesehen, in dem er einen alzheimerkranken alten mann spielt? da sitzt man nur noch sprachlos davor.
rollinger - 18. Okt, 10:04

Ja, in den 80er kuckte ich eigentlich kein TV in den frühen 90er hatte ich keinen TV. Wenn aber die Leute erzählten, dann war das Lindenstraße oder von diesem rotzbremsigen Schimanski.
Erst durch meine Frau kam ich dazu den Typ dann mal in anderen Filmen zu sehen und bin seither sehr angetan von Götz George.
Ich verstand nicht, daß er früher so scheiße daherkam, weil er die Rolle so gut spielte! Weil ich glaubte, der ist so flach!

Den Film mit Alzheimer oder er als Kriegsverbrecher oder als Massenmörder. Wirklich alles der Wahnsinn. Ich bin sehr begeistert.

Kennen Sie eigentlich den Jubiläumstatort mit "Lena Odenthal" .
Da tauchen sogar UFOs auf und Dietmar Schönher (nicht als Cmd McLean ;-) ) und Nina Hagen serviert Dietmar das Essen. Sehr schräg und sehr lustig. Wurde leider nie mehr ausgestrahlt.

g a g a - 18. Okt, 10:40

schade.

den tatort kenn ich leider nicht - ich gucke das zu unregelmäßig und dann entgehen einem solche kleinen sternstunden. ich habe so ein paar spezielle tatorte auf video. z. b. diesen klassiker reifezeugnis mit nastassja kinski, christian quadflieg und der wunderbaren judy winter, wo noch wolfgang petersen regie geführt hat. der film war ja damals geradezu ein skandal. zum einen wegen des plots 'verheirateter lehrer liebt minderjährige schülerin' und weil die damals 15jährige nastassja ihre zarten kleinen hühnerbrüstchen gezeigt hat. ein sehr atmos- phärischer streifen. auch in meinem verstaubten archiv, rot - rot - tot, ein weiterer tatort aus den siebzigern, mit dem grandiosen curd jürgens, der war ja auch ein ganz großer. auch schön: der kalte tod, einer mit lena odenthal, der mich völlig gefesselt hat. spielte in der pathologie. mit matthias habich und der schönen sophie von kessel. der war sehr subtil und spannend gemacht. genau die art von grusel, die mir gut gefällt. schön authentisch aufbereitet. und noch ein sehr feiner: peggy hat angst
kid37 - 18. Okt, 16:00

Da haben Sie aber wirklich vier Klassiker genannt. In "Peggy hat Angst" war damals auch die Musik spektakulär und gelang sogar in die Charts, wenn ich mich recht entsinne.
rollinger - 18. Okt, 14:09

Odenthal Tatort ist ein wenig Pflicht , weil der ja immer in meiner Heimatstadt spielt wo ich immerhin 30 Jahre lebte.
Den mit Nastassja kenne ich, der wird oft gezeigt.
Sehr schön sind auch immer wieder die Monthy Python Witze die ab und zu im "Tatort" auftauchen.
Die Odenthalfolgen sind dann mal dumm geworden als sie plötzlich für eine Folge lesbisch war und aussah wie der junge "Horst Buchholz", absolut lächerlich. Aber ihr Kollege Coppa ist die bessere Figur.
Bestes Tatortgespann ist zur Zeit äh Köln(?) mit Jörg Schüttauf und Fr. Sawatzki. Ganz groß die Zwei!

Legendärste Folge für mich ist "Tod im Häcksler" spielt ungefähr da wo ich jetzt wohne (als onicht ganz so weit). Ben Becker spielt da mit und erwähnt auch, daß man diese Gegend jetzt "pfälzisch Sibirien" nennt.
Schön ist, wie die Leute hier sagen. Ab dem Eisthal heißt die Landschaft "die alte Welt".
"Mir ware geschdern in de ald Welt" und jeder weiß was gemeint ist.

"Tod im Häcksler" hat ein bissl ärger gegeben, weil da schon ein bissl arg dick aufgetragen wird. Man hat eher das Gefühl es spilet im zweiten Weltkrieg.
Ben redet einen Satz auf pfälzisch und das ist fehlerfrei!

PS: Wissen Sie wieso Domink Raacke so perfekt kurpfälzisch redet (in "die Apothekerin)?

arboretum - 18. Okt, 18:45

Frankfurt, Herr Rollinger. In Köln haben sie nicht so eine Skyline.
g a g a - 18. Okt, 22:27

ich habe nicht so viele odenthal-krimis gesehen, aber dass die sexualität der figur sehr im hintergrund steht, war klar. das gibt dann auch den interpretationsspielraum in die richtung einer frauen- zugewandten orientierung, die ulrike folkerts entspricht, und was ich besser finde, als ein hetero-klischee zu bedienen. soweit mir bekannt ist, ist ihr die rolle auf den leib geschrieben und sie hat durchaus einen gewissen einfluss auf details der drehbücher, wenn sie will. insofern war es sicher keine dummheit in einem der bücher, sondern eher ein versuch, das thema unspektakulär als selbstverständlich einfließen zu lassen.

