24. Juli 2014
Verlangsamte Aktivität. Hier und in meiner übrigen Welt. Gewisse Störfaktoren. Das Klima der letzten Wochen. In der Erdatmosphäre, Weltgeschichte, Privates. Zu hohe Luftfeuchtigkeit, tropisches Klima, das mich nachts schwer schlafen ließ, anstrengend das Atmen. Die Hitze nur durch umständliche Vorkehrungen abzuhalten. Dazwischen seit einigen Wochen Fremde in meinem Lebensraum. Kaufinteressenten. Die durch meine Wohnung, mein Schlafzimmer laufen. Anstatt die Wohnungssubstanz zu prüfen, mit romantischem Blick an den Bildern und der Einrichtung hängen bleiben. Und dann doch nicht kaufen. Wir haben jetzt zehn Jahre Sperrfrist für Eigenbedarf, seit letztem Herbst. Aber kein Gesetz zum "Milieuschutz" wie in Hamburg und seit kurzem in München. Es gibt einen Aktivisten in der SPD, dessen Antrag bislang nicht genug Zustimmung erfuhr. Man muss Besichtigung ermöglichen. Bis zu drei-, viermal im Monat. Das setzt mir zu. Das raubt mir Muße, die ich sonst zum Bloggen hätte. Ich konnte bislang an den Fingern einer Hand abzählen, wer in den letzten fünfzehn Jahren mein Schlafzimmer betreten hat. Und da sind der Eigentümer der Immobilienverwertungsgesellschaft und seine Tochter schon mitgezählt. Hat jemand Geld und Lust meine Wohnung Joachim- Ecke Auguststraße in Berlin Mitte für 269.793 Euro zu kaufen? Ich ziehe aber nicht freiwillig aus. Nicht in den nächsten Jahren. Und wenn die zehn Jahre um sind, nach dem Grundbucheintrag, sehen wir weiter. Dann bin ich ein Vierteljahrhundert in diesem Adlerhorst, an dem mein Herz hängt. Dass ich in Gedanken bei einer Patientin in einer Rehaklinik bin, die genau genommen meine Mama ist, ist noch eine andere Geschichte, die meine Aufmerksamkeit immer wieder absorbiert. Aber ich höre nicht auf zu bloggen. Ich doch nicht. Da sind noch so viele Wienbilder. So viele Sätze, von denen ich noch nicht weiß, dass ich sie schreiben muss. Will und werde.
g a g a - 24. Juli 2014, 23:27