27. April 2013



Flashback. Mai 2006. Wieder Mai heißt die Strecke. Ja, bald wieder Mai. Überhaupt gerade Flashbacks. Wenn auch keine Renaissance von Vergangenem. Oder doch? Manchmal vielleicht, in einem einzelnen, besonderen Aspekt. Nun sind alle alten Filmaufnahmen digitalisiert. Und ich kann damit etwas machen. Wenn ich will. Wenn es mir sinnvoll erscheint. Es gibt ein paar Vorbehalte, Berührungsängste. Da, wo das Persönliche mit einer Geschichte einhergeht, die nicht nur friedliche Vergangenheit wurde. Befriedete Vergangenheit. Aber an mir soll es nicht scheitern. An mir soll überhaupt gar nichts scheitern, was das Herz leichter macht und der Seele Frieden gibt. Das klingt fast schon heilig, religiös. Ich bin nicht komplett heilig, aber ich bemühe mich jeden Tag ein bißchen mehr. Vorhin Jan am Telefon erzählt, dass ich beim Anschauen einer alten Sequenz über meine Härte traurig war. Ich erinnere mich dunkel und auch weniger dunkel, wenn ich es zulasse, woher das rührte. Ich könnte nicht einmal sagen, ob ich heute mehr Größe und Nachsicht hätte. Aber es wäre schlau. Und besser und schöner für alle Beteiligten. Es ist tragisch, wenn man aus einem Gefühl, nicht genug begehrt oder besser: nicht ausschließlich genug begehrt zu werden, geizig mit Gefühlen wird. Wenn es auch eine verständliche Reaktion ist. Ein Schutzreflex. Jetzt, in meinem geschützen Raum, erscheint mir vieles klarer. Wie schade um die verlorene Zeit, in der man hart statt weich war. Ach. Mir scheinen langsam wieder die Worte zuzufließen. Das freut mich selbst am meisten. Bleiben Sie dran.

27. April 2013

Gefilmt, ohne Kamera. Gerade eben. Ich schaue aus dem Fenster zur Auguststraße, runter auf den kleinen Park mit dem Spielplatz am Gipsdreieck. Es regnet ein bißchen, so ein zarter Frühlingsregen und die Bäume sind ausgeschlagen. Einer blüht weiß, einer rosa, die anderen haben endlich junges Grün. Die Festplatte hat Waiting in Vain von Bob Marley ausgesucht. Einer seiner schönsten, nicht so ein Rasta-Kiffer-Song, eher eine feine kleine Ballade, ist ja sicher den meisten bekannt. Und drei Kinder springen in einem Netz aus Tauen, wie auf einem Trampolin, da unten am Spielplatz, der leichte Regen macht ihnen nichts. Ein kleines Mädchen mit wilden langen Haaren hüpft am Schönsten, sie fällt irgendwie mehr auf als die beiden Jungs, obwohl sie viel kleiner ist. Ich wünschte, ich hätte die Kamera zum Filmen im Anschlag, sie hüpft perfekt im Rhythmus zu dem Lied, was für eine schöne Sequenz. Noch schöner vielleicht, weil es ein bißchen regnet. Was für eine Lebensfreude, denke ich. So eine Lebensfreude, reine Lebensfreude, einfach schön. Aber auch die beiden Jungs. Das Mädchen springt vom Sprungnetz in den Sand und rennt mit super Speed auf die Wiese, wie ein junges Fohlen, die beiden Jungs machen es ihr nach und rennen auch, als gäbe es nichts Schöneres, aber in eine andere Richtung, zu den beiden kleinen Trampolins auf der Wiese und hüpfen, als hätte ein Regisseur ihnen eine choreographische Anleitung gegeben. Perfekt synchron, so hoch sie nur können und Bob Marley singt immer noch. Ich höre gar nicht, dass der Text eigentlich melancholisch ist, heute ist das ganze Lied, das zu manchen Zeiten auf eine traurige Weise gepasst hat, heiter und leicht. Ich sehe nur die Lebensfreude der Kinder und höre die Leichtigkeit der Melodie. Das Mädchen ist in eine andere Richtung gerannt, zu dem anderen Spielplatz, weiter hinten. Und dann fällt mir plötzlich ein, als ich mich gerade so an den Kids erfreue, das müsste ich eigentlich meinem lieben Freund Jan erzählen, dass ich voller Entzücken drei wild hüpfenden und rennenden Kids zugeschaut habe und es ein wunderschöner Augenblick war. Wie man ihn sonst nur aus Filmen kennt. Jan glaubt nämlich, ich mag keine Kinder, weil ich immer lästere, wenn er von den Eltern wie Pokale hochgehaltene Säuglinge in einer Galerie fotografiert. Ich sage dann böse Sachen wie: "Ach, da wird wieder die Lebensleistung, dass man es geschafft hat, ein Kind zu zeugen, wie eine Trophäe hochgehalten".



Und dann begeistere ich mich aber plötzlich für ein anderes Bild, auf dem er zwei ältere Kinder abgelichtet hat, einen Jungen, der an einem Flügel in einer Galerie sitzt und versunken spielt, auf dem Flügel steht ein ausgestopfter heulender Wolf. Im Hintergrund ein zweiter kleiner Junge, mit seiner eigenen kleinen Kamera, der hochkonzentriert den Wolf fokussiert, auch ganz in seine Arbeit versunken. Ich erkläre ihm, warum mich das begeistert. Diese Kinder scheinen einen Bezug zu der Situation zu haben, in einem Ausstellungsraum zu sein, sie können etwas damit anfangen und wirken nicht fremdbestimmt, im Gegenteil. Das sind die Kunstschaffenden von morgen, früh übt sich. Diese Konzentration, dieser eigene Wille, das ist so schön zu sehen. Die drei Kids da unten, waren auch nicht fremdbestimmt. Sie sind gehüpft und gerannt, weil es ihr freier Wille war. Und das liebe ich. In Wahrheit bin ich eine Anwältin der Kinder. Des freien, schöpferischen Willens. So ist das nämlich. Ich betrachte sehr junge Menschen wahrscheinlich als fertiger, als viele andere Erwachsene das tun und empfinde sehr differenziert angesichts dieser Persönlichkeiten. Deshalb mag ich auch nicht automatisch jedes Kind, nur weil es jung an Lebensjahren ist. Da sind oft ganz unsympathische Persönlichkeiten darunter, oder farblose, die mich nicht weiter interessieren. Im Grunde genau wie bei den Erwachsenen. Und in das wilde kleine Mädchen da unten habe ich mich gerade verliebt.

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