ich bedaure ja beinahe, dass ich selbst keinerlei gleichgeschlechtliche veranlagung habe. das erweitert doch nur den horizont und die möglichkeiten. nicht, dass ich wirklich darunter leiden würde. ich nehme an, dass die private lena odenthal wieder in den hintergrund gerückt ist, weil man damit eine zweite zu interessante geschichte erzählen würde, die zu sehr vom plot des krimis ablenken würde. es ist leider noch nicht ganz so selbstverständlich, wie es sein könnte. insofern bin ich auch sehr glücklich über unseren berliner bürger- meister, der da keinerlei versteckspiele in irgendeine richtung kultiviert aber auch nicht aufdringlich damit hausieren geht..

bei fast allen anderen kommissaren gibt es kleinere private szenen, und sei es nur beim abendbrot am küchentisch oder ein kleines telefonat. das muß nicht weiter erklärt werden, deswegen fließt es so selbstverständlich ein. ich wünsche mir eine welt, in der das thema der sexuellen orientierung eher als langweilig empfunden wird. oder zumindest nicht als spektakulärer als eine heterosexuelle veran- lagung. und das sage ich als hoffnungslos (oder lieber ...-voll ;-)) auf männer fixierte frau. eigentlich kommt es mir ein wenig überholt vor, solche dinge heutzutage überhaupt noch zu artikulieren.

odenthals kollege ist natürlich ein sympathischer exot, der alte indianer. und dass sie auf frau sawatzki abfahren, hatten wir ja schon mal ausführlich besprochen. da sag ich jetzt mal nichts mehr dazu...

das mit dem eisthal und der 'alten welt' ist etwas sehr schönes. da meint man dann immer so ein raunen von alten versunkenen ritualen zu hören, die es neu zu entdecken gilt... archaisch irgendwie. und da sind sie mittendrin - schön.

ich glaube, sie haben mal ben beckers eine scheibe mit zu ihren lieblingen erklärt. ich muß mir die jetzt doch mal anhören. ich bin bei ihm immer etwas zwiegespalten, aber seine stimme ist wirklich hammerhart. gänsehautmäßig.

tod im häcksler habe ich leider auch verpasst und klingt ziemlich kultverdächtig. warum der dingens den dialekt draufhat - je nun. er kommt daher oder hatte einen guten lehrer. na? nun muß ich sagen, dass dominik raacke zu den schauspielern gehört, die ich weder besonders schlecht noch besonders umwerfend finde. er macht seine sache gewiss ordentlich, aber löst bei mir leider nix aus - das hatte ich ja auch schon mal erklärt - ich brauche da einen erotischen kick, sonst schalte ich auf dauer innerlich ab.

da fällt mir noch ein: polizeiruf 110, da sind auch ganz hervorragende folgen entstanden, gerade auch noch zu ddr-zeiten. grandiose folge: eifersucht mit uwe kokisch (der mich ziemlich äh... nervös macht, in diesem film) und dem ganz wunderbaren lied als ich fortging, der titelsong dieser folge. ein unglaublich schönes lied. kennen sie bestimmt. sollte man einfach kennen. eine herzzerreißende hookline.
rollinger - 19. Okt, 10:33

oh ja danke..Frankfurt ist das natürlich.

Der Song ist doch der "Als ich wie ein Vogel war..."
Ja ..sehr gut.
Ach ich wollte ihnen ja mal Demosong Silly schicken, solls auch was von Ben sein?

g a g a - 19. Okt, 11:07

au ja!

bitte bitte musik schicken! (gagavision kringel t-online . de)
als ich wie ein vogel war ist ein anderes lied. habe ich vorhin erst gehört; bei mir ist gerade wieder der ostende-sampler dran. auf dem sind beide lieder in coverversionen. 'als ich wie ein vogel war', hat eine weitaus weniger sentimentale melodie. bei 'als ich fortging' muß ich schon ab und an das taschentuch bereithalten.
mark793 - 19. Okt, 23:48

Herr Rollinger, der Ufo-Tatort mit Lena Odenthal war wirklich der abgefahrenste, den ich je gesehen habe. Was nix heißen muss, da ich in den letzten Jahren wenns hoch kommt einen pro Halbjahr gucke. Aber das war wirklich endschräg - wie sich zum Schluss der Wasserturm im Wald als Rakete in den Nachthimmel hebt.

Ich glaub ja, das sollte so bisschen ne Akte-X-Parodie sein. Schade, dass dieses Kleinod nicht mehr gesendet wurde.

g a g a - 20. Okt, 01:28

das hört sich ja in der tat außerordentlich abgefahren an. da kann man schon mal gucken, was absehbar wiederholt wird.
schmerles - 20. Okt, 21:33

Schönherr und Bach habe ich auch immer gern gesehen. Wünsch Dir was, meine ersten richtigen Fernseherfahrungen , an die ich mich richtig erinnern kann. Konsum davor natürlich auch mit Zauberkarusell, Flipper, Flicka und Lassie.

g a g a - 20. Okt, 23:23

"meine ersten fernseherfahrungen, an die ich mich richtig erinnern kann" dann sind wir wohl gleich alt. ich habe diese anarchistische sendung sehr geliebt und vivi war immer eine augenweide. heute noch.

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